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Die Große Kreisstadt Dillingen a.d. Donau feiert am 15. September 2017 den 300. Geburtstag des berühmten aus Veitshöchheim stammenden Barock-Bildhauers Johann Michael Fischer

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Zu den bekanntesten Werken Fischers zählt das Schnitzwerk am Hochaltar der Asamkirche in Ingolstadt (Kongregationskirche Maria de Victora), ein barockes Schatzkästchen. In den Hochaltar von 1759 fügen sich das Altarbild von 1675, der Stuckbaldachin von 1734, der Altaraufbau und die Patrone der vier Fakultäten (Cosmas für die Medizin, Thomas von Aquin für die Theologie, Ivo für die Jurisprudenz und die hl. Katharina von Alexandrien für die Philosophie) sowie die heiligste Dreifaltigkeit im Auszug  - alles Schnitzwerk von Johann Michael Fischer aus Dillingen um 1763 - zur Einheit.
Zu den bekanntesten Werken Fischers zählt das Schnitzwerk am Hochaltar der Asamkirche in Ingolstadt (Kongregationskirche Maria de Victora), ein barockes Schatzkästchen. In den Hochaltar von 1759 fügen sich das Altarbild von 1675, der Stuckbaldachin von 1734, der Altaraufbau und die Patrone der vier Fakultäten (Cosmas für die Medizin, Thomas von Aquin für die Theologie, Ivo für die Jurisprudenz und die hl. Katharina von Alexandrien für die Philosophie) sowie die heiligste Dreifaltigkeit im Auszug  - alles Schnitzwerk von Johann Michael Fischer aus Dillingen um 1763 - zur Einheit.

Zu den bekanntesten Werken Fischers zählt das Schnitzwerk am Hochaltar der Asamkirche in Ingolstadt (Kongregationskirche Maria de Victora), ein barockes Schatzkästchen. In den Hochaltar von 1759 fügen sich das Altarbild von 1675, der Stuckbaldachin von 1734, der Altaraufbau und die Patrone der vier Fakultäten (Cosmas für die Medizin, Thomas von Aquin für die Theologie, Ivo für die Jurisprudenz und die hl. Katharina von Alexandrien für die Philosophie) sowie die heiligste Dreifaltigkeit im Auszug - alles Schnitzwerk von Johann Michael Fischer aus Dillingen um 1763 - zur Einheit.

Freitag, 15. September 2017, 19.30 Uhr, Großer Festsaal im Dillinger Schloss

Festakt in Kooperation mit der Stadt Dillingen und dem Histor. Verein Dillingen

"300 Jahre Johann Michael Fischer (1717-1801) – der  Höhepunkt der Dillinger Bildhauerkunst im Rokoko"

Ein aus Veitshöchheim stammender junger Mann sollte im Laufe des 18. Jh. zu einem der wichtigsten Bildhauer Bayerisch-Schwabens aufsteigen: Als Johann Michael Fischer 1744 nach Dillingen kam und die Werkstatt Stephan Luidls übernahm, waren für ihn die besten Bedingungen gegeben, um sich als Künstlerpersönlichkeit stetig entfalten zu können.

Als Eingeheirateter entwickelte er sich nicht nur zu einem der bedeutendsten Künstler, sondern war zugleich Bürger und Mitglied des Rates der Stadt Dillingen.

Fischer markierte mit seinem Schaffen weit über Dillingen hinaus nicht nur den Höhepunkt, sondern gleichzeitig auch das Ende der alten Dillinger Bildhauertradition.

Wer war dieser „Franke im Schwäbischen Rom“, dessen Werke wir heute noch bewundern?

Der Referent ist einer der besten Kenner der Person und des Schaffens J. M. Fischers. Er wird in seinem Vortrag dessen Herkunft, Prägung und sein künstlerisches Wirken darstellen.

Referent: Kunsthistoriker Dr. Benno C. Gantner, Starnberg

Eintritt frei / Buchverkauf

Biographie

Johann Michael Fischer wurde laut Taufmatrikel Veitshöchheim am 23. September 1717 geboren und wohnte hier bis 1744.  Fischer war Schüler von Johann Wolfgang von der Auwera in Würzburg. Laut Taufmatrikel Veitshöchheim ist er 25jährig am 12. November 1742 als Taufpate seines Neffen Johann Michael Pfeuffer vermerkt, der ebenfalls Bildhauer wurde und sich in Hopferstadt niederließ.

