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Förderverein des Gymnasiums Veitshöchheim sponsert 4500 Euro teure rollbare Bücherkoffer als "Rettungsanker" bei Vertretungsstunden

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

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Man sieht Schulleiter Dieter Brückner (li.) so richtig an, wie sehr er sich zusammen mit einigen seiner Lehrkräfte über die 13 rollbaren Bücherkoffer im Wert von über 4.500 Euro freut, die ihm heute drei Vorstandsmitglieder des Vereins "Förderkreis des Gymnasiums Veitshöchheim e.V."  vorbei brachten.

Auf dem Foto zusammen mit fünf Lesescouts-Schülerinnen (sitzend Emilie Lurz, Fabienne Müller, Victoria Pietzsch und stehend Hannah Schneider, Juliana Eck.) Schulleiter Dieter Brückner, Studiendirektorin Jutta Merwald (Deutsch, Englisch), erster Förderkreisvorsitzender Thomas Struchholz, Dr. Iljana Zähle (Mathe, Informatik), Oberstudienrätin Irmgard Ellinger (Deutsch, Geschichte, Sozialkunde, Ethik), Oberrstudienrätin Kirsten Hummel (Englisch, Französisch), zweiter Förderkreisvorsitzender Dieter Wendel, Oberstudienrat Wolfgang Cimander und Förderkreis-Beisitzer Marc Dossler (v.l.n.r.)

Dem Oberstudienstudiendirektor ist nun nicht mehr ganz so bange, wenn plötzlich von seinen fast 70 Lehrkräften jemand ausfällt und dann Kollegen überraschend Vertretungsstunden übernehmen müssen.

Ab sofort dürfen sie losrollen, die dreizehn schicken Pilotenkoffertrolleys, gefüllt mit insgesamt mehr als 300 Büchern, die nun das Programm für Vertretungsstunden am Landkreisgymnasium bereichern. Angestoßen hat das Projekt „Fachspezifische Bücherkoffer“ Studiendirektorin Jutta Merwald, Regionalbeauftragte für Leseförderung und Schulbibliothek an unter- und oberfränkischen Gymnasien. Bücherkoffer und Kofferkids für das Fach Deutsch der 7. – 9. Klasse gibt es nach ihren Worten schon seit mehreren Jahren. Nun sollte das Projekt alle Fächer erfassen und die Fachleiter waren gefordert, aktuelle erzählende Literatur und Sachliteratur zu nennen.

Ziel war es, fachspezifische Bücherkoffer zusammenzustellen, die in Vertretungsstunden jeder Lehrkraft zur Verfügung stehen. Wenn nun die Englischlehrerin unvorhergesehen den Mathematiklehrer vertreten muss, heißt das nicht mehr, dass der Mathematikunterricht ersatzlos ausfällt. Die flexibel einsetzbaren Bücherkoffer dienen sozusagen als "Rettungsanker".

Die Deutsch- und Englischlehrerin Merwald kann dann nämlich ihre als Kofferkids eingesetzten Lesescouts bitten, für die Klasse den Bücherkoffer „Mathematik, Physik, Informatik“ aus dem Lehrerzimmer zu holen. Die Schüler hätten buchstäblich die Qual der Wahl, ob sie mit Enzensbergers „Zahlenteufel“, Hawkings „Schlüssel zum Universum“ oder Teichmanns „Reise zum Urknall“, um nur einige zu nennen, die Stunde verbringen möchten. Doch nicht nur die naturwissenschaftlichen Fächer haben jetzt ihre eigenen Bücherkoffer, sondern ebenso die Gesellschaftswissenschaften sowie die sprachlich-musischen Fächer: Von der „Twilight-Trilogie“ und „Gregs Tagebuch“ im englischen Original über „Klassik für Dummies“, Titel zur Pop-Musik bis hin zur „Geschichte vom Ring des Nibelungen“, dürfte für jeden Schüler etwas geboten sein.

Und wenn der Lehrer überprüfen will, so Merwald, ob sich seine Schüler auch tatsächlich mit dem gewählten Buch auseinandergesetzt haben, kann er die dazugehörigen Arbeitsblätter ausfüllen lassen.

Im Grunde würden mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Einerseits stünden Inhalte des regulären Fachunterrichts auch in Vertretungsstunden im Fokus, zugleich werde das Interesse an fachspezifischer Literatur durch äußerst attraktive Titel geweckt, mit denen manche Kinder sonst kaum Bekanntschaft machen würden. Dies wiederum wirke im Idealfall zurück auf die Freizeitbeschäftigung der Jugendlichen.

Merwald: „Die Chance, dass sich auch ein eher leseunwilliger Schüler in ein Buch vergräbt und Geschmack am Lesen findet, stehen angesichts der aktuellen Bände, die die Bücherkoffer vorhalten, richtig gut.“

"Dies ist die sinnvollste Anschaffung, die wir in den neun Jahren seit Bestehen unserers Förderkreises initiieren konnten" bekräftigt denn auch Förderkreis-Vorsitzender Struchholz bei der Übergabe. Wie er und seine anwesenden Vorstandskollegen Dieter Wendel und Marc Doßler verdeutlichten, habe sich der 2004 gegründete Förderkreis zur Aufgabe gemacht, solche Projekte zu unterstützen, die den innovativen Charakter der Schule ausmachen. Lernzeit sei ein wertvolles Gut und die Kontinuität von Unterricht habe höchste Priorität.

 

 

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