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550 Zuhörer erlebten beim Weihnachtskonzert der Gemeinde und des Fastnachtsverbandes in den Mainfrankensälen den Zauber großer Stimmen der Mainzer Hofsänger

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Gemeinsam mit der Gemeinde Veitshöchheim hatte der Fastnachtsverband Franken (FVF) zu einem Weihnachtskonzert mit den Mainzer Hofsängern in die Mainfrankensälen eingeladen. Im Gepäck hatte das sonst aus der Mainzer Fastnacht bekannte Ensemble um den musikalischen Leiter Michael Christ und den Mann am Klavier Andreas Leuck die wunderschönsten Weihnachtslieder aus allen Epochen und aus aller Welt.

Der voluminöse Chorklang, strahlende Tenöre und profunde Bässe machten das Konzert für die 550 Zuhörer zu einem unvergesslichen Erlebnis, die am Ende die 15 Musiker mit Standing Ovations verabschiedeten. "Einfach sensationell," begeisterte sich der Veitshöchheimer Männersänger Rudi Hepf.

FVF-Präsident Marco Anderlik freute sich über die tolle Resonanz. Mit dem Konzert startete nach seinen Worten der FVF in sein 66. Jubiläumsjahr, das er 2019 feiert mit Benefizaktionen das ganze Jahr über für die "Sternstunden-Hilfsaktion" des BR für Kinder, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen (auf dem Foto bedankt er sich beim Dirigenten Michael Christ mit dem neu kreierten Fastnachts-Bocksbeutel).

Veitshöchheims Bürgermeister Jürgen Götz sprach von einer wunderbaren Idee, die FVF-Ehrenpräsident Bernhard Schlereth hatte, die Mainer Hofsänger für ein Weihnachtskonzert zu verpflichten. Er  erinnerte daran, dass früher dem Faschingschor des Männergesangsvereins die Mainzer Hofsänger als Vorbild bei seinen Auftritten in den Prunksitzungen des VCC dienten.

Unter den Gästen konnte Anderlik auch die ehemalige Landtagspräsidentin Barbara Stamm, FVF-Ehrenpräsident Bernhard Schlereth, Domkapitular Clemens Bieber und den Bund Deutscher Karneval-Präsidenten Klaus-Ludwig Fees begrüßen.

Vor 92 Jahren, also 1926, begann die Geschichte der Mainzer Hofsänger. Damals nannten sie sich noch „Musik-Hochschul-Sänger“. 1934 traten sie zum erstenmal für den Mainzer Carneval Verein „MCV“ auf und wurden so als „Hofsänger“ am Hofe des Prinzen Karneval zu einem Markenzeichen der Mainzer Fastnacht, insbesondere seit sie 1956 erstmals bei der ersten großen Fernsehsitzung „Mainz, wie es singt und lacht“ sangen.

Seit nunmehr einem Jahrzehnt haben die Hofsänger zu ihrem traditionellen Programm, also der Fastnachtskampagne und den in fast allen Erdteilen aufgeführten weltlichen Konzerte zwei weitere Bastionen erobert, nämlich die der Weihnachts- und der geistlichen Kirchenkonzerte. Mit wachsender Begeisterung wurde das Repertoire immer weiter ausgebaut und namhafte Kirchen wie beispielsweise der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtnisdom, die Kathedrale von Palma de Mallorca, der Dom zu Speyer, Mainz, Magdeburg mit Konzerten besungen.

Traditionelle Lieder großer, bekannter Komponisten wie "Die Christrose" von Robert Stolz, "Mille Cherubini in coro" von Franz Schubert oder "Hark, the herald angel sing" von Felix Mendelssohn Bartholdy wechselten sich ab mit volkstümlichen deutschen und modernen internationalen Weihnachtsliedern sowie Spirituals.

So erklangen neben "Macht hoch die Tür", "Süßer die Glocken nie klingen", "Vom Himmel hoch", "Es ist ein Ros entsprungen" und dem klanggewaltigen "Gloria in excelsis deo" auch ein stimmungsvolles amerikanisches Weihnachtspotpourry  mit "Let it snow", "Rudolph, the red-nosed rendeer", „Winterwonderland“ und ""Jingle bells". Viele im Saal summten und klatschten dabei mit.

16 der 21 dargebotenen Konzert-Stücke waren vom musikalischen Leiter Michael Christ in einer eigenen Version auf das Ensemble und seine Solisten hin arrangiert worden. Deren außergewöhnlicher Stimmumfang reichte vom ersten Tenor bis zum zweiten Bass über drei Oktaven. Fast in allen Liedern brillierten einzelne Tenöre und Bassisten solistischen Parts, vom Publikum jedes Mal mit stürmischen Beifall honoriert. 

Ein toller Hörgenuss war so das englische Lied "The First Novell"  (Born is the King of Israel) mit ohrenbetäubend vorgetragenen Tenor- und Bass-Solos. Getragen und fast melancholisch mit tiefen Bässen dagegen das vom Pianisten Leuck bearbeitete "Die wunderbarste Zeit ist nah" von John Rutter. Als Kontrast dazu swingten die Hofsänger bei den schwungvollen, mit kraftvoller Stimmenausstrahlung vorgetragenen Spirituals "Glorious Kingdom" und "Joshua fit the Battel of Jericho" auf der Bühne mit. 

Zum Dahinschmelzen erklang zuvor Amanda McBrooms „Liebe ist wie eine Rose“ mit tollen Soloparts. Ein besonderes  Schmankerl war auch die Darbietung des englischen Weihnachtsliedes „Adeste Fidelis“ von John Francis Wade in lateinischer, englischer und deutscher Sprache.  Phänomenal anzuhören vor der Pause die in sieben Sätzen gesetzte ausgedehnte Komposition "Magnificat" von John Rutter, eine Vertonung des biblischen Gesangs von Maria, die ihre Tante Elisabeth besucht.

Bravorufe gab es schließlich für die bekannten Weihnachts-Hits "White Christmas", "I will follow him" und "O holy night", bis dann die Hofsänger als Höhepunkt "Feliz Navidad" zelebrierten und das Konzert mit "Stille Nacht" und der stürmisch geforderten, gemeinsam mit dem Publikum gesungenenen Zugabe "O du fröhliche" beschaulich ausklingen ließen.

 

 

 

 

 

 

 

Der "Käptn" der Hofsänger Christoph Clemens, links und der musikalische Leiter Michael Christ.

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