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Informationsgang der Gemeinde Veitshöchheim 2019 - Teil IV: EU-Mittelpunkt und Schlusshock im Markushof in Gadheim

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Bevor es beim Informationsgang der Gemeinde Veitshöchheim zum abschließenden Schlusshock mit Essensbuffet zum Markushof im Ortsteil Gadheim ging, machten die Info-Gänger noch, vom Waldgebiet "Gebranntes Hölzlein kommend, einen Halt am künftigen EU-Mittelpunkt. Hier begrüßte sie ein Lehrer-Ensemble der gemeindlichen Sing- und Musikschule mit der Intonation der Europahymne in Endlosschleife.

Wie Bürgermeister Jürgen Götz in Erinnerung rief, hatte im Frühjahr 2017 überregionale Aufmerksamkeit die Bekanntgabe eines französischen Geographie-Instituts ausgelöst, dass der zukünftige EU-Mittelpunkt bei einem Austritt Großbritanniens auf einem Gadheimer Acker zu finden ist.  Sollten die Briten wie geplant Ende Oktober den Brexit wahrmachen, dann ist genau hier am Steinquader mit der rot-weißen Eisenstange, der neue geographische Mittelpunkt Europas.

Die Gemeinde Veitshöchheim ergriff die Initiative und pachtete hier über dem Maintal von der Landwirtin Karin Keßler tausend Quadratmeter Acker. Zur Gestaltung der Fläche führte der Bürgermeister Gespräche mit verschiedenen Institutionen am Ort, mit dem Ziel diese mit ins Boot zu holen. So beteiligte sich auch das Institut für Landespflege der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim.  In einer Seminararbeit erstellten Studierende der Technikerschule Planalternativen, die dem Gemeinderat vorgestellt wurden. Gärtnermeister und Vorarbeiter Sebastian Heller vom gemeindlichen Bauhof fertigte darauf aufbauend einen Pflanz- und Gestaltungsvorschlag.

In Eigenleistung wurden mit Hilfe der Auszubildenden des Markushofes Wege gebaut, eine Fläche als Rondell gepflastert, Büsche gepflanzt, drei Fahnenmasten aufgestellt. In einen Muschelkalk-Brocken wurde der Messpunkt eingehauen: 9 Grad, 54 Minuten und 7 Sekunden östlicher Länge; 49 Grad, 50 Minuten und 35 Sekunden nördlicher Breite und darauf eine rot-weiße Fahnenstange befestigt. Nach Eintritt des Brexits, so der Bürgermeister, werden hier noch von einem Projektseminar des hiesigen Gymnasiums gestaltete Informationstafeln aufgestellt. Sitzgelegenheiten haben Aufenthaltsqualität geschaffen. Vom Platz eröffnet sich ein schöner Blick auf das Maintal.

Der neue EU-Mittelpunkt im Falle des Brexit stieß weltweit auf großes Interesse bei den Medien. Er würde eine weitere Attraktion für Veitshöchheim bedeuten. Gleichwohl beteuerte der Bürgermeister, dass er aber als Europäer  über die Entwicklung bestürzt sei. Der Brexit sei ein schwerer politischer Fehler, das aktuelle Hin und Her stärke nur die Zweifler, die nicht anerkennen wollten, dass die Europäische Union 70 Jahre Frieden, Freiheit und Wohlstand gebracht hat. Götz: "Die beste Lösung wäre vielleicht doch ein zweites Referendum." 

Falls es wider Erwarten doch nicht zum Brexit kommt, so Götz, könne der Platz als „Mahnmal zur Einigkeit Europas“ deklariert werden, quasi als Anschauungsobjekt für Schüler, wie es in Europa nicht laufen sollte.

Recht angetan waren die bis zum Schluss verbliebenen Teilnehmer beim Schlusshock mit vorzüglicher Bewirtung durch das Ausbildungshotel des Markushofes im Ortsteil Gadheim.

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