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Militärisches Spektakel und Standortbiwak mit imposanter Geräteschau vom Tiger, Raketenwerfer und Mulis bis zum Leopard in der Veitshöchheimer Kaserne - Heeresflieger machten Platz für Panzer

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

BWDLOApell 03 Gaeste Ansprache Kammerer 1 BWDLOApell 04 Unterstellung Pzbrigade 12 Gebirgsjaegerbriga

Anlässlich der Auflösung der Division Luftbewegliche Operationen (DLO) zum 30. Juni 2014 und des Unterstellungswechsels der Panzerbrigade 12 sowie der Gebirgsjägerbrigade 23 zur Division Süd nach Veitshöchheim ging in der Balthasar-Neumann-Kaserne vor 290 Ehrengästen ein feierlicher Appell mit anschließendem Standortbiwak über die Bühne.

 

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Daran nahmen Abordnungen aller Verbände der Division mit rund 800 Soldaten teil, insbesondere auch die beim Appell unterstellten Einheiten der Panzerbrigade 12 in Amberg und der Gebirgsjägerbrigade 23 in Bad Reichenhall.

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Einmarsch des Heeresmusikkorps Veitshöchheim und der Ehrenformation

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Ansprache des bisherigen DLO-Kommandeurs Generalmajor Benedikt Zimmer (siehe Text weiter unten)  und dessen Meldung an Generalleutnant Reinhard Kammerer, dem Stellvertretenden Inspekteur des Heeres.

BWDLOApell 02 Meldung Zimmer an Kammerer Abschreiten Front BWDLOApell 02 Meldung Zimmer an Kammerer Abschreit-Kopie-1  BWDLOApell Abschreiten Gebirgsjaeger BWDLOApell 02 Meldung Zimmer an Kammerer Abschreit-Kopie-2 

Die beiden Generäle schreiten dann zusammen mit Brigadegeneral Johann Langenegger, bis vor kurzem Kommandeur der 10. Panzerdivision in Sigmaringen (und nun Kommandeur der 1. Panzerdivision in Hannover), die Front der angetretenen Soldaten ab.

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Die Auflösung der DLO symbolisiert das Einrollen der Truppenfahne, die Zimmer an den Kommandeur Einsatz übergibt. Es folgen  nach Kammerers Ansprache die militärischen Befehle zur Unterstellung der Panzerbrigade 12 in Amberg und der Gebirgsjägerbrigade 23 in Bad Reichenhall in die Division Süd (ab 1. Januar heißt sie dann 10. Panzerdivision). Mit diesem Tag erreicht die Division Süd ihre volle Personalstärke von rund 17.000 Soldaten, verteilt auf fünf Bundesländer.

Kammerer: "Mit diesem Appell heute stehen wir in mancher Hinsicht ziemlich genau in der Mitte der großen Veränderungen, die die Neuausrichtung der Bundeswehr und damit des Heeres mit sich bringt. Die Kommandoebene ist bereits neu gestaltet, die Brigaden, Bataillone und Kompanien haben die Veränderungen größtenteils noch vor sich und die Divisionen stehen in diesen Tagen im Fokus: Der Inspekteur des Heeres hat die 10. Panzerdivision in Sigmaringen letzte Woche außer Dienst gestellt und morgen wird die Division Schnelle Kräfte in Stadtallendorf in neuer Struktur aufgestellt."

Im nunmehrigen Zeremoniell spiegelte sich nun laut Kammerer die Auflösung der Division Luftbewegliche Operationen nach knapp 12 Jahren ihres Bestehens wieder und zum Anderen erhielt die hier stationierte Division mit dem Arbeitstitel „Division Süd“ zwei Brigaden aus der aufgelösten 10. Panzerdivision und wird damit in ihre künftige Form gebracht.

