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Mit dem Veitshöchheimer Hanfmix der LWG zum Erfolg: 1. Platz beim Wettbewerb "Landwirte.Imker.Miteinander"

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Kornelia Marzini (links) hat den Veitshöchheimer Hanfmix mit ihrem LWG-Team entwickelt und freut sich mit den glücklichen Gewinnerinnen des mit 3000 Euro dotierten ersten Preises beim Wettbewerb "Landwirte.Imker.Miteinander" des bayerischen Landwirtschaftsministeriums: Landwirtin Margit Ziegler und Imkerin Annette Seehaus-Arnold. Foto: Theresia Dietz © AELF Bad Neustadt a.d.Saale

Zusammen mehr für die Biodiversität tun
Ausgezeichnet wurden dabei vorbildliche Kooperationen zwischen Landwirtinnen bzw. -wirten und Imkernden zur Förderung der Artenvielfalt in Feld und Flur. „Die jetzt prämierten Vorbilder sollen auch andere zu solchem Teamwork inspirieren und davon begeistern!", betonte Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber bei der Bekanntgabe der Gewinner. Womit haben sich nun die beiden engagierten Damen diese Auszeichnung verdient?

Mit dem Veitshöchheimer Hanfmix, einer artenreichen mehrjährigen Wildpflanzenmischung für die Biogasgewinnung – entwickelt von der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim!

Das Institut für Bienenkunde und Imkerei an der LWG hat die Bedeutung des Hanfmixes als Nahrungsquelle für Wild- und Honigbienen untersucht. Foto Dr. Ina Heidinger © LWG Veitshöchheim

Preisübergabe in Bad Neustadt a. d. Saale
Am Freitag, den 20. Oktober, erhielten die beiden Preisträgerinnen ihre Urkunden und das Preisgeld im Rahmen einer Feierstunde von Oliver Kröner, Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Bad Neustadt a. d. Saale, stellvertretend für alle Projektpartner im Landkreis, ohne die dieser Erfolg nicht möglich gewesen wäre.

Ein Vortrag brachte den Stein ins Rollen
Ein Vortrag von LWG-Wildpflanzenexpertin Kornelia Marzini, die die Wildpflanzenmischung (zur Förderung von Insekten und Wildtieren auf produktiven Ackerflächen) hauptverantwortlich entwickelt hat, begeisterte die Imkerin Annette Seehaus-Arnold. Sie holte Bauern, Imker und Naturschützer an einen Tisch, wobei gemeinsam die Projektidee "BiogasBlühfelder Rhön-Grabfeld" entwickelt wurde. Das Projekt wurde ab 2018 gefördert vom Bayerischen Naturschutzfonds und umgesetzt von der Agrokraft GmbH in Kooperation mit dem Bayerischen Bauernverband und dem BUND Naturschutz in Bayern. Die LWG stand beratend zur Seite.

Nahrung für Wildbienen, Vögel und Schmetterlinge
Landwirtin Margit Ziegler ist es maßgeblich zu verdanken, dass sich am Projekt schließlich 60 landwirtschaftliche Betriebe mit 130 Hektar Hanfmix-Anbaufläche beteiligten. Dies zeigt eindrucksvoll: Biodiversität und Biogaserzeugung lassen sich perfekt kombinieren! Denn im Hanfmixfeld sammeln neben Honigbienen auch 158 Wildbienenarten, von denen 49 auf der Roten Liste Bayerns stehen, Nektar und Pollen. 40 Vogelarten konnten nachgewiesen werden, außerdem 388 Schmetterlingsarten.

Der Veitshöchheimer Hanfmix

Der Veitshöchheimer Hanfmix bietet viel Nahrung für Insekten und liefert Material für die Biogasgewinnung. Kornelia Marzini © LWG Veitshöchheim

Wildbienen sind auf der Blüte einer Eselsdistel, die im Veitshöchheimer Hanfmix enthalten ist. - Foto Dr. Elena Krimmer © LWG Veitshöchheim

Seit 2008 entwickelt die LWG artenreiche mehrjährige Saatmischungen zur Biogas-Produktion, zunächst mit Projektförderung aus Mitteln des Bundeslandwirtschafts-Ministeriums, ab 2011 gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Beteiligt sind daran die Institute für Stadtgrün und Landschaftsbau sowie für Bienenkunde und Imkerei der LWG.

Der Veitshöchheimer Hanfmix vereint Produktivität und Biodiversität auf dem Acker. Er besteht aus 30 sorgfältig ausgewählten 1-, 2- und mehrjährigen Pflanzenarten: Massewüchsige Stauden ergänzen sich mit blütenreichen Begleitpflanzen. Dabei werden im Mittel 35-40% des Methanhektarertrags von Mai erzielt.

Der Freistaat fördert den Anbau des "Veitshöchheimer Hanfmixes" im Kulturlandschafts-Programm (KULAP) in der Maßnahme "K52 Wildpflanzenmischungen" mit 450 Euro/ha für einzelflächenbezogene Maßnahmen, außerdem über „K32 Vielfältige Fruchtfolge mit blühenden Kulturen“.

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