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Multimediale Erlebnistour von P-Seminaristen des Gymnasiums Veitshöchheim durch den Ort stieß auf großes Interesse

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Für die zwölf Jugendlichen aus der Q 12 des Gymnasiums Veitshöchheim war am Sonntagnachmittag der Zuspruch von  rund 60 Interessierten an der Erstbegehung ihrer multimedialen Erkundungstour durch Veitshöchheim höchst erfreulich. Sie hatten sich mit dem Platz des Königsbahnhofs mit dem Hofgartenschloss im Hintergrund  für den Start des Testlaufs des von ihnen im P-Seminar erstellten interaktiven Guides einen der attraktivsten Orte Veitshöchheim auserwählt. Ihre auf der Internet-Plattform "Actionbound" - www.actionbound.com - erstellte "Tour de Veits"  führt zu insgesamt neun Stationen, von denen sich die meisten im Ortskern Veitshöchheims befinden.

Die Protagonisten des digitalen Erkundungsweges durch Veitshöchheim v.l.n.r. Irmgard Ellinger (Studiendirektorin, die gemeinsam mit Oberstudienrat Dr. Rainer Bach den Kurs leitete), Annika Muth, Leonie Kimmel, Hannah Rolfsmeyer, Anna Mainka, Omid Shahnawaz, Bastian Grunwald, Lukas Schäfer, Albert Oestemer, Vincent Möllmann, Robin Wolz, Paul Rott und Maureen Arlt.

Annika Muth (vorne), Leonie Kimmel und Albert Oestemer begrüßten die Gäste und erklärten ihnen, wie man mit einem Smartphone oder Tablet den interaktiven Guide "Veits de Tour"  nutzen kann. Das Angebot richtet sich an ein breites Publikum: Einheimische sowie Gäste und Touristen - Jung und alt.

Wie die Jugendlichen auf der Startseite  links auch akustisch mitteilen, erzählt ihr Kulturweg von unterschiedlichen, spannenden Geschichten. Sie wollen die Nutzer mit durch die Straßen Veitshöchheims nehmen und zeigen, wie Veitshöchheim zu dem geworden ist, was es heute ist.

Die erste vorgestellte Station war der Bahnhof.

 

Die erste vorgestellte Station war der Bahnhof. Dann teilte sich die große Gruppe in drei  Gruppen a rund 20 Personen auf , die auf der Erkundungstour in unterschiedlicher Reihenfolge, die weiteren drei  Stationen Jüdisches Kulturmuseum, Schloss (im Bild) und Rathaus aufsuchten. Hier kam nach jeweils kurzer Einführung in Auswahl- und Arbeitsprozess des Objekts die App zur Station und den zugehörigen Fragen zum Einsatz.

Als geeigneten Startpunkt für die "Tour de Veits" empfehlen  die P-Seminaristen die Touristinformation in den Mainfrankensälen,  da sich hier mit dem Auto, Fahrrad oder dem Schiff ankommende Besucher in der Regel darüber informieren, was über den Ort überhaupt zu sehen ist.

An dieser Station erzählt Bürgermeister Jürgen Götz einiges über Veitshöchheims Partnerstädte. 

Neben Bahnhof, Schloss, Rathaus und Jüdisches Kulturmuseum

sind im Altort noch Stationen ein ehemaliger Winzerhof in der Würzburger Straße und die Eremitenmühle. Wer mehr Zeit mitbringt oder einen ausgedehnten Fußmarsch nicht scheut, kann auch noch die "Außenposten" erlaufen, so das Gelände der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau oder auch den EU-Mittelpunkt bei Gadheim. Beide Stationen lassen sich auch virtuell erkunden. Am EU-Mittelpunkt war der Bürgermeister zum zweiten Mal Interviewpartner der Schüler.

Wer sich auf das Konzept von "Actionbound" einlässt und an den Stationen durch das Anhören oder Lesen der Infotexte Wissenswertes erfahren hat, kann jeweils im Anschluss den Quizteil jeder Station absolvieren.

In diesem Teil gibt es Fragen und Aufgaben, mit denen der Spieler oder das Team Punkte erwerben kann. Somit eignet sich die "Tour de Veits" nicht nur Ausflüge und Sonntagsspaziergänge, sie lässt sich auch spielerisch für "Schnitzeljagden" oder "Ortsrallyes" einsetzen. Am Ende können die Teilnehmer ihren Punktestand vergleichen und es kann ein Sieger gekürt werden.

Vorstehend eine Übersicht über die möglichen Features der Actionbound-App, die zum Großteil von den P-Seminaristen genutzt wurden.

Eigene Bounds können mit dem einfach zu bedienenden Bound-Creator erstellt werden (siehe nachstehender Link auf Schritt-für-Schritt-Anleitung). So kann man Rätsel, Herausforderungen und Medieninhalte mit den vielfältigen Spielelementen von Actionbound wie GPS-Locations, QR-Codes und Mini-Games  kombinieren, ein eigenes Quiz, eine interaktive Schnitzeljagd, eine Bildungsroute, eine App für Lehrpfade oder einen Multimedia-Guide durch einen Ort zur spielerischen Vermittlung von Lerninhalten in Bildung und Ausbildung oder zum Spaß mit Freunden und Familie gestalten.