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Wie Kammerer sagte, habe man nach intensiver Beratung entschieden, dass die neue Division in VEITSHÖCHHEIM die Tradition der in der Woche zuvor aufgelösten 10. Panzerdivision in SIGMARINGEN und damit auch deren Namen weiter führen soll. Auch wenn aus technischen Gründen dieser Name erst zum Jahresbeginn 2015 aktiviert wird, enthüllte der Generalleutnant bereits in diesem Appell die Truppenfahne der neuen 10. Panzerdivision und übergab sie an Zimmer, der auch deren Kommandeur sein wird. Dieser heftete daran das Band der 10. Panzerdivision

Ein Händedruck zwischen den beteiligten Generälen und das Spielen der Bayernhymne und der Nationalhymne durch das Heeresmusikkorps Veitshöchheim beendete das imposante militärische Schauspiel.

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Dieses verfolgte auch Veitshöchheims Bürgermeister Jürgen Götz (zusammen mit weiteren 40 Amtskollegen aus Standorten der neuen Division Süd) zusammen mit Landtagspräsidentin Barbara Stamm, dem Bundestagsabgeordneten Paul Lehrieder und zahlreichen anderen Abgeordneten.

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Keine Kosten und Mühen scheute die Divison auch beim anschließenden Standortbiwak, bei dem die Heeresmusiker unterhielten und auch für das leibliche Wohl der 1400 Gäste bestens gesorgt war.

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Seinen Besitzer wechselte auch der Löwe, der seit 52 Jahren das Wappentier der 10. Panzerdivision in Sigmaringen war und nun von Langenegger an Zimmer übergeben wurde.

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Da gab es nicht nur für die Soldaten der Division, sondern auch für die Ehrengäste, darunter auch viele Veitshöchheimer Gemeinderatsmitglieder (Foto rechts), jede Menge Gesprächsstoff.

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Zu bestaunen gab es nämlich vor Ort auch die  Exponate der in der Division eingesetzten Fahrzeuge vom Unterstützungshubschrauber TIGER bis zum Raketenwerfer MARS und dem Kampfpanzer Leopard.

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Zur Veitshöchheimer Division gehören nun auch die Mulis, ebenso auch die Mini-Schneepanzer der Gebirgsjägerbrigade 23 in Bad Reichenhall. Als einsatzerfahrener Großverband ist die Brigade auf den infanteristischen Kampf im alpinen und urbanen Gelände unter extremen Witterungsbedingungen spezialisiert. Dazu gehört der Einsatz im Hochgebirge, in der Wüste und im arktischen Gelände. Eine Besonderheit bildet das Einsatz- und Ausbildungszentrum für Tragtierwesen, das mit seinen Maultieren und Haflinger-Pferden den Gebirgsjägern wertvolle Dienste leistet.

Biwak Geraeteschau 13 Panzerhaubitze 2000 Brueckenpanzer Biwak Geraeteschau 07 Bergepanzer 3 Biwak Geraeteschau 10 Raketenwerfer 3

Ein gigantisches Brückenverlegefahrzeug zog ebenso die Aufmerksamkeit auf sich wie eine Panzerhaubitze. Offenbar hatten daran auch schon die Allerkleinsten Gefallen und keine Scheu, darin Platz zu nehmen.

Weitere Fotos sind im Fotoalbum zu sehen (Link).

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Als dann so gegen 20.00 Uhr der Transporthubschrauber Bell und der Kampfhubschrauber Tiger eine letzte Runde über dem Biwakplatz drehten und Richtung Fritzlar entschwebten, war das zwölfjährige Gastspiel der Heeresflieger in Veitshöchheim nun endgültig zu Ende, ist nun hier an stelle dessen eine mechanische Division zu Hause, wie auch schon vor Jahrzehnten.


DLO sagt nach zwölf Jahren ade - Eine Erfolgsstory

DLO.jpgDie Division Luftbewegliche Operationen (DLO) wurde am 1. Juli 2002 in Veitshöchheim als neuer Großverband aufgestellt zur einheitlichen Führung aller Kräfte der Heeresfliegertruppe. Die DLO war damit wesentlicher Träger der Luftbeweglichkeit und Lufttransportfähigkeit im Heer. Mit der späteren Integration von Kampf- und Kampfunterstützungs-truppen (wie Infanterie-, Artillerie-, Heeresflugabwehr- und ABC-Abwehrkräften) wurde das Fähigkeitsspektrum der DLO schrittweise erweitert und reichte schließlich von Einsätzen bei Katastrophenhilfe und humanitärer Hilfe im In- und Ausland bis hin zur Teilnahme an weltweiten Stabilisierungsoperationen im Rahmen internationaler Konfliktverhütung und Krisenbewältigung. Rund 14.800 Soldaten dienten in den 13 Verbänden und Einheiten der DLO: in der Luftbeweglichen Brigade 1, der Heerestruppenbrigade, den drei selbständigen Transporthubschrauberregimentern, dem Fernmeldebataillon sowie dem Heeresmusikkorps 12.

