Portrait Marco Wagner: 31jähriger Veitshöchheimer feiert weltweit Erfolge als bildender Künstler und Illustrator

Veröffentlicht am 11. März 2013 von Dieter Gürz

Kategorien: #Personen

Zurück gezogen und in aller Bescheidenheit lebt in Veitshöchheim in einem Hochhaus im Schenkenfeld seit dreieinhalb Jahren mit seiner Familie ein Illustrator und bildender Künstler. Er ist hier im Ort höchstens im AWO-Kinderhaus bekannt, wenn er werktags dort erscheint, um seine beiden Töchter Paula (fünf Jahre) und Klara (eineinhalb Jahre) zu bringen oder abzuholen. Die Rede ist von Marco Wagner, der in Karlstadt zur Schule ging, an der Fachhochschule in Würzburg Kommuninkations-Design mit einem Fokus auf Buchillustration studierte und seit seiner Diplomarbeit "Alice im Wunderland" im Jahr 2006 als freischaffender Künstler arbeitet. Vor seinem Umzug nach Veitshöchheim war er in Höchberg ansässig.

Der 31jährige hat auf den ersten Blick gar nichts vom Erscheinungsbild eines Künstlers an sich, auch sein Studio und seine darin lagernden Arbeitsmaterialien und Arbeiten sind untypisch säuberlich geordnet in Regalen abgelegt. Wie auf den beiden Fotos zu sehen, macht er vielmehr den Eindrück eines Vaters in Elternzeit, der sich um das Wohl und Wehe seiner beiden Töchter kümmert, während seine Frau Tereza, mit der er seit 2006 verheiratet ist, ihrem Volltime-Job als Krankenpflegerin nachgeht. Tereza hatte er vor elf Jahren in einem Marktheidenfelder Krankenhaus kennengelernt, als er dort seinen Zivildienst ableistete. Hobbymäßig ist Wagner eher ein Durschnittsmensch, der dem Fußball-Spiel in einer Hobbymannschaft frönt und gerne joggt.

Marco Wagner besitzt aber gleichwohl ein enorm großes künstlerisches Potential. Er hatte das Können schon in den ersten Jahren nach seinem Studium erfolgreich bei Wettbewerben zu sein und den "3x3 Illustration Award" in New York oder auch den "European Design Award" in Stockholm zu gewinnen und so stellten sich auch attraktive Aufträge ein.

So lieferte er von 2007 bis 2009 für die monatliche Kolumne "Gerücht und Wahrheit" im Männermagazin Playboy in der Serie "Von Reichen und Schönen" gepinselte Portraits bekannter Persönlichkeiten im Kontext diverser Mythen (so u.a. v.l. Ludwig II., Johnny Cash, Walt Disney und Keith Richards).

Für den Lebensart-Playboy-Artikel "Freier auf der Wildbahn" im März 2009 schuf er auch diese beiden Illustrationen unter dem Motto "In der Tierwelt müssen viele Männer für Sex teuer bezahlen."

Inzwischen ist der sehr kreative und produktive Künstler so erfolgreich und hat weit über die Grenzen Deutschlands hinaus Beachtung gefunden. Er zählt inzwischen zu den weltbesten Illustratoren. So hat er nun erstmals ein Selbstportrait in Graffiti für eine bevorstehende Veröffentlichung des Taschen-Verlags kreiert. In dieser werden 100 internationale Illustratoren, sozusagen als "best of" der Reihe "illustration now" vorgestellt. In den USA arbeitet er recht erfolgreich mit der Artist-Agentin Jennifer Vaughn zusammen, die ihm Aufträge beispielsweise auch der New York Times verschaffte. So errang er in den USA auch weitere Auszeichnungen wie je zweimal die "American Illustration" und die "Communication Arts Illustration Competition". Bei der Vergabe des "3x3 Illustration Award" im letzten Jahr stieg er sogar in die Jury auf.

