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In der Veitshöchheimer Kaserne wurde Richtfest für ein imposantes Gebäude mit 254 modernen Einzelstuben gefeiert - 16 Mio. Euro Baukosten

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Erinnerungsfoto mit den Fest- und Grußwort-Rednern und Ehrengästen beim Richtfest für den Neubau eines Unterkunftsgebäudes mit  modernen 254 "Einzelstuben" mit Bad in der Balthasar-Neumann-Kaserne (BNK) v.l.n.r Kasernenkommandant Oberstleutnant Andreas Störmer, Generalmajor Bernd Schütt (Kommandeur 10. Panzerdivision), stellvertretende Landrätin Karen Heußner, Oberst Hans-Jürgen Neubauer (Leiter BAIUDBw Kompetenzzentrum Baumanagement München), Bürgermeister Jürgen Götz, Staatssekretär Josef Zellmeier (Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr), Ltd. Baudirektor Joachim Fuchs (Amtsvorstand Staatliches Bauamt Würzburg) und Brigadegeneral Michael Podzus (Standortältester BNK)

Ein großes Richtfest für ein 16 Millionen-Euro-Projekt ging am Donnerstag am Standort der Balthasar-Neumann-Kaserne (BNK) in Veitshöchheim mit hochrangigen Festrednern über die Bühne. Die vom Staatlichen Bauamt Würzburg geleitete Baumaßnahme schafft 254 neue und attraktive Einzelunterkünfte innerhalb der Agenda „Bundeswehr in FührungAktiv. Attraktiv. Anders“.

"Das Wort Richtfest hat man hier in der Kaserne schon lange nicht mehr gehört," stellte Bauamtsvorstand Leitender Baudirektor Joachim Fuchs bei der von einem Bläserquartett des Heeresmusikkorps Veitshöchheim musikalisch umrahmten Feier fest.

Der Kasernenstützpunkt Veitshöchheim, so Fuchs, führt den Namen Balthasar-Neumann, dem berühmtesten Architekten des 18. Jahrhunderts in Unterfranken. Das Staatliche Bauamt habe es deshalb als seine Verpflichtung angesehen, die Professoren Dr. Meinhard von Gerkan und Dr. Volkwin Marg und Partner (gmp), das führende Architekturbüro Deutschlands für den Neubau zu gewinnen und sie mit den Planungsleistungen zu beauftragen. Wie die Gäste bei einem Rundgang nach dem Richtschmaus sehen konnten, haben nach den Worten von Fuchs die bauausführenden Firmen bislang eine ausgezeichnete Arbeit geleistet.

Es war schon eine imposante Kulisse, die sich den geladenen Gästen aus Politik, Verwaltung und Bundeswehr sowie den am Bau Beteiligten beim Richtfest bot, während hoch über der aufgebauten Bühne im Himmel die Richtkrone schwebte, am Baugerüst die riesigen Fahnen Deutschlands, Bayerns und der Gemeinde Veitshöchheim  Farbtupfer in den grauen Beton brachten, sorgten die Heeresmusiker mit gefälligen Stücken wie den Beatles-Song „Penny Lane", „There·s no Business like Showbusiness" von lvring Berlin und „Viva la Vida" von Coldplay und nach dem Richtspruch mit der Bayern- und der Nationalhymne für Abwechslung und einen feierlichen Rahmen.

 

Beifall gab es für die Zimmerer der Firma Eyrich-HalbigHolzbau GmbH, Oberthulba als sie nach ihrem Richtspruch oblikatorisch ein Weinglas nach unten warfen.

Die von gmp geplante Hochbaumaßnahme ist  der erste Neubau zur Umsetzung des neuen Unterbringungsstandards „Einzelunterkunft mit Duschbad“ in der Balthasar-Neumann-Kaserne in Veitshöchheim. Die genehmigten Baukosten betragen rund 16 Millionen Euro. Mit vorbereiten- den Abbrucharbeiten zur Baufeldfreimachung mit Abbruch eines Bestandsgebäudes und zweier asphaltierter Großparkplätze wurde im Oktober 2016 begonnen, im November 2017 starteten die Rohbauarbeiten.

Das Raumprogramm hat gewaltige Ausmaße. Es umfasst eine Bruttogrundfläche von 8.200 Quadratmeter mit einer Nutzfläche von 6.400 Quadratmeter und einem Bruttorauminhalt von 35.400 Kubikmeter.

