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Nur Wenige interessierten sich bei den Offenen Veitshöchheimer Ateliertüren für viel beeindruckendes Neues

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Am Wochenende öffneten bereits zum zwölften Mal Veitshöchheimer Künstler und Künstlerinnen ihre Ateliertüren, um einen Einblick über ihre neuesten Arbeiten, ihre Techniken und aktuelle Weiterentwicklungen zu geben. Dieses Mal lag es wohl am regnerischen Wetter, so die allgemeine Meinung, dass sich an beiden Tagen nur relativ sehr wenige Leute für diese von der Kulturreferentin Ilse Feser organisierte Veranstaltung der Gemeinde interessierten. 

OffenesAtelier Soeder Petra 1 OffenesAtelier Soeder Petra 3

Tibetische Mädchen auf der Flucht nach Nepal und die 63 Selbstverbrennungen tibetanischer Mönche in den letzten Jahren sind beherrschendes Thema der Malerin  Petra Söder. Sichtbar wurde dies in ihrem Atelier in der Würzburger Straße 91 bei ihren neusten Arbeiten in Öl-Acryl-Mischtechnik.  Der seit 13 Jahren in Veitshöchheim ansässigen Künstlerin fiel es allerdings schwer, das Grauen der zunehmenden Menschenrechtsverletzungen infolge der  Unterdrückungspolitik Chinas in Tibet augenfällig auf die Leinwand zu bannen. Sie tat dies deshalb verschlüsselt, in dem sie ihre Gemälde mit einem durch ein Smartphone-App lesbaren QR-Code versah.

OffenesAtelier Maseizik Elisabeth 1 OffenesAtelier Maseizik Elisabeth 2

Anklagend ist auch das neueste Werk "Geordnetes Chaos" der seit 2001 in Veitshöchheim beheimateten Malerin Elisabeth Maseizik, das sie kurz vor ihrem bevorstehenden Umzug in die Würzburger Straße in ihrer alten „Farbenschmiede“ in der Kirchstraße 13 fertigstellte. Ob nun Naturkatastrophen, Kriege in Asien und Afrika, Banken- und EU-Krise oder die Verrohung der Sitten, überall auf der Welt ist es laut Maseizik dauernd notwendig, Chaos zu verwalten und zu ordnen. Das Chaos stellte sie in ihrem Werk in der Bildmitte schwarz dar,  immer wieder durch weiß durchschimmernd. Das warme Gelb oben soll Hoffnung machen und das dunkle Rot in der Bildmitte unten aufrütteln.

OffenesAtelier Sanchez Jose

Das Chaos real vor Augen hatte José F. Sánchez . Das in New York City geborene Multitalent, das in seinem Schaffen Musik, Tanz und visuelle Kunst vereint, konnte gerade noch rechtzeitig aus New Jersey in den USA heimkehren, bevor der Hurrikan "Sandy" die dortige Küste verwüstete. Im Fernsehen musste er mit ansehen, dass sein Lieblings-Restaurant, wo er noch die Tage zuvor gespeist hatte, völlig weg gespült wurde. Viel erfreulicher war dagegen sein letztes Auftragswerk, das er in seinem Studio in der Thüngersheimer Straße 84 im Rahmen einer Artenschutz-Kampagne hiesiger Landschaftsschutzverbände kreierte. Es ist dies die Illustration des Bergkronwicken-Widderchen, auch Glückswidderchen genannt. Der humorvoll gezeichnete Nachtfalter vertreibt sich auf einem Scheslon mit Lesen und einem Glas Wein die Zeit.

OffenesAtelier Stein Peter 3 OffenesAtelier Stein Peter 1

Im Atelier von Peter Stein konnten sich die Besucher einen umfassenden Überblick über seine Arbeiten mit den von ihm bevorzugt in Pastellkreide gemalten Motiven Akt, Portrait, Stilleben, Landschaft & Architektur verschaffen. Gerade von einem längeren Spanienaufenthalt gut erholt und voller Tatendrang zurück, präsentierte der 60jährige Künstler im Bild eine Vorstudie eines Stillebens, zunächst noch in Schwarz-Weiß, das den Stöckelschuh einer Freundin kombiniert mit glänzenden, ledrigen Monstera deliciosa-Blättern darstellt. 