Wagners Tätigkeit im Studio neben dem Wohnzimmer umfasst aber nur zur Hälfte Auftragsarbeiten für Magazine und Zeitschriften. Zu 50 Prozent gestaltet er nicht nur am Computer, sondern malt alle seine Arbeiten auch im Original in Bleistift und Acryl, auch in Mischtechnik und teils auch mit Collagen versehen auf Papier, Leinwand und Holz. So war er mit seinen, dem figürlichen Realismus und dem Pop-Surrealismus zuzurechnenden Kunstwerken auch schon auf vielen Ausstellungen beispielsweise in Los Angeles, Hamburg, Hannover und Wiesbaden erfolgreich. In der Region Würzburg, in der er Zeit seines Lebens zu Hause ist, war von ihm aber noch nirgendwo etwas zu sehen.

Dafür wird man um so fündiger, wenn man auf seinen beiden Homepages blättert. Seine Illustrationarbeiten präsentiert er sehr anschaulich auf www.marcowagner.blogspot.de und auf www.marcowagner.net sein Schaffen als bildender Künstler.

Illustrationen:

Mit diesen Arbeiten hatte ihn das Lürzer Archiv in den Kategorien Werbung, Jahrbücher, Bücher, Broschüren und Kalender ausgewählt für die "200 Best Illustrators Worldwide 2011/2012":

die erste Illustration "Gazelle" erschien im Deutschen Food Magazin "Effilee")
die zweite Illustration "Führe das Pferd zu Wasser" im internationalen Finanzmagazin PLANSPONSOR
bekam 2009 einen Merit Award an 3x3 Pro und ein Award of Excellence in Communication Arts
die dritte Illustration "Sturm abgewehrt" erschien im August 2010 im US Magazin "The American Lawyer"
die vierte Illustration "Fett im Hirn" gewann eine Bronze-Auszeichnung bei 3x3 Pro Show no.6 und American Illustration Annual 2009 gewählt

"Märchen und Moderne" - Illustration für das deutsche Magazin "Architectural Digest" im November 2012
mehrere Illustrationen über Wellness für das Independent-Magazin TUSH
Illustration zum Artikel "Eine tapfere neue Welt für Transition Management" zur Finanzkrise 2010 im internationalen Finanzmagazin PLANSPONSOR
Ganz rechts: Diese Illustrationen wurden 2009 in Taiwan in DPI "The Age of European Drawing" vorgestellt.

Illustration "Der magische König" für die New York Times im August 2011 und "Benchmarking" für das US Magazin PLANADVISER

Tätig war er im November 2012 auch für das Mode- und Beauty-Magazin "Jolie" für die Serie über Männer und ihre sexuellen Geheimnisse mit den Arbeiten" Sperma schwimmt Nicht" (links) und "Sperma schwimmt Doch".

Für das evagelische Magazin Chrismon illustrierte Marco fortlaufend die Serie Vorbilder, Beispiele v.l.

3/2013: Mit aller erdenklichen Strenge - Der Waisenvater August Hermann Francke gründete vor den Toren von Halle eine ganze Schulstadt und prägte die Pädagogik,
2/2011: Von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt - Marlene Dietrich (1901-1992 )
6/2011: Käthe Kollwitz
3/2012: Sofja Kowalewskaja - die unerwünschte Professorin
6:2012: Ida Scudder, amerikanische Missionsärztin in Indien
4/2012: Die ehemalige Sklavin Sojourner Truth wurde zur politischen Aktivistin und Wanderpredigerin

Für ein mehrseitiges Interview von Barbara Schöneberger im Magazin "Max Joseph" der Bayerischen Staatsoper schuf Wagner im November 2012 dieses Portrait der geborenen Münchenerin, die sich mit üppiger Weiblichkeit, entwaffnender Schlagfertigkeit, Intelligenz, Ehrgeiz und Humor an die Spitze der Unterhaltungskultur moderierte.

