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Bericht von der Bürgerversammlung der Gemeinde Veitshöchheim - Teil 1: Anliegen der Bürger und Ereignisse des Jahres 2021

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Obwohl im Landkreis Würzburg die Inzidenz im Vorjahr am 18.11. mit 102,7 nur ein Drittel so hoch war wie heute mit 306,7, konnte die diesjährige nach der Gemeindeordnung vorgeschriebene Bürgerversammlung wieder als Präsenzveranstaltung über die Bühne gehen.

Um im Vorjahr allen Bürgern die Möglichkeit zu geben, sich über aktuelle und zukünftige Projekte der Gemeinde zu informieren, wurde die Präsentation des Bürgermeisters vom 19. bis zum 30.11.2020 auf der Internetseite der Gemeinde Veitshöchheim veröffentlicht.  Anliegen, Vorschläge und Fragen konnten im vorgenannten Zeitraum per E-Mail oder postalisch bei der Gemeindeverwaltung vorgebracht werden.

Die derzeitigen hohen Infektionszahlen zwangen Bürgermeister Jürgen Götz dazu, nachdem der Zutritt auf Grund der Gemeindeordnung nicht eingeschränkt sein durfte, dass keine 3G+ bzw. 2G Regelung zur Anwendung kam.

Alle im Saal mussten deshalb ihre Masken auch am Platz und erst recht beim Verlassen des Platzes aufbehalten, wurden alle Stühle im Abstand von 1,5 Meter aufgestellt, gab es auch, wie vor Corona üblich, keinen Getränkeservice. Waren es vor Corona im Jahr 2019 noch 220 Bürger, so wurden heute nur 90 Personen im Saal gezählt. Zieht man die die Mitarbeiter des Bürgermeisters und die Gemeinderatsmitglieder ab, so waren es nur etwa 50 Bürger, die sich vor Ort über das große Spektrum der Aufgaben informierten, die im Rathaus der mit Nebenwohnsitzen 10.200 Einwohner großen Stadtrandgemeinde Veitshöchheim zu leisten sind.

Dies offenbarte eindrucksvoll Bürgermeister Jürgen Götz in einer mit 61 Folien anschaulich bebilderten Präsentation. Er referierte eine Stunde lang über das vergangene Jahr und welche Projekte aktuell bearbeitet und noch realisiert werden sollen.

 Anliegen der Bürger

Wo ihnen der Schuh drückt, das brachten anschließend 40 Minuten lang  acht Veitshöchheimer Bürger zum Ausdruck, so wie links Monika Bühler aus dem Schenkenfeld, die die Möglichkeit von Baumbestattungen im Waldfriedhof anregte. Wie sie sprach auch Rainer Schwander Probleme an, mit dem Fahrrad aus dem Schenkenfeld oder dem Altort zu Zielen an der Kreisstraße WÜ 3 wie zum Geisbergbad, den Lidl-Markt oder zum Maincenter zu kommen. Dieter Leimkötter hatte die versprochene, aber nicht eingetretene  "Grüne Welle" im Visier.

Drei Wortmeldungen betrafen auch den Ausbau der Kirchstraße. Rainer Schwander fragte, ob hier auch Pflanzmaßnahmen vorgesehen sind, ein weiterer Bürger, ob hier auch Kurzparkplätze vorgesehen sind. Wolfgang Hohm redete sich in Rage, was hier drei Jahre lang den Anliegern zugemutet wird.

Die zuhauf in der nördlichen Thüngersheimer Straße von Anlieger parkenden und die Durchfahrt insbesondere auch für Rettungsfahrzeuge erschwerenden PKWs sprachen Steffen Lutz und  ein weiterer Anlieger an. Ein Bürger aus dem Schenkenfeld zeigte sich erfreut, dass heuer beim Volkstrauertag keine Böllerschützen im Einsatz waren.

Rosa Wittstadt würde es gerne sehen, wenn der Fußweg zwischen Herrnstraße und Bahngelände wieder begehbar gemacht würde und beanstandete den total verwilderten Zustand des ehemaligen Bürgergartens nördlich der Kläranlage.

