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Veitshöchheim trägt Krippenplatzbedarf Rechnung - AWO-Ortsverein will STARKE KINDERhaus für 940.000 Euro zukunftsfähig machen

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

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AWO-Ortsverein plant Großes: Zweite Krippe, mehr Raumbedarf, energetische Sanierung, neuer Außenspielbereich

Grünes Licht erteilte der Gemeinderat dem Vorhaben des Ortsvereins der Arbeiterwohlfahrt (AWO), sein STARKE KINDERhaus in der Steinstrasse 8 für 940.000 Euro zukunftsfähig zu machen. Die AWO plant zum einen im Westen einen Anbau für eine zweite Krippengruppe (Kostenrichtwert von 429.000 Euro). Zum anderen soll der Altbau energetisch saniert und funktional verbessert werden. Die Kosten für eine solche Generalsanierung wurden grob mit 511.000 Euro beziffert. Darin enthalten ist auch eine Sanierung und Umgestaltung des Außenspielbereichs.

Je nach staatlicher Förderung muss die Gemeinde 225.000 bis 285.000 Euro und die AWO 234.000 Euro als Bauträger finanzieren. Die AWO muss dazu Darlehen aufnehmen.

Erhöhter Bedarf an Krippenplätzen

Mit dem Anbau will die AWO aufgrund des Rechtsanspruchs auf einen Krippenplatz für Ein- bis Dreijährige zum 1. August 2013 dem vermehrten örtlichen Bedarf Rechnung tragen. Diesen erläuterte Bürgermeister Rainer Kinzkofer ausführlich dem Gremium. Bislang gibt es in vier Veitshöchheimer Kindertagesstätten (Kitas) je eine offiziell anerkannte Kinderkrippe für zusammen 48 Kinder. Tatsächlich versorgt sind derzeit aber 101 U3-Kinder, davon 83 in den fünf örtlichen Kitas, zehn Kinder in der Tagespflege und acht auswärts.

Zum 1. August 2013 haben laut Kinzkofer voraussichtlich 166 Kinder einen Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz. Derzeit gibt es eine Warteliste von 58 Kindern. Wie der Bürgermeister sagte, sei die Gemeinde bestrebt, dem Bedarf Rechnung zu tragen. Eine fünfte Krippe entsteht derzeit im neuen Bilhildis-Kindergarten. Außerdem habe der Bilhildis-Kindergartenverein kundgetan, seine während der Bauzeit im Bilhildishaus provisorisch eingerichtete Krippe dauerhaft als dritte Krippe zu betreiben.

Mit der zweiten Krippe im AWO-Kinderhaus kämen somit bis August nächsten Jahres 36 offiziell anerkannte Krippenplätze hinzu. Ob diese dann ausreichen, den tatsächlichen Bedarf zu decken, hänge von Unwägbarkeiten ab. So sei nicht vorauszusehen, wie sich das dann neu eingeführte Kinderbetreuungsgeld auswirkt.

Letzte Investition

Die letzte 360.000 Euro teure Investition des AWO-Ortsvereins liegt noch gar nicht so lange zurück. Bereits 2003 wurde im Kindergarten eine Kinderkrippe eingerichtet und die Einrichtung aus abrechnungstechnischen Gründen in ein integratives Kinderhaus für bis zu 75 Kinder umfirmiert. Die hierfür erforderliche Betriebserlaubnis erteilte das Kreisjugendamt aber nur vorläufig mit der Auflage, das Kinderhaus um einen Mehrzweckraum zu erweitern. Dem kam die AWO 2007 mit einem Anbau im Osten nach.

Im Anbau entstanden so auf einer überbauten Fläche von 120 Quadratmeter ein großer Mehrzweckraum, ein Raum für Hausaufgabenbetreuung der Schulkinder und für Besprechungen, ein Büro und ein Personalraum. Parallel dazu ergab sich aufgrund längerer Betreuungszeiten am Nachmittag die Notwendigkeit, im Altbau Umbauten vorzunehmen, vor allem um eine größere Küche anzuschaffen und dadurch eine warme, kleinkindgerechte Mittagsverpflegung anbieten zu können.

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Die AWO-Vorsitzende Ingrid Schinagl versicherte Bürgermeister Rainer Kinzkofer bei der Vorstellung der Planung bei einer Ortseinsicht  alles zu tun, um unter den angesetzten Kosten zu bleiben v.l.n.r. Kita-Leiterin Romy Blechschmidt, Bürgermeister Rainer Kinzkofer, AWO-Vorsitzende Ingrid Schinagl, AWO-Geschäftsführerin Brigitte Will - der Krippenanbau erfolgt im Hintergrund links an das Gebäude

Beschreibung der Neuplanung

Die AWO-Verantwortlichen wollen Synergieeffekte nutzen, so dass die zweite Krippe optimal in das bestehende Kinderhauskonzept integriert werden kann. Mit der Erweiterung musste das gesamte Raumkonzept überarbeitet und verändert werden, damit 50 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren und zukünftig 24 Kinder im Alter von eins bis drei Jahren in einem Kinderhaus gemeinsam betreut und gefördert werden können.

Neben dem Krippen-Anbau einer zweiten Krippe im Westen sind nun umfassende Funktionsverbesserungen geplant:

• die notwendige und sinnvolle energetische Sanierung, weil die Verbrauchskosten viel zu hoch sind und hierdurch erheblich gesenkt werden können

• Sanierung und Umgestaltung des Altbaus mit dem Ziel der Verbesserung der Nutzbarkeit

• die Sanierung und Umgestaltung des Außenspielbereichs

Zur Begründung weist die AWO-Geschäftsführerin Brigitte Will darauf hin, dass 95 Prozent der Kinder inzwischen eine tägliche Verweildauer von über sieben Stunden in den Räumen des Kinderhauses haben mit steigender Tendenz. Es bestehe deshalb ein größerer Raumbedarf für das Schlafen über Mittag, für einen größeren Sanitärbereich (mehr WC´s und Waschbereiche) und zusätzliche Räume für differenzierte Förderangebote.

Laut Kindergartenleiterin Romy Blechschmidt ist nämlich der Bedarf an Förderangeboten zu Sprache, Bewegung und Kreativität erheblich durch Integrations-Kinder mit Behinderung und Kinder mit Migrationshintergrund und hohem Sprachförderbedarf gestiegen. Man wolle zudem dem Standard einer Ganztagesbetreuung gerecht werden.

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