Es wird ein dreigeschossiger Neubau in Stahlbeton-Massivbauweise errichtet. Prägende
Elemente der vorhandenen Liegenschaftsbebauung z.B. in Form von Gebäudehöhe,
Dachform und Lochfassade wurden aufgegriffen und zeitgemäß detailliert. Die S-förmige Gesamtkubatur fügt sich aus zwei L-förmigen Gebäudewinkeln und einer verbindenden Dachkonstruktion. Die zwei sich aus der Gebäudeform ergebenden Innenhöfe dienen als attraktive Freiräume mit hoher Aufenthaltsqualität. An zentraler Stelle der Gebäudekubatur markiert eine offene Stahl-Treppenanlage den sich zu beiden Innenhöfen öffnenden Eingangsbereich.

 

Die "Einzelstuben" sind jeweils 13,5 Quadratmeter groß mit einem eigenem Bad mit  3,5 Quadratmeter (Dusche, WC und Waschbecken). Die Zimmer sind mit Schreibtisch ausgestattet, da die Hauptnutzer Soldaten der Bundeswehr-Fachschule und der Betreuungsstelle für die Zivile Aus - und Weiterbildung (ZAW) sein werden, die in ihren verschiedenen Ausbildungsgängen bis zu zwei Jahre in der Kaserne leben und lernen.

Im Inneren sind die Etagen als Zweispänner mit einem mittigen, durchlaufenden Flur organisiert. Die Funktionen sind übersichtlich und wirtschaftlich über die drei Geschosse angeordnet.

Nach den Worten von Oberst Hans-Jürgen Neubauer, Leiter BAIUDBw Kompetenzzentrum Baumanagement München stellt der Neubau des Unterkunftsgebäudes entsprechend der Agenda „Bundes- wehr in FührungAktiv, Attraktiv, Anders“ den Beginn einer umfangreichen Modernisierungskette dar, die im kürzlich fertiggestellten Ausbaukonzept für die Balthasar-Neumann-Kaserne detailliert erarbeitet wurde. Aus dieser Konzeption leite sich ein umfangreiches Neubau- und Sanierungspaket für die Bereiche Unterbringung, Diensterfüllung, Betreuung und Fürsorge ab.

Neubauer kündigte an: "Schon im nächsten Jahr beginnen hierzu die Bauarbeiten an einer neuen Sporthalle mit einem modern eingerichteten Fitnessraum sowie an einem Probengebäude für das Heeresmusikkorps Veitshöchheim mit eigenem Orchestersaal entsprechend der neuesten musikalischen Standards."

Von den 254 Einzelunterkünften mit Duschbad und frei verfügbarem WLAN-Zugang werden laut Neubauer auch zwei Unterkünfte barrierefrei für Menschen mit körperlichen Einschränkungen ausgeführt. Damit werde auch bei der Unterbringung die besondere Fürsorge des Dienstherrn gegenüber seinen bei der Pflichterfüllung im In- und Ausland versehrten Soldatinnen und Soldaten deutlich unterstrichen.

Für die Umsetzung der Baumaßnahme habe die Bayerische Bauverwaltung Firmen mit hoher Fachexpertise ausgewählt. Diese Firmen hätten mit Professionalität und großem Engagement ihre Aufträge plangemäß ausgeführt und damit diesen bisher erfolgreichen Bauablauf ermöglicht.

Nach den Feststellungen von Staatsekretär Josef Zellmeier vom Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr wird mit der Fertigstellung des Unterkunftsgebäudes im Dezember 2019  der Veitshöchheimer Standort als einer der ersten der Bundeswehr über ein Unterkunftsgebäude mit dem  neuen Bundeswehrstandard, nämlich Einzelzimmer mit Einzelsanitärzelle, verfügen.

Zellmeier: "Es macht mich sehr stolz, dass das in Bayern stattfindet!" Die Bayerische Staatsregierung bekenne sich seit jeher von ganzem Herzen zur Bundeswehr  als Garant für die Sicherheit der Bürger und das werde sich auch in Zukunft nicht ändern.

Deshalb liege ihm wie der ganzen Staatsregierung die bauliche Infrastruktur der Bundeswehr in Bayern sehr am Herzen.

Der Standort Veitshöchheim sei mit den ca. 900 Dienstposten nicht nur ein wichtiger Bundeswehrstandort, sondern ist und bleibe auch für die Stadt, die Region und für Bayern ein erheblicher  Wirtschaftsfaktor und Arbeitgeber in der Region.

Insgesamt würden bis zum Jahr 2024, so kündigte der Staatssekretär an, in der BNK bauliche Investitionen von rund 40 Millionen Euro für Um- und Neubauten erfolgen. Neben dem laufenden Neubau des Unterkunftsgebäudes, folgen, wie schon von Oberst Neubauer erwähnt, weitere Maßnahmen in Veitshöchheim wie der Neubau eines Probengebäudes für das Heeresmusikkorps, der Neubau einer Sporthalle, ein  Sanitätsversorgungszentrum und die Erneuerung der  Heizzentrale.

