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24 Kids betätigten sich fünf Tage lang als Umwelt-Detektive im Veitshöchheimer Naturfreundehaus

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

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Auf der Treppe des Veitshöchheimer Naturfreundehauses versammelten sich die Älteren der 24 Umweltfreizeit-Teilnehmer zum Erinnerungsbild zusammen mit Bürgermeister Jürgen Götz (links) und der NaturFreunde-Bildungsreferentin Alexandra Thiele (2.v.r.) zum Erinnerungsbild. Vorne zeigen drei Kinder die aus einem Tannenzapfen und einem Strohhalm von ihnen gebastelten Barometer, während es gerade regnet. Bei Schlechtwetter sinkt der Luftdruck. Die Schuppen des Zapfen schließen sich und der Strohhalm zeigt hinauf Richtung „Regen”. Bei schönem Wetter steigt dagegen der Luftdruck, die Schuppen des Zapfens gehen auf und der Strohhalm wandert nach unten Richtung „trocken”.  Der Junge rechts in der zweiten Reihe hält ein Windmessgerät.

„Man schätzt nur, was man kennt“ - Forschen – Entdecken - Entwickeln

„Wie funktioniert das Wetter? Und was ist nun Klima und was bedeutet Klimawandel? Und was sind alternative Energien und nachwachsende Rohstoffe?“ mit diesen ökologischen Fragen beschäftigten sich fünf Tage lang im Veitshöchheimer Naturfreundehaus „Am Kalten Brunnen“ 24 Kids im Alter von acht bis 13 Jahren. Elf von ihnen kamen aus Veitshöchheim, die übrigen waren aus ganz Bayern, alle mit Neugier, Offenheit und Entdeckerfreude angereist. Die Umweltdetektive konnten experimentieren, eine eigene Wetterstation mit Messgeräten für Luftdruck, Luftfeuchtigkeit und Wind sowie Regenmessbecher und Strohhalmthermometer bauen, mit der sie dann das Wetter beobachten konnten. Weiter fertigten sie eine Wolkenmaschine, um es regnen zu lassen und einen Solarzeppelin. Es gelang ihnen sogar auf dem selbst konstruierten Sonnenkocher ein leckeres Mahl zu kochen.

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Ein Höhepunkt war dann am vorletzten Tag das dreieinhalbstündige Meeting mit dem Veitshöchheimer Klimaschutzmanager Jochen Spieß.Gekommen waren dazu auch die Naturfreunde-Bildungsreferentin Alexandra Thiele aus Nürnberg und auch Bürgermeister Jürgen Götz. Spielerisch führte Spieß den Kids (im Bild die Gruppe der unter Neunjährigen) anschaulich zunächst mit einem strategischen Spiel zur Sicherstellung eines nachhaltigen Fischfangs in den Weltmeeren die Begrenztheit der Ressourcen auf unserer Erde vor Augen. Als erstes bastelten dazu die Kinder einen Fischkutter. Im Meer auf einer Weltkarte symbolisieren 40 Fische die Fischvorkommen. Für die vier gebildeten Fischereiteams galt es ,im Spiel eine Strategie zu entwickeln, wie es seine Ausbeute maximieren kann,  sich aber die im Meer verbleibenden Fische gleichwohl wieder verdoppeln, um auch künftig fischen zu können (hinten v.l.n.r. Teamer Markus König, Sigi Hofmann von der NaturFreunde1-Ortsgruppe, Bürgermeister Jürgen Götz, Teamerin Annika Reuther,

Im zweiten Spiel brachte der gemeindliche Klimaschutzexperte den Teilnehmern ihren ökologischen Fußabdruck näher. Das ist die Summe aller Flächen, die ein Mensch mit seiner Lebensweise in Anspruch nimmt, sei es durch fossilen Energieverbrauch, Siedlungsfläche, Nahrungsmittel oder Forstprodukte. "Wenn alle Menschen auf der Welt so leben würden wie wir in Deutschland", so vermittelte der Klimaschutzmanager, "bräuchten wir 2,8 Erden."  Der deutsche Fußabdruck  benötige für die vier Hauptkonsumbereiche Wohnen, Ernährung, Mobilität und Konsum einen Flächenbedarf von 5,09 Hektar. Der gerechte Ökologische Fußabdruck liege dagegen im weltweiten Vergleich bei 1,9 Hektar. Am Ende diskutierten die Kinder, wie man seine persönlichen Kohlendioxid-Emissionen einschränken und dadurch seinen ökologischen Fußabdruck verringern kann, sei es nun beim Strom- und Wasserverbrauch, beim Heizen, bei den Ess- und Kaufgewohnheiten oder bei den Verkehrsmitteln.

„Wir wollen mit unserer Umweltdetektive-Aktion auf spielerische Weise  Kinder ermutigen,  sich neugierig und aktiv in der Natur und der Umwelt mit allen Sinnen zu beschäftigen und dass ein nachhaltiger Lebensstil für sie selbstverständlich wird," erklärt Alexandra Thiele, Bildungsreferentin bei der NaturFreundeJugend Bayern in Nürnberg, die die Umweltfreizeit in Veitshöchheim federführend vorbereitet hatte. Erste Erfolge zeigten sich denn schon bei der Visitation der örtlichen Gärtnerei Klinger. Als es darum ging, sich dort für die Selbstversorgung im Naturfreundehaus mit Obst und Gemüse einzudecken, lehnten die Kinder den Kauf von Bananen aus Übersee ab, da ja deren Transport eine Menge Kohlendioxid verbrauche.

Die Umweltfreizeit  bot den jungen Forschern daneben aber auch jede Menge Spaß, Spiele, Ausflüge und Abenteuer.

Es gab so eine Spaßolympiade mit Schwammspiel, Wettrutschen, Öl-Bomben, Karotten-Schnappen und Kirschkern-Weitspucken. Räuberspiele und Nachtwanderung sowie Klettern an der Wand in der örtlichen Dreifachturnhalle sorgten für Abwechslung.

"Wir engagieren uns für Angebote für Familien und für Kinder und Jugendliche, mit dem Ziel eine kontinuierliche Kinder- und Jugendarbeit aufzubauen" verdeutlichte der pensionierte Hauptschul-Rektor Sigi Hofmann von den hiesigen Naturfreunden. Ökologische Fragen, Nachhaltigkeit und Klimaschutz würden bei den Aktivitäten der Naturfreunde eine große Rolle spielen.

Möglich wurde die vielseitige und  spannende Freizeit zum Thema „Wetter und Klima“ neben der Förderung durch den Bayerischen Jugendring erst durch das ehrenamtliche Betreuungs-Team des Landesverbandes Bayern der NaturFreundeJugend, dem als Erwachsene der 36jährige Markus König und die 26jährige Förderschul-Lehrerin Annika Reuther angehörten. Als Teamer engagierten sich auch der 17jährige Kai Benker und die beiden erst 16jährigen Laura Uster und Leon Pausch, alle im Besitz einer gültigen Juleica (Jugendleiter-Card).

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