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Nach dem Hofgartenschloss hat nun Veitshöchheim als neues Wahrzeichen auch eine Ritterburg in ihren Mauern

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Biegt man von der Günterslebener Straße in die Geithainer Allee ein, so fällt einem seit Mitte letzter Woche sofort auf einem Hügel im Grünanger des neuen Baugebietes Sandäcker eine imposante hölzerne Ritterburg mit unverbaubarem Blick ins Maintal ins Auge. Die Burganlage ist das Highlight des neuen Spielplatzes, den hier gerade die Garten- & Spielraumgestaltungs-Firma Schwarz in Kirchheim  am Fußweg unterhalb der Straße an den Fichtenäckern als letzten Akt der Erschließung des 14 Hektar großen Baugebietes anlegt.

Veitshöchheims Bürgermeister Jürgen Götz geriet in der letzten Woche ob der neuen Veitshöchheimer Attraktion so richtig ins Schwärmen, als er zusammen mit seinem Tiefbautechniker Joachim Kessler (li.) und Spielplatzsachbearbeiter Klaus Kaiser  (re.) zusammen mit Firmenchef Holger Schwarz die Baustelle inspizierte, wo gerade ein Drehkran die Einzelteile der Burganlage auf den aufgeschütteten Hügel hievte und man so eine Art Richtfest begehen konnte.

Sofort augenfällig ist das von Holger Schwarz für die gesamte Spielanlage verwendete helle Robinien-Holz, das über eine extrem hohe Widerstandsfähigkeit gegen fäuleverursachende, holzzerstörende Pilze und Insekten verfügt. Die natürliche Dauerhaftigkeit der Robinie bei der Verwendung im Außenbereich liegt daher bei bis zu 50 Jahren. Es ist das witterungsbeständigste Holz Europas. Eine umwelt- und bodenbelastende Imprägnierung oder eine Behandlung mit Holzschutzmitteln ist nicht notwendig.

Die von Schwarz konzipierte Burganlage wurde in seiner Halle in Kirchheim vormontiert und dort auch schon für Einzelteile der TÜV abgenommen.

Zur Burg auf dem Hügel führt eine Schlucht („Canyon“) aus heimischen Sandsteinen.

Eine Hängebrücke zum Balancieren führt zur Burg.

Wer den Canyon überquert hat, kann eine Seilbahn mit einem ordentlichen Gefälle erreichen und so wiederum nach unten fahren.

Vom Burgberg selbst haben die Kinder die Möglichkeit, über diverse Rutschen und Hängebrücken in die weiteren Spielbereiche zu gelangen.

Über Rutschen können die Kinder vom höchsten Punkt des Hügels ohne „Zwischenstopp“ bis in die Auslaufzonen am Fuße des Hügels gelangen. So kommt dem Spielplatz eine weitere besondere Attraktivität zu. Diese Röhrenrutsche muss noch montiert werden.

Die Kinder dürfen sich auch auf ein Bodentrampolin freuen.

Auch ein Drehkreisel ist installiert.

Im westlich gelegenen Spielplatzgelände entsteht ein Kleinkindbereich mit Schaukeln, Sandkasten, Balancier-Strecke und Pavillon mit Sonnenschutz.

Hier wird zur Zeit ein Hügel über einer Kriechröhre aufgeschüttet.

Fotos Dieter Gürz

Das Thema „Schlittenhügel“ wurde laut Bürgermeister ebenfalls berücksichtigt; so besitzt der Spielplatz im „Abenteuerbereich“ trotz Canyon und Rutschenbereich noch genügend Möglichkeiten zum Schlittenfahren.
Um den spielenden Kindern auch genügend Schatten zu gewährleisten werden eventuell noch weitere Bäume gepflanzt bzw. vorhandene noch einmal versetzt.

Bei der gefälligen Spielplatzanlage wurde auch berücksichtigt, so der Bürgermeister, dass über einen „Pflegeweg“ auch der Spielplatzunterhalt auf dem Hügel mit entsprechenden Gerätschaften durchgeführt werden kann.

Besonderes Augenmerk wurde bereits bei der Planung im Hinblick auf spätere Pflegemaßnahmen (Rasenmähen, Austausch von Fallschutz-Hackschnitzeln usw.) gelegt.  

Im Zuge der Aufstellung der Spielgeräte wird auch das Gelände entsprechend angepasst sowie landschaftlichen Grünarbeiten und Bepflanzungen durchgeführt. Für alle durch die Fa. Schwarz als Unikate erstellten Spielgeräte wird eine entsprechende TÜV-Zertifizierung herbeigeführt.  

Es wird mit einer Fertigstellung im Juni 2022 gerechnet.

Info über Baugebiet

Anfang März 2020  hatte der Bürgermeister das 13,9 Hektar große Baugebiet "Sandäcker" nach Abschluss der 18 Monate dauernden Erschließungsarbeiten mit Kosten von 8,8 Mio. Euro für insgesamt 260 Wohneinheiten (41  Einfamilienhäuser, 44 Doppelhaushälften, 73 Reihenhäuser und 102 Geschosswohnungen) offiziell der Öffentlichkeit übergeben. Inzwischen waren hier bis Ende Februar bereits 124 Bewohner eingezogen.

Die Firma KFB Baumanagement GmbH in Reuth hatte als Erschließungsträger die Erschließung des Baugebietes inklusive Grünordnung und Spielplatzherstellung außerhalb des Haushalts der Gemeinde auf eigene Rechnung durchgeführt und die Kosten  über Erstattungsverträge den zuletzt 56 privaten Eigentümern im Baugebiet und der Gemeinde verrechnet, die aus Eigenbesitz 18 Doppelhaushälften, elf Einzelhäuser, 45 Reihenhäuser sowie zwei Geschoßwohnungsbau-Grundstücke für ca. 44 Wohneinheiten selbst vermarktete. Der enorme Erschließungsaufwand hatte  bei einer Nettobaufläche von 7,8 Hektar den sehr hohen Erschließungskostenbeitrag von 115 Euro pro Quadratmeter zur Folge. Eine Endabrechnung erfolgt in kürze. Die ursprünglich prognostizierten Kosten 114,79 EUR / m² können leicht/minimal unterschritten werden.

Der Kostenanteil der gesamten Grünordnung samt Durchführung der Bepflanzung und Herstellung des Grünkeils inkl. Spielplatz liegt bei rund 650.000 Euro.

Die Spielplatzanlage ist Bestandteil eines  großzügigen Landschaftsangers ist, der mit 37.000 Quadratmeter über ein Viertel der Gesamtfläche des Baugebietes umfasst. Der Grünanger geht auf das Konzept  von  Professor Carsten Lorenzen, Lehrstuhlinhaber für Wohnbauten an der TU Dresden im Jahr 2011 zurück, der in Veitshöchheim bereits 1986 mit dem dänischen Büro Vandkunsten mit großem Erfolg den wegweisenden und so auch umgesetzten Strukturplan für die Erweiterung der Gartensiedlung und die Planung für die Sozial-Wohnungsbau-Mustersiedlung "Blaue Traube" erstellt hatte.

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V
Soll bestimmt den fehlenden Kindergartenplatz ersetzen.
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