Zwei Jahre später kommt Fischer nach Dillingen und tritt als Bildhauergeselle bei der Witwe Anna Barbara Luidl in Dienst und wird dort laut Ratsprotokoll am 10. Juli 1746 offiziell als Bürger aufgenommen. Er heiratete am 12. September 1746 laut Pfarrmatrikel von St. Peter in Dillingen kirchlich die Tochter des 1736 verstorbenen Bildhauers Stephan Luidl (1684–1736) und übernahm 1746 in Dillingen dessen Werkstatt. Er wurde bald zum führenden Bildhauer der Region und hat dort deutliche Spuren hinterlassen.

Im Dillinger Ratsprotokoll ist vermerkt, dass die Witwe Luidl am 19. Juli 1746 ihr Anwesen ihrer Tochter Maria Theresia Luidl übergibt, die am gleichen Tag standesamtlioch Johann Michael Fischer, ein Bildhauer aus "Veitshöchheim ausm Würzburgischen heiratet, der zwei Jahre bei ihr in Condition gestanden hat".  Sie erhielt 400 Gulden Heiratsgut, er breachte 200 Gulden  Heiratsgut mit.

Laut Sterberegister Veitshöchheim stirbt am 5. Dezember 1752 Fischers Mutter Maria Barbara im Alter von 66 Jahren und am 11. Juli 1753 sein Vater Johann Fischer im Alter von 62 Jahren.

In Dillingen beklagt der Bildhauer am 22. Oktober 1773 den Tod seines Sohnes Anton Bernhard. Am 26. April 1780 erhält er aus der städtischen Badkasse eine Anleihe von 200 Gulden zur Verheiratung seiner Tocher an den Schneider Faltmayr.

Der 27. März 1801 ist laut Sterberegister Dillingen der Todestag des 83 jahre alt gewordenen Bildhauers. 1807 wird die Handwerksgerechtigkeit im Gewerbesteuerkataster der königlich Bayerischen Stadt Dillingen auf 100 Gulden geschätzt mit dem Vermerk "Liegt fast ganz darnieder".

Nach dem Tod seiner Frau Theresia Fischer am 28. April 1812 wird an der St. Wolfgangskapelle in Dillingen  ein Epittaph angebracht mit der Inschrift: "Herr Michael Fischer, bürgerlicher Bildhauer und Hauptmann der ehemaligen Bürgergarde, gest. 1801 den 27. März"

Am 7. Oktober 1812 steht in einer Verkaufsanzeige im Dillingischen Intelligenzblatt, dass die Erben der Witwe gedenken, derselben zurückgelassenes Haus (6 Zimmer, 3 Kammern, Keller, Stall für zwei Kühe, Holzremiße, geschlossenes Höfchen samt Gärtchen) freihändig zu versteigern. Offenbar wurde das Haus dann abgerissen, denn am 30. März 1814 steht in einer Bekanntmachung, dass der geräumige Platz, auf dem ehemals das Bildhauer Fischersche Haus stand, aus freier Hand zu verkaufen ist.

Heute ist nach dem Künstler m in Dillingen eine Straße benannt.

Werke (Auswahl)

 

Auch diese Mariensäule vor der katholischen Stadtpfarrkirche St. Peter in Dillingen an der Donau schuf Johann Michael Fischer (1754/55).

Auch diese Mariensäule vor der katholischen Stadtpfarrkirche St. Peter in Dillingen an der Donau schuf Johann Michael Fischer (1754/55).

Mit dem Auftrag für die Altäre und Kanzel der Dillinger Studienkirche (1755-1760) hatte Fischer in seiner neuen Heimat Dillingen den endgütigen Durchbruch geschafft. Die Studienkirche "Mariä Himmelfahrt" ist eine ehem. Jesuiten- und Universitätskirche und bedeutendster Dillinger Sakralbau aus den Jahren 1610 - 1617. Die Kirche gilt als Vorläufer einer großen Anzahl süddeutscher Barockkirchen.  Das Hauptaltarbild von Johann Georg Bergmüller zeigt die Himmelfahrt Mariens und ist umgeben von überlebensgroßen Holzskulpturen, die von Johann Michael Fischer geschaffen wurden. Sie stellen Ignatius von Loyola (1491–1556), den Ordensgründer der Jesuiten, und den Mitbegründer des Ordens, Franz Xaver (1506–1552), dar, daneben Aloisius von Gonzaga und Stanislaus Kostka.

Mit dem Auftrag für die Altäre und Kanzel der Dillinger Studienkirche (1755-1760) hatte Fischer in seiner neuen Heimat Dillingen den endgütigen Durchbruch geschafft. Die Studienkirche "Mariä Himmelfahrt" ist eine ehem. Jesuiten- und Universitätskirche und bedeutendster Dillinger Sakralbau aus den Jahren 1610 - 1617. Die Kirche gilt als Vorläufer einer großen Anzahl süddeutscher Barockkirchen. Das Hauptaltarbild von Johann Georg Bergmüller zeigt die Himmelfahrt Mariens und ist umgeben von überlebensgroßen Holzskulpturen, die von Johann Michael Fischer geschaffen wurden. Sie stellen Ignatius von Loyola (1491–1556), den Ordensgründer der Jesuiten, und den Mitbegründer des Ordens, Franz Xaver (1506–1552), dar, daneben Aloisius von Gonzaga und Stanislaus Kostka.