Sehr gerne kreierte der leidenschaftliche Hobbyfussballer anlässlich Fußball-WM 2010 für das Magazin Gala MEN "Erlebe die Welt der Stars": Hans Joachim Löw, unter Fans und Rituale

Ausstellungen:

(2011: Ferienlager, Maria, Donna, Krajin, Heimat gerne)

Marco Wagner zeigte mit seiner Ausstellung “The Cabinet” 2011 in Hannover (Vernissage 26.11.2011) eine breite Auswahl seiner bis dahin jüngst entstandenen Arbeiten. Der Fokus lag dabei auf der Verletzlichkeit des Menschen in einem vermeintlich beschützenden Umfeld. Die Ausstellung bot so eine Sammlung an Zeichnungen und Gemälden, die zusammen wie ein großes Werk erscheinen, den Betrachter aber auch die Möglichkeit bieten sich in Details zu verlieren.

Herausgerissen aus der Natur und dem Alltag platziert er in ganz persönlichem Kontext seiner bayerisch ländlichen Heimat (v.l. 2011 Halali + 2012: Volkental).

Wie Wagner erzählt, kommen in seiner Kunst durchaus auch seine Ängste und seine Unbehagen aus seiner Kindheit zum Ausdruck. Tradition, Religion und Alltag stellen in Wagners Arbeiten die größte Bedrohung für Leib und Seele dar. Seine Bilder-Funktionen auf mehreren Ebenen-Schichten sind nicht nur physisch anwesend auf der Leinwand, sondern auch psychologisch schwierig in ihrer Tiefe angepasst. Er praktiziert einen Stil, der ideal für ein wichtiges Thema seiner Arbeit ist, nämlich Menschen zu konfrontieren, sowohl natürliche als auch künstliche Bedrohungen zu überwinden. Die vermeintlich heile Welt seiner Erinnerungen wird kritisch beäugt und oft in beklemmender Atmosphäre wiedergegeben.

Marco Wagners Zeichnungen und Malerei widmeten sich in seiner Hamburger Ausstellung im August 2010 vor allem auch dem Thema Mensch und Tier (v.l. 2011 Krokan, Die Hunde, Die Fährte + 2012: Almabtrieb, Balz, Krava).

Bayerisch ländlich sind auch diese Werke aus seinen großen Reihe unverwechselbarer Portraits v.l. 2012 Küche, Tracht, Mann mit Beil, Mädel, Raucher, Grantler, Fleischer.

Neueste Gemälde

2012: Serie "Fasching - Ausgehen in den Tagen vor Aschermittwoch"

2013: Serie Weihnachten - Acryl auf Papier (v.l. Sternsinger, Bescherung mit Onkel, Nikolaus und Zubehör

2013: alte Traktoren, Masinska PL

Neueste Ausstellung von Marco Wagner & Roman Klonek "Homeland Grinds"

ab 16. März 2013 in der Galerie Alexandra Grass in Bielefeld

Marco Wagners Zeichnungen und Malerei widmen sich auch hier dem Thema Mensch und Tier, herausgerissen aus der Natur und dem Alltag platziert in ganz persönlichem Kontext seiner bayerisch ländlichen Heimat.

Eine weitere Ausstellung plant Marco Wagner im April in Kattowitz (Polen).

Publikationen {Kunst}

Silkscreen Mini Zine, by Re:Surgo Berlin, 2012
Chaos Magazine The Raw Issue, USA 2012
Carne Magazine #17, ESP 2012
Solo Zine by X1 Editions, GER 2012
Rooms Magazine #8, GB 2012
Temp Magazine #2, GER 2011
DasMagazin, GER Nov.2010
Göoo #9, ARG 2010
Empty Magazine #16, AUS 2009
Futureclaw Magazine, USA Fall 2008
Creative Quarterly #13, USA 2008

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Referenzen

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Auszeichnungen und Erfolge

Member of the jury 3x3 Pro Show 2012

Merit Award 3x3 Professional Show 2010
American Illustration 28 + 29 selected
Bronze 3x3 Professional Show 2009
Merit Award 3x3 Student Show 2007
Award of Excellence, Communication Arts Illustration Competition no.49 + 51
Finalist, European Design Awards 08
Print Ad of the week 06|07, Lürzers Archive

LWG-Theatergruppe begeisterte mit „Die Dreigroschenoper“ von Bert Brecht

Gelungener Sportevent für Jugendzentren - 2. KiJu Indoor-Kick in der Dreifachturnhalle Veitshöchheim

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