Ehrenamtsgala des Landkreises Würzburg in den Veitshöchheimer Mainfrankensälen ein märchenhafter Abend voller Zauber und Musik
Das Highlight des Ehrenamtsabends: die märchenhafte Show der Dreamscapes
2011 gründete der Landkreis Würzburg die Servicestelle Ehrenamt und führte im gleichen Jahr als einer der ersten Landkreise in Bayern die Bayerische Ehrenamtskarte ein, die im Landkreis den Karteninhabern Rabatte bei 124 Akzeptanzpartnern und in ganz Bayern bei 4.000 Organisationen und Unternehmen einräumt.
Landrat Eberhard Nuß (links) freute sich nun bei der Ehrenamtsgala am 10. November in den Mainfrankensälen Veitshöchheim zusammen mit der seit 2014 als Ehrenamtsbeauftragte des Landkreises tätigen Kerstin Gressel (2.v.r.) die 7.000. Ehrenamtskarte an die Feuerwehrkameradin Margarita Geier aus Randersacker.
Die 1.000. unbefristet gültige Goldene Ehrenamtskarte verdiente sich für 25jährige ehrenamtliche Tätigkeit mindestens fünf Stunden in der Woche Martin Deiser, Dirigent der Blaskapelle von Promusica Zell am Main e.V. und Mitglied des Musikvereins Veitshöchheim.
Ehrenamtskarte: Nummer 7000 erhielt eine Feuerwehrkameradin
Landrat Eberhard Nuß und sein Team von der 2013 beim Landkreis installierten Service-Stelle Ehrenamt hatten sich für die 500 Besucher der diesjährigen Ehrenamtsgala in den Mainfrankensälen ein ...
Der Landrat und sein Team von der 2013 beim Landkreis installierten Service-Stelle Ehrenamt hatten sich für die diesjährige Ehrenamtsgala in den Mainfrankensälen ein tolles Programm einfallen lassen. Nuß belohnte alle mit Blumen, der Einladung zu einem Pizzaessen und den Worten: "ich habe einen Riesenrespekt vor dem, was ihr über das Jahr alles zusammenbringt. Das ist unser Landkreis Würzburg. Einfach genial."
Die vom Landrat eingeladenen Gäste engagieren sich in verschiedenen Sportvereinen, Musikkapellen, Chören, Faschingsgesellschaften, Feuerwehren, Rettungsdiensten, Wohlfahrtsverbänden, Kinder- und Jugendverbänden, Obst-, Gartenbau- und Weinbauvereinen, kirchlichen Verbänden, politischen Vereinigungen und vielen anderen Organisationen im Landkreis Würzburg. Sie erlebten Großteils mit ihren Partnern an den festlich eingedeckten runden Tischen ein attraktives über zweistündiges Programm mit der Kabarettistin Ines Procter, den Breakdance-Weltmeistern „Dreamscapes“ und dem Kinder- und Jugendzirkus Allemallach (ausführliche Darstellung weiter unten). Anschließend konnten sie das vom gigantische Buffet der Metzgerei & CateringService Wolz aus Estenfeld genießen.
Mit ihrer Spielfreude begeisterten zwischen den einzelnen Programmpunkten v.l.n.r. der Schlagzeuger Maximilian Ludwig, der Kontrabassist Janosch Korell und der Jazz-Pianist Frank Adelt mit Stücken aus dem Bereich Swing, Be-Bop, Hard-Bop, Cool-Jazz bis zu ECM. Ihre Leidenschaft für den Jazz führte sie als Musikstudenten zusammen. Als Trio Rity sind die drei Profi-Musiker jährlich in mehreren Bundesländern auf Bühnen aller Art vertreten.