Die Kanzel wurde um 1760 von Johann Michael Fischer geschaffen. Am Kanzelkorb sind die Evangelistensymbole dargestellt, darüber die göttlichen Tugenden. Der Glaube wird durch das Kreuz symbolisiert, die Hoffnung durch einen Anker und die Liebe durch ein Kind und ein Flammenherz. Die Allegorien der vier Erdteile schmücken den Schalldeckel, der von einem triumphierenden Engel bekrönt wird, und weisen auf die Missionstätigkeit der Jesuiten hin.Die Kanzel wurde um 1760 von Johann Michael Fischer geschaffen. Am Kanzelkorb sind die Evangelistensymbole dargestellt, darüber die göttlichen Tugenden. Der Glaube wird durch das Kreuz symbolisiert, die Hoffnung durch einen Anker und die Liebe durch ein Kind und ein Flammenherz. Die Allegorien der vier Erdteile schmücken den Schalldeckel, der von einem triumphierenden Engel bekrönt wird, und weisen auf die Missionstätigkeit der Jesuiten hin.

Die Kanzel wurde um 1760 von Johann Michael Fischer geschaffen. Am Kanzelkorb sind die Evangelistensymbole dargestellt, darüber die göttlichen Tugenden. Der Glaube wird durch das Kreuz symbolisiert, die Hoffnung durch einen Anker und die Liebe durch ein Kind und ein Flammenherz. Die Allegorien der vier Erdteile schmücken den Schalldeckel, der von einem triumphierenden Engel bekrönt wird, und weisen auf die Missionstätigkeit der Jesuiten hin.

Schnitzkunst von Fischer findet sich auch in der am 29. September 1758 eingeweihten Pfarr- und Wallfahrtskirche „Heilig Kreuz“ in Bergen, eine vormalige Benediktinerinnenklosterkirche, die zu den bedeutendsten Schöpfungen des romanischen Hallentypus in Bayern zählt. Sie besticht durch ihr nicht mit Rokokoformen überladenes  bestechendes Raumbild, das die Kirche in den Jahren 1755 bis 1758 erhielt.

Schnitzkunst von Fischer findet sich auch in der am 29. September 1758 eingeweihten Pfarr- und Wallfahrtskirche „Heilig Kreuz“ in Bergen, eine vormalige Benediktinerinnenklosterkirche, die zu den bedeutendsten Schöpfungen des romanischen Hallentypus in Bayern zählt. Sie besticht durch ihr nicht mit Rokokoformen überladenes bestechendes Raumbild, das die Kirche in den Jahren 1755 bis 1758 erhielt.

Es folgte dann der Auftrag für den Hochaltar in der Kongregationskirche Maria de Victoria  in Ingolstadt (siehe oben). Von Dillingen über Bergen bis hin zum Ingolstadter Altar ist eine stete Steigerung im Niveau der Arbeiten Fischers spürbar.

Mit Ingolstadt hat Fischer nach einer langen Zeit der  künstlerischen Entwicklung einen Höhepunkt erreicht, der auch Maßstäbe für seine folgenden Arbeiten setzte.

 

So gestaltete Fischer einige Altarfiguren des Mitte des 18. Jahrhunderts neu geschaffenen Hochaltars und der Kanzel der Pfarrkirche St. Peter in Neuburg a.d. Donau  nach dem Zeitgeschmack des Barock

So gestaltete Fischer einige Altarfiguren des Mitte des 18. Jahrhunderts neu geschaffenen Hochaltars und der Kanzel der Pfarrkirche St. Peter in Neuburg a.d. Donau nach dem Zeitgeschmack des Barock

Quellen:

Textinfos:

  • - Kopien von Rudolf Simmelbauer, entnommen aus dem Kurt Adelmann gehörenden Bildband von Benno Gantner und Friedrich Kaeß, Deutscher Kunstverlag - J:M. Fischer - Ein Barockbildhauer in Schwaben
  • - Wikipedia
  • - Ingolstadt- und Dillingen-Online

Fotos:

  • - Asamkirche Ingolstadt: K.Weise - Eigenes Werk, CC-BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=46660078
  • - St. Peter Neuburg: Andreas Praefcke - Eigenes Werk (own photograph), CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=11148197
  • - Sudienkirche Dillingen: von Helmlechner - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=31698163 + von  GFreihalter - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=15785963

 

Werke laut Wikipedia:
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