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Ein Kriegsszenario und das feierliche Gelöbnis von Rekruten waren die Highlights beim Tag der Bundeswehr in Veitshöchheim mit schätzungsweise weit über 20.000 Besuchern

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Wie zuletzt 2016 war mit wohl weit über 20.000 Besuchern das Interesse riesengroß beim gestrigen Tag der Bundeswehr im weitläufigen Gelände der Veitshöchheimer Balthasar-Neumann-Kaserne, der wie hier an neun weiteren Standorten  in Deutschland über die Bühne ging. Nicht zuletzt der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat das Heer plötzlich ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt. Das Highlight in Veitshöchheim war zweifellos die dreimalige dynamische Gefechtsvorführung, bei der die mit ihrem Stab in Veitshöchheim ansässige 10. Panzerdivision der Öffentlichkeit durch den Einsatz  der neusten Kampfpanzer der Chamer Panzerbrigade 12 demonstrierte, was die Bundeswehr tatsächlich leisten kann.

Tausende von Zuschauern säumten bei allen drei Vorstellungen, wie im Bild bei der zweiten Dynamischen Gefechtsdarstellung, jeweils mit Ohrstöpseln versehen, das Übungsplatzgelände. Die einzelnen Phasen der Eroberung und das jeweilige Vorgehen wurden dem Publikum dabei ausführlich von einem Soldaten erklärt.

Der Auftrag war, einen durch Schrottfahrzeuge gesperrten Fluss-Übergang zu überwinden, um die vom Feind besetzte Ortschaft "Veitsberg" zu befreien.

 

Der Spähwagen meldet reine Luft.

 

 

 

Nun donnern zwei Leopard 2 Kampfpanzer über das Feld, um den Übergang zu sichern.

 

 

 

 

Zwei Schützenpanzer Puma rücken nach.

 

 

 

Dahinter platziert sich die Panzerhaubitze 2000.

 

 

Zunächst gilt es, den gesperrten Übergang freizumachen.

Dazu schwärmen die Soldaten aus dem Puma aus und überwinden ohne Widerstand den Flußübergang.

 

 

 

Damit die Panzerfahrzeuge nachrücken können, werden die den Übergang versperrenden Schrottfahrzeuge nach hinten abgeschleppt, während die Soldaten aus den beiden Pumas sich auf dem Feld vor dem Dorf in Stellung bringen.

 

 

 

 

 

 

.

Die Soldaten bilden einen Brückenkopf.

Alle vier Panzer überqueren nun den Fluss. Die beiden Pumas nehmen ihre Soldaten wieder auf und rücken auf das Dorf vor, während dessen die Panzerhaubitze auf das Dorf feuert.

 

Den Soldaten aus den Pumas gelingt es schließlich, im Häuserkampf den Feind zu besiegen.

Offiziell eröffnet wurde dann der Tag der Bundeswehr nach der ersten Gefechtsdemonstration am Morgen der von der BR-Moderatorin Irina Hanft und Hauptmann Rinke auf der Bühne moderierte Tag der Bundeswehr mit Reden des Generalinspekteurs der Bundeswehr General Carsten Breuer (2.v.r.), dem seit 17. März 2023 ranghöchsten Soldaten der Bundeswehr, des Kommandeurs der 10. Panzerdivision Generalmajor Ruprecht von Butler (rechts) und Veitshöchheims Bürgermeister Jürgen Götz (2.v.l.).

Angesichts des Ukrainekrieges ist die Bundeswehr nach den Worten des Divisionskommandeurs Ruprecht von Butler anders gefordert als früher. So müsse seine bereits multinational aufgestellte 10. Panzerdivision mit ihren 20.000 Soldaten in 25 Standorten in der Südhälfte Deutschlands, die sich hier an diesem Tag alle präsentieren, als erster NATO-Großverband Deutschland bereits in zwei Jahren vollausgestattet und ausgebildet sein, um unseren Frieden und unsere Freiheit, demokratisch wählen und uns auch kritisieren zu können, zu erhalten." Zur "Zehnten" gehören auch die Deutsch-französische Brigade und seit Ende März die 13. Niederländische Leichte Brigade.

