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Wissbegierige Grundschüler fragten dem Bürgermeister und Rathausbediensteten Löcher in den Bauch

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

 

 

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„Wir besuchen den Bürgermeister“ stand auf dem Stundenplan der Klasse 4 b der Veitshöchheimer Grundschule im Rahmen des Heimatkundeunterrichts. 12 Mädchen und 12 Jungs durften im Sitzungssaal zusammen mit ihrer Lehrerin Kimmel-Küstermann am Ratstisch Platz nehmen wie sonst die 24 Veitshöchheimer Gemeinderatsmitglieder.

Für Bürgermeister Rainer Kinzkofer waren es so in seiner bisherigen 27jährigen Amtszeit bereits an die 2.000 Viertklässler, die er altersgemäß über seinen Tagesablauf, seine Aufgaben und die des Gemeinderates informierte. Die Pennäler wollten natürlich auch wissen, was die Gemeinde für Kinder und Jugendliche ausgibt, woher das Geld dafür kommt. Da der Bürgermeister früher selbst Rektor an einer Volksschule war, schlüpft er bei solchen Gelegenheiten nur allzu gerne in die Rolle des Pädagogen.

So ergriff er auch gleich zu Beginn die Glocke vor ihm auf dem Sitzungstisch, um die Schüler, wie manchmal in den Ratssitzungen die Mandatsträger, zur Ordnung zu rufen, vor allem, dass sie ihm zuhören. Früher, wo es noch kein gemeindliches Mitteilungsblatt gab und Veitshöchheim noch ein kleines Dorf war, so sagte Kinzkofer, ging noch der Amtsbote mit dieser Amtsglocke von Haus zu Haus, um durch lautes Rufen den Bürgern wichtige Termine und Ereignisse kundzutun.

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In seinem Amtszimmer stießen besonders die Eintragungen berühmter Persönlichkeiten im Goldenen Buch der Gemeinde auf reges Interesse der Schüler, wie etwa der Mann auf dem Mond General Dr. Charles M. Duke oder der frühere Bayern-Stürmer Roy Makaay. Diesem gelang bekanntlich in der Saison 2006/2007 in der Champions-League-Partie gegen Real Madrid nach nur 10,03 Sekunden der schnellste Treffer, der jemals in der "Königsklasse" erzielt wurde.

Beim Rundgang durch das Rathaus mit der Kulturreferentin Dr. Martina Edelmann  fielen den Viertklässlern die vielen Gemälde an den Wänden ins Auge. Die Referatsleiter standen den Schülern Rede und Antwort.

Im Trauzimmer erfuhren sie, dass auch der Bürgermeister Eheschließungen vornehmen kann und alljährlich 60 bis 70 Brautleute "unter die Haube" bringt. Bei Standesbeamtin Cornelia Selzam war die Namensführung nach einer Ehe von Interesse und im Bürgerbüro wollte man von Rita Wrazidlo wissen, wie ein Personalausweis ausgestellt wird.

Sprachlos über die viele Technik und die hier gelagerten Computerbauteile waren die Kinder in der EDV-Abteilung. Hier versuchte ihnen der gemeindliche IT-Experte Volker Peitsch verständlich zu machen, dass alle anderen 20 Mitarbeiter der Verwaltung praktisch zum Nichtstun verurteilt wären, wenn das von ihm zu pflegende Netzwerk einschließlich E-Mail- und Internet-Verkehr nicht mehr richtig funktionieren würde.

In der Finanzverwaltung konnte sich keiner einen Reim darauf machen, warum deren Leiter Erich Müller als Kämmerer bezeichnet wird. "Mit Haare kämmen hat das nichts zu tun," verdeutlichte dieser. Der Begriff komme aus dem lateinischen "camera". Früher habe man in einer Schatzkammer den Staats- oder Kirchenschatz aufbewahrt. Von Bauamtsleiter Gerhard Reichert wollte einer wissen, ob man auf dem Grundstück seiner Eltern auch einen hohen Turm bauen kann. Bei Tiefbauingenieur Jürgen Hardecker stand die Straßenbeleuchtung mit LED-Licht im Visier der Wissbegierde und im Büro der Verkehrsüberwachungsstelle Radarkontrollen und Strafzettel für falsches Parken.

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