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Eindrucksvolle Fronleichnamsprozession von Jung und Alt in Veitshöchheim

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Mit einer Prozession durch Hofgarten und den Altort feierten heute auch in Veitshöchheim die Katholiken den Fronleichnamstag. Dabei wurde die "in Fleisch und Blut Jesu" verwandelte Hostie in einer Monstranz unter einem Traghimmel feierlich unter Gesang und Gebet durch die Straßen getragen. An vier Stationen ("Altären") wurde Halt gemacht, das Evangelium verlesen, eine Fürbitte gesprochen und der Segen gespendet.

Das Hochfest Fronleichnam erinnert an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern. Der vor etwa 750 Jahren entstandene Name bedeutet "Leib des Herrn". Im Mittelpunkt steht die Eucharistie, die Umwandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Christi. Das Fronleichnamsfest geht laut BR-Online auf eine Vision der Nonne Juliane von Lüttich im Jahr 1209 zurück, die den Mond als Symbol für das Kirchenjahr mit einem dunklen Fleck sah. Papst Urban IV. machte es 1264 zum allgemeinen Kirchenfest. Fron bedeutet Herr - daran erinnert auch die von den Bauern früher zu leistende Fronarbeit, und Leichnam hieß entgegen der heutigen Bedeutung jahrhundertelang nicht toter, sondern umgekehrt: lebendiger Leib. 1264 schrieb Papst Urban dieses Fest für die ganze abendländische Kirche vor.

Der Feiertag wurde im Hinblick auf das am Donnerstag vor Ostern eingesetzte Abendmahl auf den zweiten Donnerstag nach Pfingsten gelegt. In Deutschland wurde die erste Sakramentsprozession 1274 in Kölner Urkunden erwähnt. Die Bischöfe ließen vielerorts prachtvolle Monstranzen für das Allerheiligste und Traghimmel aus Brokat fertigen.

Traditionsgemäß begannen heute  in Veitshöchheim für die Pfarrgemeinden Sankt Vitus und Kuratie Heiligste Dreifaltigkeit die Feierlichkeiten bei traumhaftem Wetter mit einer Eucharistiefeier unter freiem Himmel im idyllischen Rondell des Rokokogartens.

Zahlreiche Gläubige hatten sich zur musikalisch vom Musikverein umrahmten Messfeier versammelt, die von Pfarrer Robert Borawski und Dekan i.R. Josef Kraft zelebriert wurde.

Zahlreiche Fahnenabordnungen der örtlichen Vereine säumten das Rund und ergaben so eine stattliche Kulisse.

Der Pfarrer bezog in die Feier auch Kommunionkinder und Kinder aus den beiden Kindergärten St. Bilhildis und  St. Martin mit ein.

Nach dem Gottesdienst im Hofgarten führte die Prozession entlang dem Seeufer zum Südausgang des Hofgartens.

Mit dabei auch viele junge Familien.

Ziel der ersten Station war das Caritas-Alten- und Pflegeheim Sankt Hedwig. Dort wartete bereits der Großteil der 90 Bewohner, unterhalten von Bruno Winter und betreut von Leiterin Barbara Bender und ihrem Mitarbeiterteam, die liebevoll auch den ersten Altar gestaltet hatten.

 

Kinder des Bilhildis-Kindergartens erfreuten unter der Leitung von Angelika Vey-Rossellit die Senioren mit einem Lied und verabschiedeten sich von ihnen mit einem Händedruck.

 

Zweiter Halt der Prozession war dann in der Würzburger Straße die Nische der Hofgartenmauer kurz vor der Einmündung der Oberen Maingasse. Diese beiden Damen hatten hier nach Öffnung des schmiedeeisernen Tores vor dem lasierten Holzkreuz und den sechs Heiligenfiguren einen festlich geschmückten Altar eingerichtet. Wie Bürgermeister Jürgen Götz erzählte, hatte er erreichen können, dass die bayerische Schlösserverwaltung die Mauernische nebst Tor und Figuren noch rechtzeitig zur Prozession restaurieren ließ.

Über die Obere Maingasse ging es weiter zur alten Weinpresse neben den Mainfrankensälen.

Unter dem von Mitgliedern der Kirchenverwaltung (rechts) getragenen Baldachin marschierten auch Bürgermeister Jürgen Götz mit Amtskette und sein erster Stellvertreter Winfried Knötgen mit, beide eine Kerze tragend (siehe Bild unten in der Mitte).

An der Weinpresse hatte die Kolpingsfamilie den dritten Altar festlich geschmückt und davor ein Herz aus Rosen gelegt.

Der von  Max Menzel dirigierte Männerchor des Männergesangvereins gestaltete hier die Feier musikalisch mit dem Lied "Das Morgenrot".

Der Weg führte dann unter den Klängen des Musikvereins, in Vertretung durch Markus Breitinger geleitet, entlang der Mainlände, die Untere Maingasse und die Kirchstraße zur vierten und letzten Station vor der Vituskirche.

Hier fand das von den Ministranten hauptsächlich aus Pfingstrosen-Blüten erstellte Fronleichnams-Motiv mit Kreuz, Herz und Anker allseits Bewunderung fand.

Der Schlusssegen mit dem Allerheiligsten vor der Vituskirche beendete die Fronleichnamsprozession.

Nicht unerwähnt bleiben soll die zuverlässige Verkehrsabsicherung der Prozession durch die Freiwillige Feuerwehr.

Unterwegs hatten auch einige Anwohner ihre Hauseingänge oder Fenster festlich geschmückt.

Fotos (c) Dieter Gürz

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