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Auf den Spuren von Hippokrates und Kneipp - Ersprießliches Event an der Veitshöchheimer Mainuferpromenade

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

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Ein Ort der Entspannung und Wohlfühlens ist an der Veitshöchheimer Mainuferpromenade das Gelände um die vor zwei Jahren von der Gemeinde geschaffene Kneippanlage. Besonders an heißen Tagen wie am letzten Wochenende ist es erlabend, in dieser Idylle durch das kühle Quellwasser aus dem Martinsbrunnen zu waten und sich anschließend auf den Steinquadern sitzend die Füße von den warmen Sonnenstrahlen trocknen zu lassen und das wunderbare Landschaftsbild am Main zu genießen.

Eine leidenschaftliche Anhängerin der von Sebastian Kneipp (1821-1897) propagierten Hydrotherapie, der sie mit einem einfachen Lebenskonzept und pflanzlichen Medikamenten kombinierte, ist die Veitshöchheimer Diätassistentin und Kräuterexpertin Andrea Eichhorn.

Sie setzte nun am Sonntag um die Mittagszeit ihre Idee in die Tat um, an dieser Stätte auf die Lehre des Wasserdoktors aufmerksam zu machen und zugleich mit einer bunten Mischung aus Kunst und Kultur die Passanten zu erfreuen.

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Durch Zufall war nämlich Eichhorn vor zwei Jahren in den Besitz des in altdeutscher Schrift verfasssten Original-Werkes "Krankheiten und Heilkräuter" gelangt, das Kneipps Sekretär Friedrich Mayer 1891 anlässlich des 70. Geburtstages des Wasserdoktors heraus gegeben hatte, garniert mit handschriftlichen Anmerkungen.

Nicht nur verbal informierte die Kneipp-Anhängerin (Bildmitte mit dem Buch in der Hand)  interessierte Zuhörer über die 32 in diesem Buch enthaltenen Vorträge über die Behandlung von Krankheiten von Asthma bis Scharlach und die Wirkung von Heilkräutern wie Huflattich, Ringelblume, Rosmarin oder Knöterich. Bis dato standen bei der Diätassistentin allerdings mehr der kulinarische Genuss, zu dem Kräuter entscheidend beitragen können, im Vordergrund

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Auf Pappkartons präsentierte sie zum Selberlesen entlang der Pflanzinseln zahlreiche Zitate aus diesem Buch, unter anderem "Wie alle Wasseranwendungen, so haben auch die Heilkräuter und sonstigen Heilmittel, die Kneipp empfiehlt, den dreifachen Zweck: ungesunde, kranke Stoffe im Inneren aufzulösen, auszuleiten und den Organismus zu kräftigen."

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Bereits über 2000 Jahre zuvor hatte der Grieche Hippokrates (460-377 vor Christus ) die Erkenntnis propagiert, dass Gesundheit ein physisches und psychisches Gleichgewicht  voraussetzt und die Natur die eigenen Heilkräfte des Menschen unterstützt, was jedoch erst Paracelsus (1494-1541) und dann auch Sebastian Kneipp wieder ernsthaft aufgriff.

Da zum Wohlbefinden der Menschen ganz entscheidend auch Musik, Kunst und sonstige schöne Dinge beitragen und Freude ins Leben können, kurz alles was Spaß macht, suchte Eichhorn dazu Mitstreiter. Als sie vor kurzem zufällig dem seit knapp einem Jahr hier weilenden griechischen Künstler Christos Syrmaidis begegnete, offenbarte sich dieser als Anhänger der Lehre von Hippokrates. Für diesen war es keine Frage mit seiner Querflöte und Straßenmalerei an der Kneippanlage dabei zu sein.  

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Als Mitstreiterin konnte Eichhorn auch die ortsansässige Malerin Elisabeth Maseizik gewinnen. Zum Mitmachen ließ sich schließlich auch ihr Bekannter Fritz Weber inspirieren. Der Lebenskünstler agierte als Mensch in Aktion und stellte sich so auch als Modell für Maseiziks Malaktion "Farbenspiel" zur Verfügung. Die Sonnenblumenblüten um Webers Körperumrisse sollten einen" Sonnengott" symbolisieren.

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Die Künstlerin nutzte als Mitglied des Agenda21-Arbeitskreises zugleich die Veranstaltung, über den örtlichen Agenda21-Prozess zu informieren und räumte den Bürgern die Möglichkeit ein, auf dem von ihr gestalteten Großplakat Wünsche zur weiteren Verbesserung der Infrastruktur im Altort einzutragen. So regten die 13jährige Fabienne Schürger einen Sandstrand, ihre elfjährige Freundin Sarah Milinkovics einen Bootsverleih und deren Mutter einen Tante-Emma-Laden an.

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Eindecken konnten sich die Besucher auch mit einigen Kneipp-Produkten, die das Würzburger Kneipp-Werkt gespendet hatte. Dass für die Gesunderhaltung auch Bewegung von nutzen ist, dazu konnten sich, wie auf dem Foto rechts zu sehen, die Gäste auf den zwei neben dem Kneippbecken installierten Trimmgeräten betätigen.

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Leider setzte zur Halbzeit des Events der Regen ein, so dass die Veranstaltung vorzeitig ihr Ende fand. Gleichwohl erhielten Andrea Eichhorn und ihre Mitstreiter ein großes Lob von Passanten für die ersprießliche Art dieser erstmaligen und sich abhebenden Veranstaltung, die einen größeren Zuspruch verdient gehabt hätte.

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