Wie Kommandeur Benedikt Zimmer in seiner Ansprache beim Appell zurück blickte, waren Angehörige seiner Division auf dem Balkan, in Afghanistan und im Kongo eingesetzt und erfüllten ihre Aufträge als Beobachter in Georgien, Sudan, Südsudan und Westsahara. Zimmer: "Unsere Hubschrauberkameraden stellten durchgehend Fliegerkräfte in den großen Einsätzen und unterstützen seit 2013 in Afghanistan mit neuen Fähigkeiten Luftrettung und Kampf, mit den neuen Hubschraubern NH9O und TIGER. Unsere Artilleristen feuerten den ersten Schuss mit der Panzerhaubitze in Afghanistan. Tausende unserer Kameraden waren als Sicherungssoldaten und als Unterstützer kontinuierlich in Auslandseinsätzen gefordert."

Nicht nur die Auslandseinsätze haben laut Kommandeur die Angehörigen der Division stetig gefordert, sondern auch die Hilfseinsätze bei Naturkatastrophen im In- und Ausland. Immer wieder waren DLO-Kräfte vor Ort um zu unterstützen: beim Hochwasser 2002 in Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg, bei der Erdbebenkatastrophe in Pakistan 2005, bei der Schneekatastrophe in Bayern 2006 und bei den Waldbränden in Griechenland 2007.

Der letzte Hilfseinsatz führte im vergangenen Jahr nach Bayern, Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. 27 Hubschrauber und mehr als 1.000 Soldaten der Division — Heeresflieger, Artilleristen und Sicherungssoldaten — kämpften gemeinsam mit Tausenden von offiziellen und freiwilligen Helfern gegen die Fluten.

Mit der Entscheidung zur Neuausrichtung der Bundeswehr wurde nun die DLO nach zwölfjährigem Bestehen zum 30. Juni 2014 aufgelöst. Heerestruppenbrigade und Luftbewegliche Brigade 1 sind aufgelöst, die mittleren Transporthubschrauber sind an die Luftwaffe, die ABC-Abwehr und das Heeresmusikkorps  an die Streitkräftebasis abgegeben.

Zimmer: "Viele strukturelle Veränderungen, viele Aufgaben in zwölf Jahren, viele Teile einer Erfolgsgeschichte der Division. Heute wird das Kapitel geschlossen, eine einmalige Division außer Dienst gestellt."

Als zukünftige Heimat des Divisionskommandos der 10. Panzerdivision bleibt Veitshöchheim auch in Zukunft Divisionsstandort. Schon in den letzten Monaten habe die Division in Veitshöchheim ihr Gesicht deutlich verändert. Sie hat bereits im vergangenen Jahr die Führung der Panzergrenadierbrigade 37 und der Hälfte der deutschen Artillerie übernommen. Nun kamen  die Panzerbrigade 12  und die Gebirgsjägerbrigade 23 hinzu. Damit ist die neue Division zusammengeführt. Sie führt jetzt mechanisierte Kräfte. Die unterschiedlichen Farben und Formen der Kopfbedeckungen in der Formation machten allen Gäste, die Vielzahl unterschiedlicher Fähigkeiten deutlich, die ab jetzt in die gestaltende Hand der Division gelegt sind.

Divisionskommandeur Zimmer: "Ich freue mich auf das heutige Fest zum Auftakt, auf die kommenden Wochen des endgültigen Zusammenwachsens und auf eine glückliche, erfolgreiche Zukunft, die lange währen möge."


