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Die Gemeinde Veitshöchheim trauert um Rudolf Simmelbauer

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Der Veitshöchheimer Rudolf Simmelbauer an seinen 80. Geburtstag (Foto Dieter Gürz)

Mit Rudolf Simmelbauer verstarb unerwartet am 20. April 2023 ein Veitshöchheimer Kommunalpolitiker, dem besonders die Jugend  stets am Herzen lag. Der Verstorbene hat in Veitshöchheim viele Jahrzehnte vorgelebt, was es heißt, ein kreativer, geradliniger und engagierter Bürger zu sein. So war Rudolf Simmelbauer 1979 als Elternbeiratsvorsitzender der Grundschule einer der Initiatoren für die Gründung der Sing- und Musikschule Veitshöchheim.

Simmelbauer war nach dem Studium der Sozialarbeit und Pädagogik in München im Jahr 1965 nach Würzburg gekommen, wo er bis 1975 als Jugendpfleger und Sozialinspektor bei der Stadt Würzburg arbeitete. Das sichere Beamtenverhältnis aufgebend, studierte er dann Schul- und Sonderschulpädagogik. 21 Jahre war er als Sonderschullehrer an der Elisabeth-Weber-Schule zur Erziehungshilfe tätig. 1996 wechselte er an die Adolph-Kolping-Schule zur Erziehungshilfe, war als Koordinator der Mobilen Sonderpädagogischen Dienste im Schulamtsbezirk Würzburg auch für die Konzeptentwicklung zuständig und in seinen letzten Berufsjahren auch in das Projekt Förderklasse für Hochbegabte am Deutschhaus-Gymnasium involviert.

Stolz war er, dass es ihm in diesem Beruf gelang, bis zum Ende der regulären Lebensarbeitszeit durchzuhalten, was sonst nur jeder Zehnte schaffe. Seine Liebe zum Lehrerberuf konnte er auch auf seine drei Kinder übertragen, die alle ein Lehramtsstudium absolvierten.

Der pensionierte Sonderschullehrer kann sich von behaupten, von 1978 bis 2008 als Gemeinderatsmitglied, mit fünfjähriger Unterbrechung in den 90er Jahren, die Entwicklung Veitshöchheims mitgeprägt zu haben. Im Gemeinderat war Simmelbauer bis Herbst 1984 als stellvertretender Fraktionssprecher ein geschätzter Kollege in den Reihen der CSU. Nach internen Auseinandersetzungen trat er im Frühjahr 1985 zur UWG über. Auf ihn gehen die gemeindlichen Richtlinien zur Jugend- und Sportförderung und zur Vergabe von Erbbaurechtsgrundstücken zurück.

Die Jugendarbeit lag ihm auch außerhalb seines Berufs besonders am Herzen. Seit 1975 im Veitshöchheimer Schenkenfeld sesshaft, machte sich Simmelbauer auch außerhalb des Gemeinderates durch zahlreiche Ehrenämter wie Elternbeiratsvorsitzender, Pfarrgemeinderatsmitglied, Jugendleiter und Pressewart der Turngemeinde einen Namen. Für die TGV hat er u. a. verschiedene Reisen nach London, Paris oder auch in den Bayerischen Wald organisiert.

Als Elternbeirat der Eichendorff-Grundschule hat er den Ferienpass initiiert, dann mit weiteren Unterstützern die Sing- und Musikschule ins Leben gerufen. Er ist auch Förderer des Musikvereins, früher Jugendblaskapelle.

22 Jahre war Simmelbauer auch Mitglied des Jugendwohlfahrtsausschusses des Landkreises, ebenso des Ortswaisenrates.

Ihm ging es stets vor allem auch um die Sicherheit der Jugend, nicht nur, dass er Experte auf dem Gebiet des Jugendschutzgesetzes ist. So geht  auf sein Betreiben hin auch die Schulwegmarkierung im Ort zurück.

Überhaupt ist der Verkehr schon  immer eines seiner aktuellen Lieblingsthemen. Und so war es Rudolf Simmelbauer bei der Kandidatenaufstellung der UWG Veitshöchheim im November 2019 für die Gemeinderatswahl ein Bedürfnis kundzutun, dass ein kommunalpolitisches Herzensanliegen für ihn sind: Kreisverkehre, sofern technisch machbar; bedarfsgerechte Ampeldruckanlagen, wenn nötig; sichere Übergänge für Passanten; Fahrradwege von ausreichender Breite und ausreichender Anzahl  sowie eine Reduktion der Anzahl von Verkehrszeichen durch eine wohl überlegte Verkehrspolitik.

Simmelbauer hatte stets das Gemeinwohl im Auge, ohne sich selbst in den Vordergrund zu spielen, stets besonnen, reflektiert und immer um konstruktive Lösungen bemüht. Dabei galt er privat wie auch beruflich als Sunnyboy, als Dauerstrahler, immer freundlich, den nichts aus der Ruhe bringen kann.

Der achtfache Großvater konnte voller Zufriedenheit auf sein Lebenswerk zurückblicken, weil es ihm gelang, Spuren zu hinterlassen und er in den verschiedensten Kollegien ein hohes Maß an persönlicher Wertschätzung erfahren hat.

Im Ruhestand genoss es der Familienmensch, mit seiner Frau Gabriele, mit der er seit 1967 verheiratet war, im Garten zu arbeiten, Ahnenforschung zu treiben und zu wandern.

 

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