Der Bürgermeister führte zu den vorgebrachten Anliegen aus, dass der Gemeinderat  sich befassen werde

  • - mit Pflanzmaßnahmen und Kurzzeitparkplätzen in der Kirchstraße
  • - den Parkverhältnisse in der Thüngersheimer Straße nach Beratung bei der nächsten Verkehrsschau
  • - Baumbestattungsmöglichkeit im Waldfriedhof

Bezüglich der Ampelschaltungsphasen entlang der Kreisstraße habe die Gemeinde das Staatliche Bauamt kontaktiert, für den Fußweg zwischen Herrnstraße und Bahnlinie seien 85.000 Euro im Haushalt 2022 vorgesehen und den desolaten Zustand des ehemaligen Bürgergartens habe die Verwaltung im Visier.

Bericht des Bürgermeisters über  Ereignisse des Jahres 2021

in diesem Jahr  waren in Veitshöchheim insbesondere auch durch ehrenamtliche Hilfe der Wasserwachtortsgruppe im BFW und durch den Ortsbürger Dr. Klaus Widmaier mit seinem Helferteam im Treffpunkt zwei Teststellen für die gesamte Bevölkerung geöffnet.

Die Gemeinde bemühe sich jetzt kurzfristig auch Impfungen in Veitshöchheim anbieten zu können.  Stand heute werde es demnach in Kürze eine Impfstelle im Sitzungssaal des Rathauses geben, bei der 3x pro Woche Impfungen verabreicht werden. Der Zeitpunkt werde noch veröffentlicht.

In diesem Jahr gibt es trotz Corona auch im Rückblick, was Veranstaltungen, Kultur und Co. etwas zu berichten. Fastnacht in Franken wurde erstmals nicht Live, sondern als Aufzeichnung ausgestrahlt. Bernhard Schlereth wurde mit der BR-Verdienstmedaille ausgezeichnet.

Der Ortsfasching konnte nicht wie gewohnt stattfinden, dafür waren die Verantwortlichen aber sehr kreativ mit einem digitalen Faschingszug, Ordensverleihung „ToGo“, Faschingspaketen für zu Hause, Tanztraining vor dem Bildschirm usw.

Leider mussten die meisten geplanten Jubiläums-Feierlichkeiten auf Grund von Corona entfallen .Die Vitusschule wurde 110 Jahre alt. Das Gymnasium Veitshöchheim konnte im Sommer auf sein 20 jähriges Bestehen zurückblicken. Das im Jahr 2020 abgesagte 155 jährige Stiftungsfest der Freiwilligen Feuerwehr wurde im Rahmen eines Fest- und Ehrungsabends zumindest teilweise nachgeholt.  Der Verschönerungsverein konnte letzte Woche sein 125 jähriges Jubiläum im Rahmen eines Festabends in den Mainfrankensälen feiern.

Nach der Lockdownphase im Frühjahr waren dann insbesondere im Sommer auch wieder einige Kulturelle Veranstaltungen möglich.

Die traditionelle Sommerkonzerte Reihe mit sechs Konzerten während der Sommerferien, die nun schon zum dreizehnten Mal in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Profimusiker Rainer Schwander vom Kulturamt organisiert wurden, konnten zumindest teilweise wieder im Synagogenhof stattfinden. Als Schlechtwettervariante stand wieder die Christuskirche zur Verfügung.

Der Offene Betrieb des Jugendzentrums konnte leider auch diesem Jahr nicht wie gewohnt stattfinden. Erst ab Juni konnte eine Schrittweise Öffnung gewährt werden. Seit dem neuen Schuljahr steht das Jugendzentrum wieder zu den gewohnten Öffnungszeiten den Kindern und Jugendlichen zur Verfügung. Nachdem der Abenteuerspielplatz erneut ausfallen musste, wurde mit viel Aufwand und unter Einhaltung der Hygienevorschriften u.a. auch ein alternatives Ferienprogramm in kleinen Gruppen sowie ein Ferienprogramm „To Go“ angeboten. Zur Bundestagswahl wurde eine interne U18 Bundestagswahl durchgeführt um Jugendliche mit dem Thema Demokratie vertraut zu machen.

Das Büchereiteam war auch in den Lockdownzeiten sehr aktiv.

Das Projekt »Kreativ durch den Lockdown« war einer der Gründe dafür, dass bei einem Festakt in den Mainfrankensälen der mit 10.000 Euro dotierte Hauptpreis des Bayerischen Bibliothekspreises an die Bücherei im Bahnhof verliehen wurde.

