Landkreiskulturherbst: Die Poetin mit dem Pinsel begeistert schon zum 10. Mal in der Galerie im Pfeufferhof - 100 Besucher bei der Vernissage

Seit September 1992 räumt die Galeristin Inga Wiek im Herbst für etwa sechs Wochen ihr Wohnzimmer aus, um in ihrer privaten Galerie im Pfeufferhof im Veitshöchheimer Altort in Mainnähe renommierten Künstlern eine Ausstellungsplattform zu bieten. Diese intime Atmosphäre nutzte die die seit 1979 international bekannte österreichische Malerin Renate Koblinger das erste Mal vor 18 Jahren. Die in Fachkreisen auch „Poetin mit dem Pinsel“ bezeichnete Linzer Künstlerin präsentiert nun heuer schon zum zehnten Mal im Rahmen des Landkreis-Kulturherbstes bis 18. Oktober 2015 ihre phantasievollen, märchenhaft anmutenden Bilder.

Im Kulturherbst ist die Galerie auch geöffnet am Samstag 10 - 18 Uhr und am Sonntag von 14 - 18 Uhr.

Koblinger zeigt neben ihren berühmten Katzenbildern große Tanzbilder, Stillleben, poesievolle Figuren, skurrile Szenen und in Pastellfarben gezeichnete Ballett-Tänzerinnen und Aktstudien, aber auch in der Toskana an der Staffelei gemalte und eine zauberhafte Stimmung wiedergebende Landschaftsbilder.

Dass die Bilder der 1943 in Linz geborenen Malerin und Grafikerin auch in Veitshöchheim eine enorme Anziehungskraft haben, obwohl sie schon so oft hier war, offenbarte einmal mehr die Vernissage. Zur Überraschung der Galeristin Inga Wiek kamen fast 100 Besucher und Gäste zur Vernissage in den Pfeufferhof, um die Bilder der Österreicherin sowie die exklusive Schmuckausstellung von Bernd Wolf, Marcin Zaremski und Anna Barbara Schletterer zu betrachten. Wohltuend begleiteten die Eröffnung der Ausstellung die Veitshöchheimer Ines und Dr. Martin Flesch mit Harfen- und Klavierspiel.

Wie die Kunst-Poetin sagte, komme sie gerne alle zwei Jahre nach hier zu der mit ihr befreundeten Galeristin. Es sei schön hier in diesem intimen Raum auszustellen, die Atmosphäre sei lieb und sie fühle sich hier sehr wohl.
Bei den vielen Gesprächen mit der Künstlerin und den Gästen übertrug sich die Stimmung ihrer poesievollen Bilder auf die Betrachter, so dass bei einem Gläschen Sekt viele sich gerne in die Welt der Phantasie und Träume entführen ließen. So zog denn auch die Galeristin ein sehr positives Fazit: "Gerade in der heutigen Zeit nimmt wohl jeder gerne mal die Gelegenheit wahr sich etwas vom Alltag entrücken zu lassen. Es entstand eine sehr positive Einstellung diese Träume mit nach Hause zu nehmen, um immer mal wieder sich daran zu erfreuen."

Es sind drei Stilrichtungen, die Köblingers Kunstwerke prägen.

Bei den im Wiek'schen Wohnzimmer ausgestellten Landschaften bevorzugt Renate Koblinger die Toskana. Hier bannt sie mit der Staffelei vor Ort das Stille, das wenig Beachtete mit Öl auf Leinwand.

Denn einmal im Jahr geht die Künstlerin auf Reisen nach Italien, nach Venedig und in die Toskana. "Wenn sie sich den feinen Girardi-Hut aufsetzt und Staffelei und Farben in ihr weißes Auto packt, dann erinnert sie selbst ein wenig an die Figuren in ihren Bildern." (Zitat einer Wiener Journalistin).

Meist arbeitet Koblinger aber mit dem Pinsel daheim, in ihrem mit wildem Wein überwachsenem Haus, an ihrem Tisch mit Blick in den Park. Und hier malt die Linzerin Menschen, die Überall daheim sind, aus vielen Ländern. So waren in der Galerie über dem Treppenaufgang vom Laden zur Wohnung ihre poetischen nach Jahreszeiten geordneten Bilder zu sehen, meist impressionistisch mit Öl auf Holz gemalt. Ein österreichischer Autor machte ihr das Kompliment: "Sie versteht es, mit ihren Bildern Geschichten zu erzählen: Liebesgeschichten, Kinderträume, Sehnsüchte, oft skurril und melancholisch. Doch über allem steht ein Lächeln, empfindsam und zerbrechlich und dann wieder befreiend leicht, gelassen und beschwingt, als wäre alles Tanz."

Und eine Hamburger Journalistin charakterisierte sie so: "Sie ist so gleichzeitig Malerin und Dichterin. In der Sprache ihrer Bilder fabiliert sie Liebeserklärungen an Träumer und Gaukler, altmodischen Damen, schnurrende Katzen und liebenswerte Phantasten."