Bundeswehr hier in Veitshöchheim ist nach den Worten des Generalmajors in fast sechs Jahrzehnten zusammengewachsen. von Butler: "Wir haben hier wirklich eine hervorragende Kooperation. Das kann man nicht mehr besser machen als hier in Veitshöchheim."

So stellte denn auch Bürgermeister Jürgen Götz in seinem Grußwort fest, dass Veitshöchheim und seine Bevölkerung seit nunmehr fast 60 Jahren zu seinen Soldaten steht und seit Gründung der Garnison eine aufgeschlossene Partnerschaft pflegt und die Mitbürger in Uniform seither ein fester, erfreulicher Bestandteil im örtlichen Gemeindeleben sind.

 

Die aktive Beteiligung von Vereinen und Organisationen aus der Gemeinde und dem Umland an diesem Tag der Bundeswehr unterstreicht laut Bürgermeister die tiefe Verwurzelung der Truppe in unserer Region. Gerade in dieser Zeit, in welcher der Krieg wieder nach Europas zurückgekehrt ist, sei es wichtig, dass Bundeswehr und Zivilgesellschaft noch näher zusammenrücken.

Götz: "Wir als Gemeinde sind immer bestrebt, dass die Bundeswehrangehörigen sich bei uns mit ihren Familien wohlfühlen. Sehr häufig ist Veitshöchheim dabei für Zeit- und Berufssoldaten, auch für einige Kommandeure, zur neuen Heimat geworden. Unser äußerst lebendiges Vereins- und Kulturleben, das ausgeprägte Gemeinwesen, sowie unsere zahlreichen und beispielhaften Infrastruktureinrichtungen – welche sich in Qualität und Anzahl in kaum einer anderen Gemeinde unserer Größe finden lassen-  erleichtern dabei die Integration."

Die Gemeinde Veitshöchheim sei stolz darauf, Garnisonsgemeinde sein zu dürfen und werde auch weiterhin bestrebt sein, mit ihren Bundeswehrangehörigen und ihren Familien eine aufgeschlossene Partnerschaft zu pflegen, die engen Bindungen aufrecht zu erhalten und wo nötig und möglich Unterstützung zu leisten.

So sagte denn auch Generalinspekteur Carsten Breuer: "Ich bin immer wieder beeindruckt von dem festen Band, den die Garnison hier hat. Was man hier in Veitshöchheim sieht, ist ein Sinnbild für die Einbettung der Bundeswehr in die Gesellschaft."

Genau darauf komme es nun in der von der Bundesregierung vor kurzem beschlossenen Deutschlands erstmaliger „Nationalen Sicherheitsstrategie“ als Beweis für die Zeitenwende“ an. Diese enthält Deutschlands klares Bekenntnis, die Ziele der Nato bei den Verteidigungsausgaben und den Fähigkeiten zu erfüllen und eine der stärksten bewaffneten Streitkräfte in Europa aufzubauen und sich besser gegen wachsende Bedrohungen von innen und außen zu wappnen. In dem Konzept wurden erstmals alle sicherheitsrelevanten Themen von der Ausrüstung der Bundeswehr über den Kampf gegen den Klimawandel bis zum Katastrophenschutz verknüpft.

Die Erwartungen an die Bundeswehr seien national und international enorm. Breuer: "Hier in Veitshöchheim wird gemacht und nicht nur geredet." Die "Zehnte" stehe durch ihre Gestellung der Schnellen Eingreiftruppe der NATO (VJTF) ab 2025 jetzt  im Fokus. Darauf könnten alle stolz sein.

Zum Ukrainekrieg sagte der General, dass die Bundeswehr die Ukraine solange wie notwendig unterstützen werde. Die Hilfe komme an und mache einen deutlichen Unterschied.

Die Verteidigung unserer Freiheit und unserer Art zu leben, könne die Bundeswehr nicht alleine bewerkstelligen. Er richtete deshalb die Worte an alle Besucher: "Wir brauchen Sie, Sie bauen auf uns, wir brauchen einander, jetzt mehr als je zuvor. Nur gemeinsam kommen wir ans Ziel und das werden wir schaffen."

 

Um 11 Uhr wurde dann die Rede des Bundesministers der Verteidigung Boris Pistorius zum Tag der Bundeswehr live auf der großen Leinwand  übertragen.

Ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm mit  interessanten Interview-Partnern und verschiedenen Vorführungen sowie ein umfangreiches kulinarisches Angebot durch Bauriedel-Catering luden zum Verweilen auf dem Festplatz ein.

Übertragen wurden hier visuell auf der Großleinwand die Dynamische Gefechtsvorführung und das Feierliche Gelöbnis.

Den ganzen Tag über gab es hier ein von Hanft und Rinke moderiertes Programm, bei dem zu Beginn der Fränkische Weinbaupräsident Artur Steinmann und die Fränkische Weinkönigin Eva Brockmann zum Thema "Dienen in Mainfranken" die Region vorstellten. 

Nach Informationen über die "Zehnte" und was es heißt, Soldat zu sein, führte das Moderatorenteam auch Gespräche  mit den BW-Spitzensportlerinnen, der Langlauf-Olympia-Siegerin Victoria Carl und der Rennrodlerin Julia Taubiz. Zu Wort kam auch der Leiter des Heeresmusikkorps Veitshöchheim Oberstleutnant Roland Kahle, ehe er mit seinen Musikanten mit einem kleinen Platzkonzert erfreute.

Zu Gast auf der Bühne war auch Oberstleutnant Andreas Kirchner, der Kommandeur des Panzerbataillon 363 aus Hardheim in Baden-Württemberg, dessen Bataillon im Sommer für sechs Monate nach Litauen verlegt wird, um dort die Ostflanke des Landes und damit der NATO zu schützen. Er wird  später auch das Kommando über die 1500 Soldaten der multinationalen Truppen in Litauen haben. Er erläuterte, was die für den Laien unbekannten Begriffe eFP (enhanced Forward Presence ), VJTF (Very High Readiness Joint Task Force) und NRF (NATO Response Force) bedeuten.

Die Mission enhanced Forward Presence ( eFP ) dient der Sicherung der osteuropäischen NATO-Mitgliedstaaten. Die Mitgliedsstaaten reagierten mit der „verstärkten Vornepräsenz“ auf das zunehmende Bedrohungspotential durch Russland, das in der fortgesetzten russischen Destabilisierung der Ukraine deutlich wurde.

Die der 10. Panzerdivision unterstellte  Panzergrenadierbrigade 37 „Freistaat Sachsen“ ist seit Anfang 2023  Teil der Schnellen Eingreiftruppe der NATO (VJTF).

Die NRF ist immer multinational aufgestellt und umfasst rund 50.000  Soldaten aus Land-, Luft- und Seestreitkräften sowie der Unterstützungs- und Spezialkräfte. Die Kräfte der NRF müssen unterschiedlich schnell in ein Einsatzgebiet verlegen können.

Der Jugendoffizier der Bundeswehr, Hauptmann  Phillip Nürnberger aus Thüringen infomierte anschließend über seine Aufgabe, Oberstufen von Gymnasien über die Aspekte der Sicherheitspolitik in Deutschland zu informieren.

Themen waren weiter, was einen Rekruten bewegte, zur Bundeswehr zu gehen, die Vorstellung der Ausrüstung der Soldaten und was ist mit den Soldaten der Reserve auf sich hat und wie viele Mitglieder es in Veitshöchheim gibt.

Auch die Versorgung wie die EinMannVerpackung (EPA) und die Rahmenangebote der Bundeswehr, so die Unterstützungsleistungen wie Familienauszeiten der Standortpfarrer und Freizeitangebote durch das Soldatenhilfswerk kamen zur Sprache.

Das halbstündige Platzkonzert des Heeresmusikkorps ab 16.30 Uhr beendete das Bühnenprogramm.

Zum Feierlichen Gelöbnis flog auch von Butlers direkter Vorgesetzter, Generalleutnant Alfons Mais, der Inspekteur des Heeres mit dem Hubschrauber ein.

Das feierliche Gelöbnis von Rekruten von zwei Ausbildungs-Kompanien der "Zehnten" war ein weiterer Höhepunkt des Tages der Bundeswehr in Veitshöchheim.

