Von Orlando bis Ohio - Faszinierendes Chorkonzert des Projektchores Veitshöchheim auf der Festung
Projektchor Veitshöchheim sang beim Museums-Jubiläum
Ein Programm der besonderen Art hatte Dorothea Völker mit ihrem Projektchor am Sonntag, dem 13. Oktober 2013, mit auf die Festung Marienberg gebracht: Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Mainfränkischen Museums waren sowohl europäische Musik der Renaissance als auch eine Reihe Gospels und Spirituals zu hören.
„Renaissance meets Gospel – Von Orlando bis Ohio“ lautete das Motto. Was das Publikum dann in stilvollem Ambiente erlebte, ging über ein gewohntes Chorkonzert weit hinaus …
Man müsse schon ein wenig verrückt sein – oder genial, um so eine Mischung in ein Programm zu stecken, hieß es in der Begrüßung durch Bruno Winter.
Denn schließlich erfordern die so unterschiedlich komponierten Stücke von Heinrich Schütz, Orlando die Lasso, John Dowland und anderen Renaissance-Künstlern einerseits, die packenden und rhythmisch und harmonisch anders gelagerten Spirituals auch vom Chor einen ständigen Wechsel des Einfühlens und der Stimmtechnik.
Zudem zog das variantenreiche Programm, in das sogar eine Tänzerin, zauberhaft Luisa Brune, und eine höfische Pavane, getanzt von Mitgliedern des Chores, eingebaut war, die Zuhörer in den Bann.
In den doppelchörigen Werken, ausgelassenen Liedern mit fröhlichen Gedankenbildern, folgten der Gesamtchor, die kleine Chorbesetzung
und natürlich die Kinder und Jugendlichen
dem packenden und mitreißenden Dirigat von Dorothea Völker und erzeugten so regelrecht Gänsehaut-Feeling.
Ob unbändige Fröhlichkeit bei der „Martinsgans“ oder schlichte Ergriffenheit bei „Soon I will be home“ – die Zuhörer im Schönbornsaal ließen sich gern auf diese musikalische Entdeckungstour mitnehmen. Und kamen zum Schluss ebenfalls zu dem Resümee: Das war genial – es hat funktioniert, die Mischung kam an!
Instrumental wurde der Chor begleitet von den Musiklehrern Ulrike Nüßlein (Klavier), Erhard Rada (Saxophon), Rainer Nürnberger (Violine), Andreas Franzky (Cello), Armin Köbler (Flöten, Schalmei, Krummhorn) und Achim von Bassen (Schlagwerk).
Erst nach einer Zugabe durften die Interpreten die Bühne verlassen, immer noch von begeistertem Applaus begleitet.