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Lesung auf türkisch im Kindergarten "Menschenskinder"

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

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Zweisprachige Vorlesewoche

 

Am Mittwoch las die Sprachfachkraft Marion Hammer in Deutsch und Ayse Baskaya, eine Kindergartenmutter in Türkisch das Bilderbuch „Wer ruft denn da?“ vom Verlag edition bilibri. Baskaya ist 33 Jahre alt, Hausfrau mit vier Kindern - von denen zwei noch den Kindergarten besuchen - und lebt seit ihrer Geburt in Deutschland. Ihre Eltern kamen 1977 aus der Türkei nach Deutschland. Sie lebt sehr gerne in Veitshöchheim fühlt sich hier wohl und integriert. Das Vorlesen in Türkisch vor dem gebannt zuhörenden Publikum bereitete ihr genauso wie den anderen lesenden Müttern sehr viel Spaß und alle Beteiligten freuen sich schon auf das nächste Mal. Neben den Kindern ist auf dem Bild, die Leitung der Einrichtung Sabine Krug zu sehen.

 

Die evangelische Kita „Menschenkinder“ in Veitshöchheim nahm den bundesweiten Vorlesetag am letzten Freitag zum Anlass, eine zweisprachige Vorlesewoche anzubieten.

Dazu wurden verschiedene Bilderbücher abfotografiert und mit Hilfe eines Beamers - gut sichtbar für alle Kinder – als Bilderbuch-Kino gezeigt. Jeden Tag las eine Mutter in einer anderen Sprache und eine Erzieherin in Deutsch vor.

So wurde in den Sprachen Deutsch / Russisch; Deutsch / Französisch; Deutsch / Türkisch und Deutsch / Serbisch gelesen.

Wie Kita-Leiterin Sabine Krug berichtet, waren alle Kinder zwischen zwei  und  sechs Jahren davon so begeistert, dass die Kita auch in Zukunft immer wieder zweisprachiges Vorlesen anbieten möchte. An engagierten Eltern mangele es dabei nicht in der Einrichtung. 

Beschäftigung einer Sprachfachkraft

Das zweisprachige Vorlesen ist laut Krug eine der vielen Möglichkeiten, die Sprachentwicklung bei Kindern zu fördern und alle in der Einrichtung vorhandenen Kulturen zu integrieren. Dies sei ein besonderes Anliegen der Kita „Menschenskinder“ in Veitshöchheim, die dafür mit Marion Hammer eine extra Sprachfachkraft beschäftigt.

Diese ist für die sprachpädagogische Arbeit mit den Kindern, die fachliche Begleitung des Teams, für die Zusammenarbeit mit den Eltern und die Netzwerkarbeit zuständig.

Finanziert wird diese Kraft durch „Die Offensive Frühe Chancen: Schwerpunkt-Kitas Sprache & Integration einer Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Hier stellt der Bund von März 2011 bis Ende 2014 rund 400 Millionen Euro zur Verfügung, um ca. 4.000 Einrichtungen - insbesondere in sozialen Brennpunkten - zu fördern.“

Die Kita "Menschenskinder" möchte mit solchen zweisprachigen Vorleseaktionen auch  Eltern, so Hammer, die mit einer anderen Muttersprache aufgewachsen sind, dazu ermutigen, ihre Kinder mehrsprachig zu erziehen, denn nie wieder lerne ein Kind so schnell und so leicht eine andere Sprache wie in den ersten Lebensjahren.

Den Kindern werde dabei die Liebe zu anderen Sprachen und Kulturen vermittelt. Die verschiedenen in der Einrichtung gesprochenen Familiensprachen, so bestätigte die Sprachfachkraft, würden dadurch gewürdigt und Eltern könnten ihre unterschiedlichen Sprachkompetenzen einbringen. Hammer: "Mehrsprachigkeit ist ein Schatz für das ganze Leben." Zum Thema mehrsprachige Erziehung möchte die Kita in den nächsten Wochen auch einen Elternabend anbieten, da es dabei auch einige Regeln zu beachten gibt. 

 

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