Corona brachte der Sing- und Musikschule Veitshöchheim einen enormen Schub in Sachen Digitalisierung. Von der Aufnahme verschiedener Gemeinschaftsvideos bis zum virtuellen Faschingswoche, einem virtuellen Tag der offenen Türe, etc. gab es auch dieses Jahr viele Online Angebote. Auch in den Faschingsferien fand Online-Unterricht statt.

Im jüdischen Kulturmuseum wurde heuer unter dem Titel "Inklusion und Digitales" im Jubiläumsjahr "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" die Problematik, sich mit Räumen wie Laubhütte, Vorsängerwohnung und Mikwe (Ritualbad) sowie mit der jüdischen Familie Freudenberger auditiv auseinander zu setzen, durch Studierende des Fachbereichs Museologie der Uni Würzburg bearbeitet. fortgesetzt, wobei auch eine  Taktile Lösung dazu gehörte.Im Rahmen der Aktion „Kunst geht fremd“ war eine ca. 100 Jahre alte Spielzeugeisenbahn der Firma Gebr. Bing im Kulturmuseum ausgestellt.

Im Bereich des Tourismus konnten im Sommer einige Veranstaltungen, verschiedene Führungen, stattfinden.

Am 9. Mai, dem offiziellen Europatag überbrachte die bayerische Staatsministerin für Europaangelgenheiten eine Videobotschaft vom EU Mittelpunkt in Gadheim. Auch sonst war unser EU- Mittelpunkt in verschiedenen TV Beiträgen, u.a. bei der BR Produktion „Heimat der Rekorde“ zu sehen.

Eine wahnsinnige Werbung für die Gemeinde war laut Bürgermeister das große Fernsehspektakel im Rathausinnenhof, das dort anlässlich der Fußball-Europameisterschaft zwei Wochen durch das Morgenmagazin der ARD (Moma) über die Bühne ging. Neben Interviews und Showacts gab es auch interessantes aus Vhh und aus der Region. Täglich bis zu 4 Mio. Zuschauer waren am Bildschirm dabei.

Die gebührende Feier des 25jährigen Jubiläums der Partnerschaft Veitshöchheims mit Pont-l'Evêque im Calvados fiel im Vorjahr der Corona-Pandemie zum Opfer. Statt dessen hatte das Veitshöchheimer Partnerschafts-Komitee zu einer Ausstellung in die Bücherei im Bahnhof eingeladen.Die Kontakte zu den Partnerstädten beschränkten sich ansonsten in diesem Jahr auf den Austausch von Informationen über Facebook und Twitter.

Die Digitalisierung konnte auch in diesem Jahr in den Schulen fortgesetzt werden. So wurden für die Mittelschule u.a. weitere interaktive Tafeln beschafft und montiert. Trotz Corona-Pandemie beteiligte sich die Mittelschule wieder am  bundesweiten "Girls-Day". Seit Beginn der Sommerferien hat die Mittelschule mit Martha Winter, der bisherigen Konrektorin wieder eine neue Rektorin.

Für die Digitalisierung der Schulen in Schulträgerschaft der Gemeinde wurden bislang alle verfügbaren Fördermittel vorzeitig und in vollem Umfang ausgeschöpft, so dass diese nun EDV-mäßig bestens ausgestattet sind: Leihtablets für Schüler, neue Servertechnik, Dokumentenkameras, neue Schüler und Lehrer PC´s, interaktive Displays usw.. Die Gemeinde hat so insgesamt 142.000 Euro aus Mitteln des Digitalpaktes investiert um auch bis zur angestrebten Generalsanierung einen modernen Unterricht zu ermöglichen. So wurde die Eichendorffschule auch mit einem Glasfaseranschluss für rd. 15.000 Euro ausgestattet.

Daneben wurde die Digitalisierung im Rathaus vorangebracht. So hat die Gemeinde seit etlichen Monaten eine neue Homepage. Auch in Sachen IT Sicherheit wurde die Gemeinde aufgerüstet. Dies wurde uns auch durch das Siegel für Kommunale IT- Sicherheit bestätigt. In Planung ist in den nächsten Monaten weitere Verwaltungsabläufe zu digitalisieren, um den Service für die Bürger weiter verbessern und die angestrebte Auszeichnung „Digitales Rathaus“ erhalten zu können.