Landrat Eberhard Nuß verwies in seiner Begrüßungsrede darauf, dass die Gemeinden und der Landkreis viel zur Stärkung des ländlichen Raumes tun, um den Bürgern Lebensqualitäten zu bieten wie Kinderbetreuungseinrichtungen, wohnortnahe Schulen, eine gute Grundversorgung oder einen guten ÖPNV. Genauso wichtig für die Menschen seien aber auch die weichen Standortfaktoren wie ein aktives Vereinsleben, Tradition und Brauchtum, Kunst und Kultur. Hierfür würden Feuerwehren, Sportvereine, Musikkapellen, Theatergruppen, Gesangvereine, Faschingsgesellschaften und viele mehr wesentliche und unverzichtbare Beiträge leisten. Als Landrat sei er stolz auf ein unglaublich pulsierendes und lebendes Vereinsleben und damit einhergehend auf den Reichtum an ehrenamtlich tätigen Menschen. So wie alle Ehrenamtlichen im Saal würden sich all in unsere Dörfer einbringen, damit diese lebendige, lebens- und liebenswerte Orte der Gemeinschaft sind und bleiben.
Nuß: "Ich bin überzeugt, öffentliche Daseinsvorsorge kann nur funktionieren, wenn jeder von uns sich und seine Talente in die Gemeinschaft einbringt." Leider würden in unserer heutigen Gesellschaft leider zu viele glauben, das Leben ereigne sich einfach so. Unser Land brauche nämlich die aktive Bürgergesellschaft, in der jeder Einzelne Verantwortung für das Zusammenleben in seiner Gemeinde übernimmt.
In Deutschland würden da, wo der Staat an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit stößt, eine ganze Reihe staatlicher Aufgaben von Freiwilligen erledigt im Rettungsdienst, im Brand- und Katastrophenschutz, bei der Seniorenarbeit, bei der Jugendarbeit oder der Betreuung von Flüchtlingen und Flüchtlingsfamilien.n
Es sei ein hohes Anliegen der Kreis-Kommunalpolitik, diese großartigen Leistungen immer wieder herauszustellen und allen engagierten Ehrenamtlichen für ihre großartige Lebensleistung zu danken. Deshalb habe der Kreistag als einer der ersten Landkreise in Bayern die Ehrenamtskarte eingeführt und gleichzeitig den neuen Ausschuss für "Sport, Kultur und EHRENAMT" sowie die Service-Stelle Ehrenamt ins Leben gerufen. Auch der Ehrenamtstag sei ein Ausdruck des Dankes.
Der Dank des Landrates galt allen über 124 Akzeptanzpartnern, so Unternehmen, Gemeinden und Dienstleistern im Landkreis, die aus sozialer Verantwortung den Karteninhabern vielfältige Angebote ermöglichen würden. Durch ihre Geltung in ganz Bayern, könne so beispielsweise auch ein günstiger Eintritt auf Schloss Neuschwanstein oder eine verbilligte Fahrt mit der Weißen Flotte auf den bayerischen Seen wahrgenommen werden.
Den Gegenbeweis, dass Ehrenamt nicht nur was für Erwachsene ist, treten Schüler ab 13 Jahren im Landkreis im Pilotprojekt FEEL FR.E.E. an, das die Servicestelle Ehrenamt unter dem Motto "Freiwillig, ehrenamtlich, engagiert" im Schuljahr 2015/2016 gestartet hat. Allein in diesem Jahr engagierten sich laut Landrat 150 Jugendliche jede Woche ein bis zwei Stunden in einem Verein oder einer gemeinnützigen Organisation, ob Sportverein, Kindergarten, Feuerwehr oder Seniorenheim.
Und die jungen Leute Monir, Christoph, Lena, Julia, René, Maximilian und Niklas auf dem Foto oben engagieren sich darüber hinaus seit eineinhalb Jahren in einem vom Sozialministerium geförderten Filmprojekt in dem sie für das Ehrenamt in Bereichen wie Sport, Umwelt, Blaulicht, Kultur oder Sozales werben, beispielsweise mit Drehs beim BRK oder der Feuerwehr. Bislang waren so schon Hunderte von Leuten beteiligt. Den Gästen im Saal führte die Gruppe bereits den Trailer und einen "Making Of" vor Augen. Bis März 2020 soll dann der Film unter den Fittichen von Christoph Kirchner fertig sein.
