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Fasnachtsfrust oder Fasnachtslust? - Ein Gedicht von Gotthard Väth mit Rosenmontags-Vorschlag

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

 
Helau! Ihr Bewohner- und -Innen im ZweiUferLand;
auf der Straße und auch drinnen,
gute Laune zu verbreiten
ist nicht leicht, in diesen Zeiten.
 
Im Kalender, überall,
steht Fasching, Fastnacht, Karneval,
doch Narren, die das Brauchtum pflegen,
sieht man kaum noch auf den Wegen.
 
Masken säumen unsere Straßen,
aber es ist kaum zu fassen;
steht man dann direkt daneben,
die Masken, sie sind ohne Leben.
 
Das ganze Jahr herrscht Maskenpflicht,
nur an Fasnacht darf man nicht?
Viele Narren schieben Frust
und haben scheinbar wenig Lust,
sich zu verkleiden, zu maskieren,
in Phantasien zu verlieren,
trotzdem hat man das Gefühl,
es gibt der Narren fast zu viel.
 
Querdenker und Kritiker,
Priester und Politiker,
zu jedem Thema Aktivisten,
überall nur Pessimisten,
zu Pandemie, Kriegstreiberei,
Inflation und Hetzerei,
Wirtschaftskrisen, Klimawandel,
Biowahn, globalem Handel;
wenn „positiv“ was schlechtes ist
und „negativ“ ist gut,
dann glaube ich, ganz ohne Mist,
die Not – sie ist akut.
 
Worüber will man denn noch lachen
und verrückte Sachen machen?
Wie will man Kinder noch ermuntern,
sich über einen Clown zu wundern,
wenn Kostüme und Maskieren
heutzutag diskriminieren?
 
Cowboy, Chinese und Indianer,
Eskimo und Mexikaner,
alles wird kritisch betrachtet,
doch was wird eigentlich missachtet?
 
Missachtet wird unsere Kultur,
wo bleibt die Fasnachts-Frohnatur?
Unsere Sprache wird verhundst,
am Ende redet man von Kunst.
Geschlechterkampf und Genderwahn
braucht kein Mensch, führ ich hier an.
 
Wer nur auf seine Rechte pocht
und sein eigenes Süppchen kocht,
wer andere nicht respektiert
und sich in „der – die – das“ verliert,
dem – das steht wohl außer Frage,
dem hilft auch keine neue Sprache.
 
Dabei schlüpft man zu Fasnachtszeit,
als Mann ganz gern ins Frauenkleid,
und Frauen werden ab und an,
unter dem Kostüm zum Mann.
 
Fasnacht – sie ist allemal
seit jeher geschlechtsneutral.
Drum lasst euch an diesen Tagen
bitte nicht ins Bockshorn jagen.
 
NARREN! - Ihr dürft euch verkleiden,
bleibt auf Abstand zu den Leuten,
aber bitte zeigt Präsenz,
die Bedeutung ist immens.
 
Unterstützt jedes Bestreben,
das die Fasnacht hält am Leben,
unterstützt leblose Puppen,
einzeln oder in kleinen Gruppen
und vermittelt allen Leuten:
es kommen auch wieder bessere Zeiten!
 
Bunte Abende gehen nicht,
da stehen die Zeichen auf Verzicht.
Doch seit Wochen kann man sehen:
Spaziergänge - am Montag - gehen.
 
Mein Rosenmontags-Vorschlag wär:
geht spazieren hin und her,
mit Maske und mit guter Laune,
damit man diese auch bestaune,
vielleicht steht ja vor manchem Tor
ein Mensch mit ´nem Getränk davor,
ich finde, das wär eine Schau,
damit dreimal ZweiUferLand – HELAU!!!
Gotthard Väth, Leinach
 
Foto oben: Werbung für einen Leinachbesuch machte Gotthard Väth bei der Auftaktveranstaltung des neuen Tourismusvereins ZweiUferland am Main in den Mainfrankensälen im April 2018.

Bild: Mit seiner pfiffigen Mundart-Lyrik auf humorvolle fränkische Art begeisterte der Mundartdichter Gotthard Väth, sein Outfit als Hommage an Bayern darstellend, vor der Corona-Krise auch in Veitshöchheim im Mai 2019 beim 70jährigen Jubiläum der Eigenheimer und des Siedlungsbundes in den Mainfrankensälen.

Fotos Dieter Gürz

 
 
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