In der BNK seien derzeit über 15 Einzelmaßnahmen in Planung und Bau. Durch die Ausschreibungsverfahren des Freistaates hätten gerade unsere  mittelständischen Unternehmen aus der Region realistische Chance entsprechende Bauaufträge zu erhalten.

Auch andernorts in Bayern baue der Bund für seine Streitkräfte, so den Ausbau der Universität der Bundeswehr München in Neubiberg, wo der neue Studiengang „Cyber-Sicherheit  eingerichtet und die „Zentrale Stelle für Informationstechnik im Sicherheitsbereich, kurz „ZITiS“ geschaffen werde.

Als weitere Beispiele nannte der Staatssekretär die Verlegung des Hauptsitzes der Panzerbrigade 12 von Amberg nach Cham und der Offiziersschule der Luftwaffe von Fürstenfeldbruck nach Roth oder die  Sanierung der Generaloberst-Beck-Kaserne in Sonthofen zur Unterbringung der ABC-Abwehr und Selbstschutzschule.

Die Ausgaben des Bundes für die Baumaßnahmen für die Bundeswehr in Bayern steigen, so Zellmeier, in den kommenden fünf Jahren auf bis zu 250 Millionen Euro pro Jahr. Die Staatliche Bauverwaltung in Bayern werde die Bundeswehr hierbei in bewährter Weise tatkräftig und baufachlich unterstützen.

Keine Frage, dass sich auch Jürgen Götz, 1. Bürgermeister der Gemeinde Veitshöchheim  sehr darüber freute, dass die Neuerrichtung des Unterkunftsgebäudes den Beginn einer Reihe von Maßnahmen darstellt,  in die Attraktivität des Standortes zu investieren.

Jede Kommune steht nach seinen Worten vor der Aufgabe, attraktiv zu sein und zu bleiben. Dies gelte auch innerhalb des Kasernenzauns. So mache die neue Unterkunftsform in der Kaserne auch Veitshöchheim, aber natürlich auch die Bundeswehr als Arbeitgeber zunehmend attraktiver.

Für einen Bürgermeister gebe es ja fast nichts schöneres, so Götz, als dass in seiner Gemeinde Millionen verbaut werden und dies völlig geräusch- und problemlos ablaufe und ohne Folgelasten für die Kommune.

Hierfür und für die gute Zusammenarbeit mit allen Dienststellen am Standort sowie mit dem staatlichen Bauamt Würzburg bedankte er sich im Namen der Gemeinde Veitshöchheim bei den Verantwortlichen sehr herzlich.

Für Brigadegeneral Michael Podzus war es als Standortältester Veitshöchheim eine besondere Ehre und Freude, die Gäste des Richtfestes an einigen Gedanken aus Sicht des Nutzers teilhaben zu lassen.
Wie bereits von seinen Vorrednern erwähnt, sehe die BNK in den folgenden Jahren bedeutsamen Baumaßnahmen entgegen.

Wichtig erschien ihm, dass der Bau des modernen wie imposanten Unterkunftsgebäudes das erste Projekt ist, das verwirklicht wird.

Podzus: "Der Bedarf für die angemessene Unterbringung unserer Soldaten hier in der BNK ist dringend und aus meiner Sicht vorrangig zu decken."  Dies geschehe hier in vorbildlicher Weise. Die Hauptnutzer werden dann Soldaten der Bundeswehr-Fachschule und der Betreuungsstelle für die Zivile Aus - und Weiterbildung (ZAW) sein, die in ihren verschiedenen Ausbildungsgängen bis zu zwei Jahre in der Kaserne leben und lernen. Und darüber hinaus werden auch unterkunftspflichtige  Soldaten am StO VHH einziehen.

Laut Nachfrage bei Oberleutnant Christian Hock, Kasernenoffizier, werden durch ZAW 130   und durch die Bundeswehrfachschule 80 Zimmer belegt, so dass noch 44 anderweitig zur Verfügung stehen,  beispielsweise für Praktikanten und Teilnehmer an einer Aus- und Weiterbildung.

"Was hier zu sehen ist, ist mustergültig in Bezug auf die Zusammenarbeit, auf die Bauausführung und auf die Zukunftsfähigkeit." Dies auszudrücken lag Divisionskommandeur Generalmajor Bernd Schütt besonders am Herzen, als er außerplanmäßig zum Mikrofon griff und sich persönlich bei Neubauer und Fuchs bedankte.

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