OffenesAtelier Wieden Helmut 1 OffenesAtelier Wieden Helmut 2 OffenesAtelier Wieden Helmut 3

Voller Schaffenskraft auch im Alter von 72 Jahren ist auch noch Helmut Wieden, der in seiner Galerie in der Wolfstalstrasse 18 in mehreren Räumen über 100 gerahmte und daneben noch eine Vielzahl weiterer Bilder seiner Aquarell- und Ölmalerei präsentierte. Viele seiner Bilder zeigen Motive aus dem Hofgarten und aus der Umgebung seines Heimatortes Veitshöchheim, in dem er seit 1954 wohnt. Mit dem Pinsel erfasst hat er aber auch malerische Kulissen vieler Weinorte am Main, die romantischen mittelalterlichen Orte an der Tauber oder aber auch viele Stimmungsbilder von Urlaubsaufenthalten an der französischen Atlantikküste südlich von Nantes. In der Galerie des Orchideenliebhabers konnte man aber auch moderne Bilder, Träumereien und gemalte Blumenarrangements bewundern, so auch Wiedens aktuelles Werk, eine in Öl gemalte Orchidee Phalaenopsis.

OffenesAtelier Jung Ulrich Teuber Helga 1 OffenesAtelier Jung Ulrich RotgoldRinge

Seit gut vier Jahren betreibt Ulrich Jung als Designer für Schmuck in Silber, Gold und Stein ein Atelier mit Galerie  in der Kirchstraße 29. Neuerdings macht der Goldschmied auch komplette Serien vom Finger- und Arm- bis zum Hals- und Ohrschmuck in Rotgold. Dieses ist nach seinen Worten robuster, gleichzeitig aber auch weicher im Kontrast. Neue Ring-Formen kreierte so Jung aus 750 Rotgold, mit seitwärts platzierten Steinen, so wie im Bild rechts mit einer blauen Tahiti-Perle und einem pinkfarbenen Turmalin.

Zu sehen waren bei Jung auch die eindrucksvollen Frauen-Bilder der seit 1989 in Veitshöchheim ansässigen Malerin HelgaTeuber. Es sind meist humorvoll und farbenfroh in Öl festgehaltene verdichtete, komprimierte Eindrücke flüchtiger Begegnungen im Alltag. Dementsprechend ist auf dem Foto im Hintergrund ein "Mode-Püppchen" zu sehen, das gelangweilt in einer Taverne am Meer auf ihren Verehrer wartet.  

OffenesAtelier Barbara Grimm 3 OffenesAtelier Barbara Grimm 2

Der Routenplan führte auch in die ansehnliche Töpfer-Werkstatt von Barbara Grimm in die Hofellernstrasse 28. Sie ist seit über drei Jahrzehnten für ihre herrliche winterfeste Gartenkeramik wie Raben, Eulen, Hühner, Katzen, Frösche und Fabelfiguren, Kugelbäumen und Skulpturen verschiedenster Art bekannt. Im Bild arbeitet die Keramikerin, die ihr Können seit acht Jahren auch in zahlreichen Töpferkursen vermittelt, gerade an einem Frauenkopf in Eiform, wie sie der rumänische Bildhauer Constantin Brâncuși bevorzugt. Im Hintergrund in Bearbeitung zu sehen ist außerdem von ihr als neue, nach ihren Worten unheimlich schwer zu bearbeitende Kreation, eine Schnecke mit Innenleben.

OffenesAtelier Schwerd Katharina 2

In ihrer im Juli dieses Jahres in der Würzburger Straße 30 eröffneten neuen Galerie mit Atelier präsentierte die Mode- und Schmuckdesignerin Katharina Schwerd  ihre mit viel Phantasie, Witz und Charme gefertigten, höchst individuellen Einzelanfertigungen. Ob Mode, Schmuck, Accessoires oder Taschen,  ihr Umgang mit Materialien und Formen scheint grenzenlos zu sein. So mixt sie beispielsweise Diamanten und leuchtendes Plexiglas, Samt und Seide, Fell und Leder. Rechtzeitig zur kalten Jahreszeit offerierte sie als Neuheit auch farbenfrohe Kuschelschals und Handstulpen.

OffenesAtelier Fototeam

Einen Einblick und Querschnitt in ihr fotografisches Schaffen des letzten Jahres  gaben elf Mitglieder des Fototeams Veitshöchheim in einer Ausstellung im Rathaus-Sitzungssaal.  Bestaunen konnte man hier nicht nur eine Vielzahl einzigartiger, exklusiver und kreativer Aufnahmen, sei es als Portrait, Akt, Landschaft, Technik oder Tiermotiv, sondern auch preisgekrönte Dia-Shows von Fototeam-Mitgliedern.  

OffenesAtelier Fototeam Doerr Birgit 1 OffenesAtelier Fototeam Doerr Birgit 2 OffenesAtelier Fototeam Doerr Roland 1 OffenesAtelier Fototeam Foltmann Dieter OffenesAtelier Fototeam Horst christine OffenesAtelier Fototeam Jaeger Walter 1 OffenesAtelier Fototeam Koch Karlheinz OffenesAtelier Fototeam Wandrey Angelika

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