Im Bild Michael Rott von der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt, der im Rahmen des Seminars das Konzept von "Actionbound - Smartphoneralleyes selber machen" vorgestellt hatte und auch bei der technischen Umsetzung des Bounds "Veits on Tour" behilflich war. Wie Rott sagt, findet "Actionbound" im medienpädagogischen Bereich bereits vielfältige Anwendung. So habe zuletzt auch das Museum Kulturspeicher Würzburg Bounds für einige seiner Sonderausstellungen angeboten.

Wer nicht bei der Erkundungstour dabei war, hier eine Anleitung zum Hochladen der App und Aufrufen der "Veits de Tour":

Schritt 1: Herunterladen der App "Actionbound" im Playstore - Nach Öffnen im Bild rechts auf "in der Nähe" klicken

 Schritt 2: Es erscheinen links die per GPS in der Nähe schon veröffentlichten Bounds - jetzt "Tour de Veits" anklicken - dann in Bild 2 auf Start klicken - es werden Medieninhalte und Karten heruntergeladen - rechts unten noch einen Spitznamen eingeben - zustimmen und auf "Los gehts" klicken.

Nachbetrachtung Projektleiter

Projektleiter Dr. Rainer Bach äußert sich in seiner Nachbetrachtung sehr erfreut über das Ergebnis der Projektarbeit. So war denn auch das Feedback, wie die User-Bewertung in der vorstehenden Bildmitte offenbart, durchaus positiv.  Die Auswertung zeige, dass die Fragen als gut machbar empfunden wurden und so dem Anliegen der Schüler entsprachen, ein breites Publikum zu bedienen. Vielleicht dürften die Aufgaben an der ein oder anderen Stelle, so der Oberstudienrat sogar etwas schwieriger sein.

Die besondere Herausforderung bei diesem Seminar bestand nach seinen Worten darin, zunächst möglichst viel Wissenswertes über Veitshöchheim zusammenzutragen, um dann am Ende die Menge an historischen, orts- und baugeschichtlichen Fakten wieder auf ein Maß zu reduzieren, das für ein möglichst breites Publikum „verdaubar“ sein würde.

Mit der Wahl von Actionbound als App-Plattform waren laut Bach zwei weitere Festlegungen getroffen: Erstens stehen  die „Places“ stärker als „Faces“ im Fokus, denn die  App basiere, wie die „Schnitzeljagd“, auf einem Gang von Ort zu Ort. Zweitens bekam die Erkundungstour einen spielerischen Charakter, denn die Fragen zu jeder Station laden zum Mitspielen ein.

Am Ende habe alle vor allem nochmal die technischen Fragen beschäftigt. Die jeweiligen Teams und Personen für Aufnahmen, die Audiobearbeitung sowie die Implementierung des Materials in die App mussten im September und Oktober doch einiges an Zeit für den Feinschliff investieren.

Bach: "Nach unserem „Testlauf“ und dem Feedback, das wir erhalten haben, werden wir nun wohl hier und da noch etwas an der Feinjustierung arbeiten – es sollte sich aber nur um kleine Details handeln. Es böte sich jetzt allerdings noch die Möglichkeit, den Bound als Plattform zur Verlinkung weiterer interessanter Webinhalte zu Veitshöchheim (z.B. seitens der Gemeinde) zu nutzen."

Erfreut kann er vermelden, dass am Sonntag Interesse an weiteren Kurzvorstellungen geäußert wurde.

An der Führung nahm auch der Veitshöchheimer Bernd Keller, Digitallotse des Vereins Internet von Senioren für Senioren in der Bücherei im Bahnhof teil. Er zeigte sich beeindruckt vom fast schon professionellen Umgang des Moderatoren-Teams während der Begrüßung und den ersten technischen Erläuterungen, wo in Dialogform die Zuschauer mit einer offenen Vorführung in das erste Ziel, die Errichtung des Bahnhofes, eingebunden wurden.
Keller: "Das fürsorgliche Engagement der Jugendlichen half jedem Teilnehmer mit der Anwendung zurecht zu kommen. Die intensive Begleitung während des Rundganges führte zu einem lockeren Austausch über die Erfahrungen und tieferen Hintergründe. Ebenso routiniert und beeindruckend waren die ergänzenden Informationen vor der jeweiligen Sehenswürdigkeit, insbesondere wenn ein junger Schüler vor dem jüdischen Kulturmuseum über die geschichtlichen Hintergründe der Zerstörung und des Wiederaufbaus berichtet und dabei den Wunsch äussert, dass die friedliche Koexistenz der Menschen unabhängig von ihren Glaubensrichtungen immer bestehen bleiben soll."
 
An das tolle Projektteam des Gymnasiums richtete er die herzliche Einladung, ihr Projekt im Rahmen des nachmittäglichen Internetcafes des Vereins Internet von Senioren für Senioren den teilnehmenden Seniorinnen und Senioren vorzustellen, die hier ihre ersten Erfahrungen mit der Handhabung eines Smartphones oder Tablets sammeln. Dies trage dazu bei, Ängste vor der Benutzung der Geräte abzubauen und schöne Erfahrungen zu vermitteln.
 
Für eine nachhaltige Nutzung dieser sehr guten Arbeit empfiehlt der IT-Experte, dass die Gemeinde Veitshöchheim bzw. die Tourismusverbände einen Weg finden, diesen soliden Grundstock zukünftig zu verwenden und weitere Sehenswürdigkeiten einzubauen.

Fotos: Dieter Gürz (+ Foto am Schloss Gymnasium)

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