Veitshöchheim nun wieder Sitz einer Panzerdivison zwischen Wettersteingebirge, Arber, Kyffhäuser und der Elbe

Standorte10.PzDivDie nach dem berühmten Baumeister des Barock und Rokoko, Balthasar Neumann, benannte Kaserne wurde in Veitshöchheim am 17. Juli 1968 durch die Oberfinanzdirektion Nürnberg an die 12. Panzerdivision übergeben. Nach ihrer Auflösung am 31. März 1994 übernahm die Panzerbrigade 36 die Geschicke in der Kaserne, bis sie am 01. Juli 2002 durch den Stab der Division Luftbewegliche Operationen (DLO) abgelöst wurde.

Beginnend ab dem 01. Oktober 2013 wurde für eine Übergangszeit die Division SÜD aufgestellt, die mit Divisionsstab und Stabs/Fernmeldekompanie sowie der Panzergrenadierbrigade 37 den Kern der ab dem 01. Januar 2015 in Veitshöchheim beheimateten 10. Panzerdivision bildet. Dazu sagte der stellvertretende Generalinspekteur des Heeres: "Mit neuen Aufgaben und neuen Kräften geht es hier weiter in die Zukunft. Im Kern des Feldheeres haben wir künftig zwei Divisionen mit jeweils drei  Brigaden, eine im Norden und eine im Süden unseres Landes. Hier in Veitshöchheim ist das Hauptquartier der Division Süd. Die Panzergrenadierbrigade 37 aus Sachsen und Thüringen wurde ihr schon im vergangenen Jahr unterstellt; die Panzerbrigade 12 aus der Oberpfalz und dem Bayrischen Wald sowie die Gebirgsjägerbrigade 23 aus den Alpen kommen heute hinzu. Damit entsteht hier ein neuer, starker und schlagkräftiger Großverband."

10PzDivDarüber hinaus unterstehen der Division in Veitshöchheim zwei Artilleriebataillone: Artillerielehrbataillon 345 (Idar-Oberstein) und Artilleriebataillon 131 (Weiden) sowie das Sicherungsbataillon 12 in Hardheim (Auflösung 01. Januar 2016).

Die neue Division verfügt über rund 18.000 Soldaten an 22 Standorten in fünf Bundesländern.

Der Einsatz wird laut Kammerer nicht lange auf sich warten lassen. Die Division Süd sei verantwortlich für die Auslandseinsätze im kommenden Jahr; hinzu komme die

Gestellung der Heeresanteile für die NATO Response Force NRF.

Die Mission ISAF in Afghanistan ende zwar mit diesem Jahr, das sei gewiss. Wie es aber in den Einsatzgebieten, insbesondere in AFGHANISTAN, weitergehen wird, ist nach Kammerers Worten aber noch sehr unklar. Ob es die beabsichtigte Anschlussmission „Resolute Support“ geben wird und ob sie so aussehen wird, wie derzeit geplant, könne niemand vorhersagen, ebensowenig, ob andere, neue Herausforderungen zu einem Einsatz führen.

Kammerer: "Deshalb habe ich befohlen, dass wir — und das heißt in diesem Falle im Wesentlichen diese neue Division — zunächst alle Fähigkeiten ausbilden und bereitstellen muss, die in den beiden großen Einsatzgebieten — Afghanistan und

Kosovo — vielleicht gebraucht werden. Und darüber hinaus noch mehr, damit wir unserer politischen Führung ein breites Spektrum an Handlungsoptionen zur Verfügung stellen können. Mit unseren länger dienenden Soldaten, unserem
professioneller werdenden Heer schaffen wir das auch!" 


Kasernenbelegung in Veitshöchheim

Die Balthasar-Neumann-Kaserne bietet rund 1.000 Soldaten Platz für Ausbildung, Verwaltung, Planung und Wohnraum, so derzeit für den Stab der Division SÜD (ab Januar 2015 der 10. Panzerdivision), die Stabs-Fernmeldekompanie der Division SÜD,das Heeresmusikkorps Veitshöchheim, den Materialprüftrupp 42/3 und der 5. Kompanie des Feldjägerbataillons 452. Darüber hinaus befinden sich hier das Standortsanitätszentrum Veitshöchheim, das Kraftfahrausbildungszentrum, eine Bundeswehrfachschule, ein Familienbetreuungszentrum und das Bundeswehrdienstleistungszentrum.

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