Overblog
Edit post Folge diesem Blog Administration + Create my blog

Wirtshaussingen im Veitshöchheimer Maincenter - Chefin Andrea Ziegler ist ein Fan traditioneller Volks- und Heimatlieder

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Maincenter Wirtschaftssingen Ziegler 1Sangen eifrig mit beim Wirtshaussingen im Maincenter:  Chefin Andrea Ziegler-Dürr und ihr Ehemann Marktleiter Rainer Ziegler

Wenn man früher im Wirtshaus bei Festen oder am Abend zu einem Glas Bier zusammenkam, wurde meist spontan und ungezwungen damit begonnen urtypische Lieder zu singen. Dieser Brauch ist im Laufe der Zeit jedoch in Vergessenheit geraten. Diese Tradition  wieder zu beleben, weil die Leute daran Spaß haben und es ein Beitrag zur Wahrung des kulturellen Erbes ist, hat sich auch Maincenterchefin Andrea Ziegler-Dürr zum Ziel gesetzt. Bereits zum zweiten Mal hatte sie dazu nun nach Ladenschluss in ihren Markt in Veitshöchheim eingeladen. Wie sie erzählt, hat sie als Kind schon gerne Volkslieder gesungen, wenn ihr Opa mit seiner "Quetsche" aufspielte. "Wo hat man aber heute noch Gelegenheit, alte Lieder anzustimmen, die man in der Jugendzeit einst geübt und gesungen hatte?" fragt sie sich. Von einem derartigen Wirtshaussingen in ihrem Wohnort Remlingen begeistert, kam sie auf die Idee, so was auch in ihrem Lebensmittelmarkt in Veitshöchheim anzubieten und das zu Preisen wie zu Opas Zeiten. So kosteten ein 0,33er Hofbräu und ein Glas Wein jeweils nur einen Euro und auch der rustikale große Brotzeitteller machte für  fünf Euro jeden so satt, dass manche sogar sich den Rest an Hausmacherwurst einpacken ließen.

Maincenter Wirtschaftssingen FrottoWigbert Maincenter Wirtschaftssingen FrottoWigbert2 Maincenter Wirtschaftssingen FrottoWigbert1  

Dass es bei dieser zweiten Auflage des Wirtshaussingen im Maincenter  an diesem Abend so richtig lebendig an den Biertischen wurde, dass bis Mitternacht keiner der über 50, aus voller Kehle mitsingenden Gäste der Erste sein wollte, der ans Aufhören dachte, dafür sorgte erneut das im Fränkischen Land weithin bekannte Wirtshausmusikanten-Duo  Frotto & Wigbert. Es sind dies der Diespecker Wigbert Winkler mit seiner Quetsche, der  in Franz-Otto Dürr seinen kongenialen Partner mit der Geige fand. Mit Ihrem Schwung und Witz füllten die beiden Franken auch bei nur zwei Instrumenten ohne Verstärker den großen Raum. Mitgebracht hatten die beiden Musikanten Liederbüchlein zum Mitsingen, viele auch in extra großer Schrift. Sie blätterten in ihrem Liederbuch jedes Stück auf, das sich die Gäste wünschten, stimmten an und hatten die Mitsänger sofort auf ihrer Seite. Dazwischen erfreuten sie mit zünftigen Trinksprüchen die Hobbysänger und es wurde auch geschunkelt.

Maincenter Wirtschaftssingen 1 Maincenter Wirtschaftssingen Gaeste2 Maincenter Wirtschaftssingen Gaeste Maincenter Wirtschaftssingen Gaeste1 Maincenter Wirtschaftssingen AnkaRita

Vielen der meist schon etwas älteren Gäste fiel bei den ersten Anschlägen sofort der Text wieder ein, wie er in der Jugendzeit einst geübt und gesungen worden war. Der Bogen der über 30 gesungenen Lieder spannte sich so von Heimatliedern wie das Frankenlied "Wohlauf die Luft geht frisch und rein" und  "Grüß mir die Heimat" oder "Der Fränkische Wind" über Wanderlieder wie "Mein Vater war ein Wandersmann" und "Steig ich den Berg hinauf"  oder "Wenn wir erklimmen" und "Wohlauf in Gottes schöne Welt" bis hin zu Zechliedern wie "Beim Kronenwirt" oder "In Junkers Kneipe" oder auch Jagdlieder wie "Im Wald und auf der Heide" oder Liebeslieder "Es scheint der Mond so hell".

Da durften natürlich auch nicht  das "Rennsteiglied" und "Es war im Böhmerwald"  fehlen.

Neben Ohrwürmern wie "Schwer mit den Schätzen" und  "Lustig ist das Zigeunerleben" oder "Wir lagen vor Madagaskar" wurden aber auch melancholische Weisen wie "Wahre Freundschaft" oder "Die Gedanken sind frei" gewünscht.

Die Lieder "Ade zur guten Nacht" und "Nehmt Abschied Brüder" beendeten kurz nach Mitternacht einen unterhaltsamen und interessanten Abend, bei dem keiner sein Kommen bereute.

Maincenter Wirtschaftssingen Ziegler 2 Maincenter Wirtschaftssingen Ziegler 4

Weil die Leute am Singen so großen Spaß hatten, ist für Ziegler-Dürr eine erneute Wiederholung bereits beschlossene Sache. Am 2. Oktober 2012 werden um 20.30 Uhr Frotto & Wigbert wieder ihre Liederbüchlein auspacken.

Dann können sich die Gäste auch wieder den in der Rhön entstandenen frivol-lustigen Wirtshausgesang "Morgenrot, Morgenrot" wünschen, bei dem die Musikanten als Vorbeter das Gaudium  erhöhten, in dem sie den Text jeweils bis zu jeder Atemzäsur auf einen Ton vorausriefen.

Hier einige Strophen aus dem Lied  aus Burkardroth

2. Morgenrot, Morgenrot, unsre alte Sau ist tot.

Gestern noch, da tat sie grunzen,

heut gits Laberwürscht und Blunzen,

morgen kommt sie in den Schlot.

3. Morgenrot, Morgenrot, unsre liebe Sau ist tot.

Aus den Borschten macht man Bürschten,

und das Fleisch, das wird zu Würschten:

Schwartemage, schwarz, weiß, rot.

4. Morgenrot, Morgenrot, unsre die liebste Sau ist tot.

Gestern hat sie noch geschissen,

heute gibt es Leckerbissen:

Rüssel, Nierlich, Kraut und Brot.

- Ach, die arme Sau ist tot!


Kommentiere diesen Post