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12 neue begeisterte Lesescouts des Gymnasiums Veitshöchheim nach Seminar in den Startlöchern - Wenn Buchstaben und Worte zu Geschichten werden

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

"Hey, kalte Coca Cola" riefen aus voller Brust die angehenden Lesescouts des Gymnasiums Veitshöchheim beim Stimm- und Sprechtraining mit Martina Esser. Solche Ausdrücke dienen der Profischauspielerin, Spielleiterin und Regisseurin vom Chambinzky Würzburg zum Bewusstmachen einer genauen Lautartikulierung, um beim Vorlesen und Vortragen auf sich aufmerksam zu machen und damit es nicht zu Missverständnissen kommt.

"Hey, kalte Coca Cola" riefen aus voller Brust die angehenden Lesescouts des Gymnasiums Veitshöchheim beim Stimm- und Sprechtraining mit Martina Esser. Solche Ausdrücke dienen der Profischauspielerin, Spielleiterin und Regisseurin vom Chambinzky Würzburg zum Bewusstmachen einer genauen Lautartikulierung, um beim Vorlesen und Vortragen auf sich aufmerksam zu machen und damit es nicht zu Missverständnissen kommt.

Alljährlich findet an den beiden letzten Schultagen vor den Herbstferien das Lesescout-Seminar des Gymnasiums Veitshöchheim statt, bei dem die zukünftigen Lesescouts ab der sechsten Klasse geschult werden, um dann während des Schuljahres interessierten Klassen aus den Partnerschulen vorzulesen und Bücher schmackhaft zu machen.

Dieses Jahr konnte durch die großzügige Unterstützung der Gemeinde Veitshöchheim erstmals das Seminar am ersten Tag im Veranstaltungsraum des Feuerwehrhauses stattfinden.

Hier wurden die zwölf neuen Lesescouts zunächst von der Stimmbildnerin Martina Esser geschult. Diese ist bereits seit mehreren Jahren in das Lesescout-Seminar für den Bereich "Stimm- und Sprechtraining" eingebunden, um ihnen die unterschiedlichen Techniken bei der Artikulation zu vermitteln, mit denen insbesondere auch eine Vorlesestunde für kleinere Kinder fesselnd und unterhaltsam gestaltet werden kann. Mit intensiven, aber auch lustigen Übungen mit Korken, viel Gestik, Mimik und Emotionen bereitete Esser die Schüler auf ihre zukünftige Rolle als Botschafter von Büchern und Geschichten, von Spaß und Freude am Lesen vor.

Da wurde beispielsweise eingeübt, wie man je nach Inhalt der Geschichte richtig betont, wann laut und wann leise gesprochen werden sollte, wie die optimale Sitzhaltung aussieht und wie man mit dem Blickkontakt zu den Zuhörern im passenden Moment die Spannung sogar noch steigern kann.

Bei einem stärkenden Essen mit Pizza bewiesen die beiden die Lesescouts betreuenden Lehrkräfte Hansjörg Rüthel und Yvonne Ort ihre Kochkunst. Nachmittags zeigten dann die zwei ehemaligen kurz vor dem Abitur stehenden Lesescouts Emilie Lurz und Fabienne Müller, wie eine Lesescout-Stunde aussehen kann. Unter Einbeziehung der ganzen Gruppe wurde schnell deutlich, wie viel Spaß diese „Arbeit“ machen kann, wobei die Neulinge sehr von der Erfahrung der beiden Oberstufen-Schülerinnen profitieren konnten.

Die Projektidee einer schulübergreifenden Lesekultur wird am Gymnasium Veitshöchheim nun schon seit mehr als acht Jahren von Jugendlichen in der Rolle als Lesescouts getragen. Eine Gewinnerin der Lesescout-Seminare ist alljährlich sicherlich auch die Bücherei im Bahnhof, die den frisch gebackenen Lesescouts im umfangreichen Lektüreangebot einen besonderen Schwerpunkt in der Literatur für Kinder und Jugendliche offerieren kann. So führte denn auch am Freitag der Weg der neuen Lesescouts in die gemeindliche Bücherei, wo der Leiter Martin Wehner bereitwillig, informativ und vor allem auf interessante Weise die wunderbare Bücherei und geeignete Bücher für die zukünftige Zielgruppe vorstellte. Anschließend durften die Schüler in den Büchern schnuppern und ihren ersten Einsatz vorbereiten. Die vielen Informationen und die Möglichkeit zwischen all den Büchern arbeiten zu dürfen, war nach den Eindrücken der Lesenetzwerk-Betreuungslehrerin Ort eine tolle Sache.

"Alle waren mit Begeisterung bei der Sache und freuen sich schon auf ihre nun bald beginnenden Einsätze", so resümierte sie. Nun werden die Lesescouts in den Wochen nach den Ferien, insbesondere am Bundesweiten Vorlesetag am 18. November, ausschwärmen, um ihre Liebe zu Büchern und Geschichten auch den Kindergartenkindern und Grundschülern in Veitshöchheim, Güntersleben, Margetshöchheim, Zell und Würzburg-Dürrbach zu vermitteln. Die beiden Lesenetzwerk-Lehrkräfte sind sich sicher, dass das Schmökern zu einem ganz selbstverständlichen und wichtigen Teil der Freizeitgestaltung der Lesescouts wird und sie mit Sicherheit auch im Schulunterricht von ihrer verbesserten Lesetechnik profitieren.

Warum vorlesen?

Die besonderen „Bildungsvorteile“ des Vorlesens erweisen sich im lebendigen Kontakt. Audiovisuelle Medien, so professionell sie auch produziert sind, können nicht flexibel auf die Bedürfnisse der kleinen Zuhörer eingehen. Sie laufen weiter, bis man sie abstellt. Das Fernsehen erzählt zwar viele Geschichten, die hektische Folge von Bildern verhindert aber oft eine individuelle und intensive Verarbeitung der Inhalte. Es überschüttet die Kinder mit schnellen visuellen Angeboten, ohne dass sie ihr eigenes Tempo finden können, mit Fiktion oder Sachinformationen innerlich fertig zu werden. Kinder verarbeiten Inhalte aber besonders intensiv, wenn sie ihre eigenen Gedanken und Assoziationen äußern und zwischendurch Fragen loswerden können. Das ist in der Vorlesesituation möglich und erwünscht.

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