Einmarsch der Rekruten, des Heeresmusikkorps Veitshöchheim und der Ehrenformation zum Feierlichen Gelöbnis
Einmarsch der Rekruten, des Heeresmusikkorps Veitshöchheim und der Ehrenformation zum Feierlichen Gelöbnis
Einmarsch der Rekruten, des Heeresmusikkorps Veitshöchheim und der Ehrenformation zum Feierlichen Gelöbnis
Einmarsch der Rekruten, des Heeresmusikkorps Veitshöchheim und der Ehrenformation zum Feierlichen Gelöbnis

Einmarsch der Rekruten, des Heeresmusikkorps Veitshöchheim und der Ehrenformation zum Feierlichen Gelöbnis

Der Inspektor des Heeres, Generalleutnant Alfons Mais und der Kommandeur der 10. Panzerdivision, Generalmajor Ruprecht von Butler schritten zusammen mit Digitalministerin Judith Gerlach als Repräsentantin der Bayerischen Staatsregierung die Front der angetretenen Soldaten ab.

Auch Veitshöchheims Bürgermeister Jürgen Götz gratulierte und dankte den Rekruten für ihr Gelöbnis, der Bundesrepublik treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen,

ebenso auch v.r.n.l. Landrat Thomas Eberth, MdL Volkmar Halbleib, MdB Paul Lehrieder und Regierungsivzepräsident Jochen Lange.

Auf reges Interesse stießen auch die Vorführung, wie auf den Fotos zu sehen, der Diensthunde der  Feldjäger.

Der BRK-Kreisverband Würzburg führte daneben mit Trümmer- und Flächenhunden seiner Rettungshundestaffel eindrucksvoll das erfolgreiche Suchen verschütteter oder vermisster Personen vor Augen.

Das Unterstützungsbataillon Einsatz 10, ein Verband der Reserve, demonstrierte das Leben im Felde.

Feldgottesdienst: Die beiden Militärpfarrer  legen im Sinne einer ökumenischen Seelsorge Wert darauf, dass man miteinander bei den Soldaten ist und mitten unter ihnen Zeit und ein offenes Ohr für sie hat.

Durch die Bejagung der Standortübungsplätze der Bundeswehr hat auch der Bayerische Jagdverband einen engen Bezug zur Bundeswehr. Mit einem Stand heimischer Wildtierpräparate und lebendigen Greifvögeln vertreten war so der Kreisverband, im Bild mit Jagdberater Marc Zenner aus Veitshöchheim. Links im Bild der Einsatz einer Drohne zur Tierrettung.

 

Groß war auch der Andrang von Kindern in der Spielzone. Viele Familien nutzten den Samstag bei bestem Wetter für einen Ausflug zur Bundeswehr. Die Kleinen konnten sich u.a. auf  einem Karussell und diversen Hüpfburgen vergnügen.

Wer beim Rodeo-Bullriding nicht  „sattelfest“ war, wurde in das große Luftkissen abgeworfen.

Es gab lustige Ballonfiguren, Tischkicker und sonstige Spielformen.

Am Schminkstand der Tanzsportgarde Veitshöchheim ließen sich in Laufe des Tages allein durch die Trainierin Kristina Hauser (links) an die 150 Kinder schminken.

 

Impressionen Großgeräteschau und Infostände

Die Besucher durften die Heeresgeräte wie hier den Kampf-Hubschrauber "Tiger"  in nächster Nähe betrachten, hineinklettern – oder sogar auf einem Panzer mitfahren.
Die Besucher durften die Heeresgeräte wie hier den Kampf-Hubschrauber "Tiger"  in nächster Nähe betrachten, hineinklettern – oder sogar auf einem Panzer mitfahren.
Die Besucher durften die Heeresgeräte wie hier den Kampf-Hubschrauber "Tiger"  in nächster Nähe betrachten, hineinklettern – oder sogar auf einem Panzer mitfahren.
Die Besucher durften die Heeresgeräte wie hier den Kampf-Hubschrauber "Tiger"  in nächster Nähe betrachten, hineinklettern – oder sogar auf einem Panzer mitfahren.
Die Besucher durften die Heeresgeräte wie hier den Kampf-Hubschrauber "Tiger"  in nächster Nähe betrachten, hineinklettern – oder sogar auf einem Panzer mitfahren.

Die Besucher durften die Heeresgeräte wie hier den Kampf-Hubschrauber "Tiger" in nächster Nähe betrachten, hineinklettern – oder sogar auf einem Panzer mitfahren.

Alle Fotos Dieter Gürz
Alle Fotos Dieter Gürz
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Alle Fotos Dieter Gürz

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