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Projektseminaristen des Gymnasiums unterstützen Kampf des DAHW gegen gefährliche Wurmerkrankungen in Tansania

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Das Engagement der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe gegen die tropische Wurmkrankheit Schistosomias in Tansania unterstützen Veitshöchheimer Gymnasium mit einer Spende von 125 Euro. Im Bild übergibt die Q11-Schülerin Deborah  den bei einem Kuchenverkauf erlösten Betrag an die DAHW-Projektleiterin Dr. Saskia Kreibich (links DAHW-Pressereferent Michael Röhm).

Das Engagement der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe gegen die tropische Wurmkrankheit Schistosomias in Tansania unterstützen Veitshöchheimer Gymnasium mit einer Spende von 125 Euro. Im Bild übergibt die Q11-Schülerin Deborah den bei einem Kuchenverkauf erlösten Betrag an die DAHW-Projektleiterin Dr. Saskia Kreibich (links DAHW-Pressereferent Michael Röhm).

Mit den medizinischen Herausforderungen in verschiedenen Kontinenten beschäftigt sich seit September am Gymnasium Veitshöchheim ein P-Seminar der Q 11 im  Fach Ethik der Lehrerin Beate Hofstetter. Im Fokus stand jetzt unter dem Motto "Stoppt die Krankheiten der Armen" ein Projekt der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V. in Würzburg, das diese seit 2016 gemeinsam mit dem Missionsärztlichen Institut Würzburg im afrikanischen Tansania zur Erforschung und Eindämmung der gefährlichen tropischen Wurmerkrankung Schistosomiasis durchführt.

Ins Gymnasium kam deshalb vom DAHW die medizinische Beraterin Dr. Saskia Kreibich, seit Oktober 2018 für dieses Projekt in Tansania zuständig, um die Q11ler ausführlich über die Krankheit  aufzuklären und wie das DAHW vor Ort hilft.

Wie die Tropenärztin erläuterte, ist Schistosomiasis eine durch Armut bedingte Tropenkrankheit, die durch Saugwürmer verursacht wird. Menschen können sich in und am Wasser infizieren, u.a. bei der Körperpflege, beim Baden, Wäsche waschen, beim Fischen oder Besteigen eines Boots. Winzige Larven des Parasiten bohren sich durch die Haut und entwickeln sich zu Würmern. Sie produzieren Tausende Eier, die der Mensch mit Kot oder Urin wieder ausscheidet.

Durch schlechte hygienische Bedingungen gelangen diese Eier mit den Fäkalien wieder ins Wasser , in dem spezielle Wasserschnecken leben. In diesen findet die weitere Entwicklung des Parasiten statt. Schließlich werden erneut für den Menschen infektiöse Larven in das Wasser ausgestoßen. Der Kreislauf beginnt aufs Neue.

Bei den erkrankten Menschen werden Darm und Harntrakt, aber auch Geschlechtsorgane, Leber und Milz geschädigt. Ohne frühzeitige Behandlung kann dies zu dauerhaften Schäden oder gar zum Tod führen.

Nach den Worten von Kreibich leiden weltweit mehr als 250 Millionen Menschen an Schistosomiasis oder Bilharziose. Jedes Jahr sterben ca. 300.000 Menschen an den Folgen.

In Tansania benötigen 10,1 Millionen, als ein Fünftel der Bevölkerung eine Behandlung, aber nur weniger als ein Drittel erhält sie. In Tansania besonders betroffen ist die von großer Armut betroffene Region um Mwanza am südlichen Ufer des Viktoriasees.

Im Jahr 2016 hat dort die DAHW auf der Insel Ijinga unter der Leitung der Tropenärztin Sandra Parisi mit einem Projekt zur Erforschung und Eindämmung der gefährlichen Wurmerkrankung Schistosomiasis begonnen, an denen laut einer Studie über 90 Prozent der 2.500 Inselbewohner erkrankt sind.

Mit der Einnahme des Medikaments Praziquantel, so die medizinische Beraterin, können die Erkrankungen in den meisten Fällen geheilt werden. Nach vier Behandlungsrunden lag laut Kreibich die Quote bei nur noch zwei Prozent.

Es bestehe jedoch die Gefahr, dass es nach Ende der Behandlungen durch erneuten Kontakt mit verschmutztem Wasser schnell wieder zu einer Infektion kommt. 71 Prozent der Bewohner kommen täglich mit Seewasser in Kontakt, sei es durch Kochen, Trinken, Baden oder Waschen. Die Menschen in der Region brauchen dringend sauberes Wasser und Toiletten, um den Infektionskreislauf durch eine Verbesserung der hygienischen Verhältnissen zu druchbrechen.

Auf der Insel Ijinga ist so inzwischen der fünfte aus Spendengeldern finanzierte Brunnen in Bau. Ein Brunnen kostet an die 5.000 Euro. Sauberes Wasser hilft, die Wurmerkrankung zurückzudrängen. Bisher war das Seewasser ihre einzige Wasserquelle.

Zu den Präventionsmaßnahmen gehört ebenso die Aufklärung der betroffenen Bevölkerung,  wie sie sich gegen Schistosomiasis schützen können.

Ab Juni 2017 hat das  DAHW das Projekt auf die Stadt Mwanza und umliegende Dörfer auf dem Festland (Ilemela, Nyamagana) in 85 Dörfern und 66 Primarschulen ausgeweitet, ermöglicht durch die Förderung der Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS). Hier liegt die Infektionsrate, so die Ärztin, im Uferbereich bei 60 Prozent, ansonsten im Schnitt bei 33 Prozent. Die Schirmherrschaft hat anlässlich 50 Jahre Partnerschaft zwischen Würzburg und Mwanza der Würzburger Oberbürgermeister Christian Schuchardt übernommen.

Ziele sind u.a. die verbesserte Ausbildung und Ausstattung von Gesundheitseinrichtungen, sowie großflächige Behandlungs-Kampagnen für alle Personengruppen.

Ein besonderes Augenmerk liegt in der Einbeziehung der großteils aus Analphabeten bestehenden Bevölkerung in allen Projektphasen. Es wurden Aufklärungskampagnen auch im Radio und im TV begonnen. Auch die Aus- und Fortbildung des medizinischen Personals ist ein wichtiger Bestandteil.

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