Das Gymnasium Veitshöchhein verabschiedete zu seinem 20 jährigen Jubiläum in diesem Jahr seinen Gründungsdirektor Dieter Brückner . Mit Dr. Brunner wurde der bisherige stellvertretende Schulleiter kürzlich in sein neues Amt als Schulleiter eingeführt.

Die Soldaten der 10. Panzerdivision hören seit März auf das Kommando von Generalmajor  Ruprecht von Butler. Im Sommer nahmen der Divisionsstab, sowie Stabs- und Fernmeldekompanie der 10. Panzerdivision an der multinationalen Übung „Schneller Degen 21“ in Litauen teil. Mit einem feierlichen Appell wurde im Oktober das neue Fernmeldebataillon 10 in Dienst gestellt. Rund 300 zusätzliche Soldatinnen und Soldaten werden dadurch in den nächsten Jahren in der Balthasar-Neumann-Kaserne stationiert. 2022 findet wieder der Tag der Bundeswehr in Veitshöchheim statt und erlaubt somit nach 2015 zum zweiten Mal den Blick hinter den Kasernenzaun.

Sehr aktiv prägte die Fairtrade-Steuerungsgruppe das Gemeindeleben mit verschiedenen Veranstaltungen. Der Fairtrade-Shop im Reisebüro im Hofgarten ermöglicht es seit Anfang des Jahres, zentral im Altort eine ganze Palette an fair gehandelten Produkten zu erwerben. Auch auf dem Grünen Markt ist die Steuerungsgruppe jeden ersten Freitag im Monat nach wie vor mit einem Stand vertreten. Das große ehrenamtliche Engagement der Steuerungsgruppe wurde jetzt im Herbst mit der erfolgreichen Titelverlängerung als „Fairtrade-Gemeinde Veitshöchheim“ um zwei Jahre honoriert.

Die Gemeinde Veitshöchheim nimmt im Bereich der Elektromobilität mittlerweile eine Vorreiterrolle im Landkreis Würzburg ein und trägt damit der steigenden Nachfrage Rechnung: So konnten im zurückliegenden Jahr die vierte öffentliche Ladestation im Wohngebiet Sandäcker und die fünfte Ladestation an der TGV-Halle in der Gartensiedlung in Betrieb genommen werden. Geladen wird an allen Standorten mit zertifiziertem Ökostrom.

Ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz ist die Förderung des Öffentlichen Personennahverkehrs. Neben Infrastrukturmaßnahmen wie den barrierefreien Umbau von Haltestellen bezuschusst die Gemeinde mittlerweile etwa 100 der 365-Euro-Tickets für Auszubildende und Schüler und etwa 120 Senioren-Abos. Geplant ist außerdem die Verlängerung der Linie 19 im Gewerbegebiet mit neuen barrierefreien Haltestellen.

Vor genau zehn Jahren startete nach der Fertigstellung des Integrierten Klimaschutzkonzeptes unter dem Slogan "Veitshöchheim schützt Klima" der Kommunale Klimaschutz. Somit war es an der Zeit, das Klimaschutzkonzept in Form einer ersten Fortschreibung auf einen aktuellen Stand zu bringen. Fest etabliert hat sich mittlerweile die kostenlose Vor-Ort Energieberatung durch den Klimaschutzmanager. Die Gemeinde Veitshöchheim will mit der Vergabe eines Klima- und Umweltschutzpreises bürgerschaftliches Engagement zum Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen und umweltorientiertes, klimafreundliches, nachhaltiges Handeln aktiv fördern und wertschätzen.

Seit Anfang des Jahres gibt es im ehemaligen Kupsch Markt nun auch eine Tagespflege in Veitshöchheim. Das Betreuungsangebot mit 35 Plätzen bietet eine wertvolle Alternative zur stationären Heimunterbringung. Die Besucher der Tagespflege bleiben in ihrer gewohnten häuslichen Umgebung wohnen und sie erhalten wahlweise von einem bis zu fünf Werktagen tagsüber eine professionelle Pflege und Betreuung. 

Zu den Finanzdaten und abgeschlossenen, laufenden und geplanten Investitionen der Gemeinde Veitshöchheim erfolgen eigene Artikel.

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