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In Veitshöchheim wohnhafter Syrischer Flüchtling besingt seine Heimat in einer Rap Version

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Ismat und Mistaa - Ismat Alis Rap-Strophe, am 27.4.2016 hochgeladen in dem internationalen Projekt HeimaTunes

Am 13. Dezember 2015 habe ich hier auf Veitshöchheim berichtet, dass die Saxohonistin Susanne Buld aus Retzbach, die sich zum Kreis der inzwischen über 150 Helfer von „Veitshöchheim hilft“ gesellte, durch die von ihr organisierten Konzerte in der Notunterkunft der Veitshöchheimer Kaserne (NUK) für Abwechslung sorgt und zur Völkerverständigung beiträgt.

Wie sie nun berichtet, hat sie bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit in der NUK den syrischen Flüchtling Ismat Ali kennengelernt, der in Aleppo geboren und seit sieben Monaten in Deutschland ist.

Der 22jährige hat inzwischen in einer Wohngemeinschaft im Veitshöchheimer Schenkenfeld eine Bleibe gefunden hat. Durch die Vermittlung von Susanne Buld hat nun Ismat gemeinsam mit dem Würzburger Mistaa, der mit bürgerlichem Namen Dominik Straub heißt, aus dessen Song "Meine Stadt" in einer deutsch-kurdischen Rap Version seine eigene Strophe aufgenommen, in der er über seine Heimatstadt Afrin, wo seine Eltern und seine Schwester noch immer leben, erzählt.

Der Original-Song "Meine Stadt" von Mistaa aus dem Jahr 2013 handelt von seiner Beziehung zu seiner Heimatstadt Würzburg.

Hier der Wortlaut von Ismat Alis Rap-Strophe, die er und Mistaa am 27. April 2016 in dem internationalen Projekt heimaTunes veröffentlicht haben:

I wrote this song for you
from my birth until now
I live on your land
I don't like you because now you are not for me
I love you because you are my country and my heart
Kurdistan is my country and Afrin is my heart
My grandfather’s and father’s land
The place for my culture and my mother language
The land of lions and heroes
The place for manhood and the birth of manhood
Our guys are like tigers and they are handsome
Our girls are fighters and they are beauties
Yes I remember Hawar mountains I remember du darî
My country under occupation
My country never see the sun
My tears are streaming down
I miss you Samaan castle
My lips are trembling
I miss you Nabîhorî
My knees shaking
I miss Lenun mountains
Ali tiço Jamil horo sing sing sing Ha Dillori
Afrin is a large and wide country
Afrin is like 7 lions Maydanki and a narrow fountains Nabihori beautiful castle
Where ever your eyes look you will see olives trees
Where ever your eyes look you will see big
and small mountains
The morning song is the shepherd and the farmer
My Kurdistan is a very nice country.


Dies ist der Originalsong „Meine Stadt“ von Mistaa aus dem Jahr 2013

Die Kampagne HeimaTunes

Aus den verschiedensten Gründen kommen Menschen derzeit nach Deutschland, auf der Suche nach einem besseren, einem sichereren Leben. Zweifellos ist diese Situation eine große Herausforderung für Neuankömmlinge und die Länder, die sie aufnehmen. Viele haben Bedenken oder gar Angst, dass diese Aufgabe nicht zu meistern ist. Angst aber vernebelt die Sinne, lähmt die Tatkraft und ist meist ein schlechter Ratgeber.

Dass die Neuankömmlinge nicht nur eine Belastung sondern auch eine Bereicherung für uns bedeuten, wird den meisten erst klar, nachdem sie den neuen Nachbarn, Mitbewohnern, Kollegen persönlich begegnet sind.

Töne und Musik kennen keine Grenzen und können so eine direkte und emotionale Annäherung von Menschen und ihrer Heimat ermöglichen.

Deshalb wurde von einem multidisziplinären Team der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde die Kampagne HeimaTunes gestartet. Sie hat zum Ziel, Einheimische zum Nachdenken über Heimat anzuregen, Neuankommenden erste Schritte in ihrer neuen Heimat zu erleichtern und dabei beide in Kontakt zu bringen, um einen integrativen Dialog anzustoßen. Musik ist dabei das verbindende Element.

Wie hört sich deine Heimat an, wie klingt sie für dich? Und auf der anderen Seite: Wie klingt das Fremde? Und wann klingt es vertraut? HeimaTunes lädt ein, die Begegnungen von Neuankömmlingen und Einheimischen in Deutschland hör- und sichtbar zu machen – mit den HeimaTunes.

Angesichts der Dringlichkeit und der Aktualität des Themas widmet sich die interaktive Online-Kampagne von HeimaTunes dem Thema Heimat und damit verbunden Flucht und Rechtsxtremismus und bedient sich dabei verschiedenen Videos, Soundcollagen und Audio-Elementen. Zeitgleich ruft HeimaTunes mit ihrer Kampagne dazu auf, selber Videos einzureichen, in denen der Einsender zeigt, wie Heimat für ihn klingt und wie er über Musik mit anderen Kulturen Verbindung aufnimmt.

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