Mirjam Meder, die Leiterin des Geschäftsbereichs 3 Jugend, Soziales und Gesundheit und die Freiwilligenmanagerin Claudia Gressel dankten dem Landrat, der bei den Kommunalwahlen im März 2020 nicht mehr kandidiert, bei seinem letzten Ehrenamtstag als Behördenchef für sein großartiges Engagement in diesem Bereich.
Bei den „Narrekröpf“, der Faschingsabteilung des TSV Erlabrunn, erlernte Ines Procter als 14-jähriger Teenager auch das närrische Einmaleins, bis sie dann nach einem Auftritt in der Närrischen Weinprobe 2015 erstmals bei Fastnacht in Franken auftrat. Mit der der Kunstfigur der „Putzfraa“ tritt sie auch außerhalb des Faschings in Galas oder Festveranstaltungen kabarettistisch in Erscheinung, so auch beim Ehrenamtstag, als sie im abgedunkelten Saal im Scheinwerfer-Verfolger eine halbe Stunde lang durch die runden Tische spazierte. Sie frohlockte "es gibt nix übers Fränkisch", gab amüsante Episoden ihrer Ehe wie die Kucksuhr oder den "Zirkus dehem" preis und fühlte auch so manchem Gast "auf den Zahn".
Ihren Auftritt beendete sie dann auf der Bühne, auf die sie die Protagonisten zur Verleihung der 1.000. Goldenen und 7.000 Ehrenamtskarte gelotst hatte.
Dass Breakdance eine faszinierende Sportart ist und zu den akrobatischsten und dynamischsten Tanzrichtungen zählt, stellte eindrucksvoll das im Kreis Mainspessart beheimatete Quintett "Dreamscapes" (Traumlandschaft) mit seiner märchenhaft anmutenden Show aus Breakdance (die „Hot Potatoes“ Dominik Blenk und Markus Heldt), Ballett (Cara Hopkins) und Livemusik (Drummer Fridel Lelonek und Pianist Robin Becker) unter Beweis.
Die faszinierten Zuschauer sahen Ausschnitte eines eigenen märchenhaften Theaterstückes, das die Gruppe mit von Robin Becker komponierter Musik und klassischem Ballett abendfüllend auf die Bühne brachte und für das die Künstler Konzept, Choreographie, Kostüme und Bühnenbild selbst konzipiert haben. Das urbane Märchen erzählt die Geschichte von Gut und Böse, von Kampf und Vergebung, von Abenteuer und Träumen. Die Breakdancer Dominik und Markus waren Mitglied der Crew, die im Vorjahr Weltmeister bei der International Dance Organisation IDO im polnischen Kielce wurde.
Die grandiose Daerbietung der Dreamscapes honorierte das Publikum mit Standing Ovation.
Spektakulär und eine Augenweide war auch der atemberaubende artistische Auftritt der 16 Mädchen und zwei Jungen des Bewegungszirkus „Allemallach“ der Abteilung "Bewegungskünste" des Sportvereins Theilheim, der alle in seinen Bann zog. Drei Monate lang haben die Jugendlichen im Alter von elf bis 19 Jahren einmal wöchentlich mit ihren Trainern Florian Hack und Verena Eck für den Auftritt in den Mainfrankensälen ein 20minütiges Programm mit vier Beiträgen einstudiert, quasi als Vorstufe für das 25jährige Jubiläum, das "Allemallach" in einem Jahr groß feiern möchte.
Die Vorführung begann mit Kugellaufen.
Dem folgen waghalsige Übungen am Trapez.
Im dritten Teil betätigten sich vier Jugendliche als Fakire auf Glasscherben liegend und auf einem Nagelbrett stehend.
Und zum Abschluss demonstrierten die schon etwas Älteren ihr Können am Vertikaltuch.
Hier noch zwei Wortmeldungen von zwei Veitshöchheimer Gästen: