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Planungsbüro Wegner erstellt ganzheitliches Radwegkonzept für Veitshöchheim

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Planungsbüro Wegner erstellt ganzheitliches Radwegkonzept für Veitshöchheim

Das Büro Bertram Wegner hatte für die Gemeinde bereits ein Radwegekonzept für den Teilbereich Friedrich-Ebert-Straße bis zum Ortszentrum erstellt. Damit hatte sich der Gemeinderat im September 2014 befasst (Link auf ausführlichen Bericht auf Veitshöchheim News).

Im Rahmen der Haushaltsberatungen beschloss dann der Gemeinderat am 02.12.2014, für eine nachhaltige Verkehrsentwicklung ein ganzheitliches Radwegekonzept für Veitshöchheim an ein Fachbüro in Auftrag zu geben (Link auf Bericht auf Veitshöchheim News)

Dafür hatte das Büro Wegner der Gemeinde am 30.3.2015 ein Angebot vorgelegt. Dem stimmte nun der Hauptausschuss seiner letzten Sitzung zu. Das Gesamthonorar beläuft sich auf netto 13.545 Euro.

Aufgabenstellung

Das ganzheitliche Radwegekonzept ist unter Einbeziehung der Vorarbeiten der Agenda 21-Arbeitsgruppe auszuarbeiten und zu vertiefen. Hierbei ist auch der starke Zuwachs von E-Bikes zu berücksichtigen. Ziel des Konzepts ist ein Katalog von abschnitts- und
knotenpunktsbezogenen Einzelmaßnahmen, die sich in der Summe zu einem fahrradfreundlichen Routennetz mit Haupt- und Nebenachsen ergänzen, das insbesondere auch von weniger geübten Radfahrern sicher befahren werden kann. Für Schüler sollte darüber hinaus das direkte Umfeld relevanter Ziele wie Schulen und Freizeitanlagen vertieft flächenhaft beleuchtet werden.


1. Analyse - Grundlagenermittlung und Wunschliniennetz

Mittels einer Strukturanalyse (wichtige Quellen und Ziele) werden zunächst die Hauptachsen des potenziellen Radverkehrs definiert (Wunschlinien). Eine Analyse vorhandener Radverkehrszählungen weist auf derzeit vorherrschende räumliche Präferenzen hin sowie auf Konfliktpunkte, die gemieden werden.

Aufgrund der vorhandenen Vorarbeiten beinhaltet die Analyse zudem die Darstellung des Planungs- und Diskussionsstandes zum künftigen Routennetz. Auch landkreisweite und regionale radverkehrsrelevante Aktivitäten, die sich auf die Gestaltung der Routen innerhalb von Veitshöchheim auswirken können, werden ausgewertet.

Da insbesondere Kinder und Jugendliche Zielgruppe der Planung sind, werden über die Routenplanung hinaus Bereiche definiert, in denen sich der Verkehr dieser Radfahrergruppe verdichtet, um hier eine flächenhafte Betrachtung vorzunehmen (direktes Umfeld der Schulen etc.):

  • Darstellung der wichtigen Ziele und Quellen für den Radverkehr inklusive Wunschliniennetz (Netzspinne)
  • Auswertung des Verkehrsentwicklungsplans der Gemeinde Veitshöchheim hinsichtlich des Radverkehrs (Radverkehrsstärken, weitere relevante Aussagen)
  • Darstellung der vom Agenda 21-Arbeitskreis erarbeiteten Routenvorschläge sowie weiterer routenrelevanter Planungen der Gemeinde Veitshöchheim, einschließlich der bereits detaillierter ausgearbeiteten Radroute A (Friedrich-Ebert-Straße / Mainlände).
  • Darstellung der für Rad fahrende Kinder und Jugendliche relevanten Bereiche für eine nähere, flächenhafte Betrachtung
  • Darstellung der aktuellen vom Zweckverband für Naherholung beschilderten Landkreis-Routen inklusive der Beschilderungsstandorte
  • Darstellung weiterer gemeindegrenzüberschreitender Verbindungen unter Einbeziehungdes Planungsstandes des Radverkehrskonzepts der Stadt Würzburg
  • Darstellung des Planungsstandes übergeordneter regionaler radverkehrrelevanter Aktivitäten (Mobilitätsstationen von Stadt und Landkreis Würzburg, Erlebnisorte der LAG Wein Wald Wasser etc.)
  • Zusammenfassung der Ergebnisse in einem Analyseplan mit Erläuterung

2. Erarbeitung eines integrierten Routennetzes

Auf der Basis der Analyse unter Punkt 1 wird die vorhandene Routenplanung verifiziert und es wird ein integrierter Netzvorschlag erarbeitet, der alle Belange potenzieller Radnutzer beinhaltet.
Falls relevant wird der Anpassungsbedarf herausgearbeitet, der sich für die heute durch das Gemeindegebiet beschilderten Landkreis-Routen ergibt.

  • Verifizierung und gfs. Anpassung des vorhandenen Agenda-Vorschlags für ein Routennetz
  • Gfs. Herausarbeitung des Anpassungsbedarfs von Landkreis-Routen, die durch das Gemeindegebiet führen
  • Ableitung eines integrierten Radroutennetzes für die Gemeinde Veitshöchheim
  • Darstellung in einem Netzplan mit Erläuterung


3. Mängelerhebung für das vorgeschlagene Routennetz

Im nächsten Schritt werden die herausgearbeiteten Hauptachsen und Fokusbereiche für Schüler systematisch auf ihre Mängel hin untersucht. Hierbei fließen die objektive (Auswertung von Unfällen mit Radfahrerbeteiligung, Kfz-Verkehrsstärken, Geschwindigkeiten, Sichtverhältnisse, Konfliktpotenzial etc.) und subjektive Sicherheit (Sicherheitsempfinden) ebenso ein wie Barrieren, Komfortaspekte (z.B. Qualität des Untergrunds, Bordsteine etc.) und konkurrierende Anforderungen an den Straßenraum. Bei Routen mit besonderer Relevanz für Rad fahrende Kinder und Jugendliche wird die Mängelanalyse verstärkt auf diese Zielgruppe ausgerichtet.

  • Auswertung der Unfälle mit Radfahrerbeteiligung in den vergangenen 10 Jahren
  • Auswertung des Verkehrsentwicklungsplans der Gemeinde Veitshöchheim hinsichtlich der Kfz-Verkehrsstärken sowie sonstiger relevanter Aussagen
  • Auswertung von Geschwindigkeitsmessungen der Gemeinde Veitshöchheim
  • Systematische Befahrung des Routennetzes mit Aufnahme der Mängel und Fotodokumentation der Konfliktpunkte
  • Erarbeitung einer Mängelkarte für das vorgeschlagene Radroutennetz unter Einbeziehung der Vorarbeiten der Agenda und der Ergebnisse der Bürgerbeteiligung
  • Vertiefte flächenhafte Mängelanalyse mit vergrößerter Darstellung für das direkte Umfeld wichtiger Ziele wie Schulen, Geisbergbad etc. unter Einbeziehung der Ergebnisse des (optionalen) Schüler-Workshops

4. Erarbeitung eines Maßnahmenprogramms

  • Ableitung und Zusammenstellung der Maßnahmen, die sich aus der Mängelanalyse für die Umsetzung der Radrouten ergeben (bauliche Maßnahmen, Markierungen, verkehrsorganisatorische Maßnahmen, Signalisierung etc.), unter Einbeziehung der Ergebnisse der Bürgerbeteiligung
  • Darstellung in einem Maßnahmenplan mit Erläuterungen
  • Gewichtung der Maßnahmen und Erarbeitung einer Prioritätenliste
  • Grobkostenschätzung

5. Bürgerbeteiligung

Um die Erfahrungen, Ortskenntnis und das Knowhow der Veitshöchheimer Bürger bestmöglich zu nutzen und eine hohe Akzeptanz der Maßnahmen zu gewährleisten, ist eine Einbindung der Öffentlichkeit über den gesamten Planungsprozess hinweg vorgesehen.

Dies beginnt mit einer öffentlichen Veranstaltung beim Übergang von der Analyse- in die Planungsphase, um die fachliche Analyse des Büros durch die Erfahrungen der Nutzer anzureichern und die strategische Fachplanung mit ortsspezifischen Bedürfnissen in Einklang zu bringen.

Im Anschluss daran soll der Kommunikationsprozess mittels einer eigens bei der Gemeinde eingerichteten EMail-Adresse über die gesamte Planungsphase hinweg offen gehalten werden, um den Bürgern die Möglichkeit zu geben, detailliertere Vorstellungen zu einzelnen Bereichen einzubringen.
Für die schülerspezifischen Bedürfnisse bietet sich ein Workshop mit älteren Schülern (ab ca. 13 Jahren) in Zusammenarbeit mit dem Schulzentrum an, beispielsweise in Form eines Projekttages für die Schüler.

6. Abstimmung des Radroutenkonzepts mit dem Auftraggeber und den Fachbehörden und Vorstellung im Gemeinderat

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