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Vielfältige Gartenpracht und Kunstgenuss am 10. Juni 2018 beim Tag der offenen Gärten in Veitshöchheim - hier Vorstellung aller zehn Gärten

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

(1) Wer intime Gärten liebt, wird bei Bernd Wiek, dem Schriftführer des Verschönerungsvereins und seiner Frau Inga in der Unteren Maingasse 21 fündig.

In diesem fränkischen Kleingarten, quasi das Hinterzimmer der Galerie im Pfeufferhof, können die Besucher am Tag der Offenen Gärten am 10. Juni an gemütlichen, ruhigen Sitzplätzen einen Espresso unter schattigen Obstbäumen genießen.

Eine alte Brunnenfassung mit Häckermotiven, gesäumt von Kübeln voller Sommerblumen und überraschenden Dekorationen, vermitteln ein tolles Feeling und eine anheimelnde Atmosphäre.

Der ganze Garten ist ein einziges kleines Kunstwerk.

Auch der Zugangsbereich vor dem Haus ist bereits sehenswert.

Nach dem großen Erfolg der Premiere "Open Gardens (Offene Gärten) - Gartenpracht + Kunstgenuss" am 20. Juni 2009 im Rahmen des Wettbewerbs "Veitshöchheim blüht" lädt der Verschönerungsverein heuer zum wiederholten Male im Sinne der Nachhaltigkeit ein zu einem

Tag der Offenen Gärten

am Sonntag, 10. Juni 2018 von 10 - 18 Uhr

  • Die Tradition der offenen Gärten entstand vor vielen Jahren in England. Heute findet diese auch bei uns in Deutschland ein begeistertes Publikum.
  • Wie das Ehepaar Wiek öffnen insgesamt zehn Veitshöchheimer Bürger ihre Gärten.

Sie laden alle Interessierten ein, Gartenfreunde zu treffen, Informationen auszutauschen, Ideen und Inspirationen für den eigenen Garten, Terrasse oder Balkon mit nach Hause zu nehmen.

Es erwartet die Besucher ein Potpourri der verschiedensten Gartenstile, von top gepflegten Gartenparadiesen mit höchstem Wohlfühl-Charakter und mediterranem Urlaubsfeeling über naturnahe Gärten, gemeinschaftlichen Grünanlagen oder intimen Gartennischen bis hin zu Skulpturenoasen und dem lehrreichen Heilkräuter-Bürgergarten nach Walahfrid Strabo. Jeder Garten ist ein Unikat und spiegelt die Ideen und Vorlieben der Besitzer wieder. Es ist immer wieder erstaunlich, was sich aus verschiedensten Gartensituationen, Lichteinfall und Räumen an Oasen für die Nutzung und das Wohlbefinden zaubern lässt. Künstler bereichern die Gartenräume mit ihren Kreationen. Jeder Garten überrascht so den Besucher anders. So wird dieser Gartentag auch für Liebhaber von Keramik, Malerei und Schmuck ein Kunstgenuss.

(2) Burkard Löffler - Untere Maingasse 6

Der Vorsitzende des Verschönerungsvereins geht mit gutem Beispiel voran

Als Burkard Löffler 1986 mit seiner Frau Corona in Veitshöchheim im Rahmen der Altortsanierung ein neugeordnetes Grundstück erwarb, gestaltete er konsequent das schmale Gartengrundstück hinter seinem unmittelbar an der Straße errichteten Einfamilienhaus.

Der architektonisch wie aus dem Lehrbuch gestaltete und hochwertig ausgestattete Garten  ist eine grüne Oase mit tollem Blick auf die historische Vitusschule, ein Garten zum Vorzeigen.

Umrahmt von einfassenden Pflanzungen wird die sehr gepflegte Rasenfläche zum optisch-ruhigen Blickpunkt. Über einen Weg mit eingewachsenen Trittsteinen erschließen sich dem Besucher zwei sehr schöne Gartenhäuser mit insektenfreundlicher Dachbegrünung.

Der Mittelpunkt des Gartens ist ein Gartenteich mit verschiedenen Fischarten sowie schönen Seerosen zum Träumen. Hier ist auch er Lieblingsplatz der Eheleute, wo sie Goldorfen, Kois, Sonnenbarsche und Moderlieschen beobachten. Auch Bürgermeister Jürgen Götz und sein erster Stellvertreter Winfried Knötgen waren 2016 tief beeindruckt vom gepflegten Garten des Verschönerungsvereinsvorsitzenden Burkard Löffler.

Sehenswert sind auch die Begrünung der beiden Gartenhäuschen, ebenso die vielen Kübelpflanzen im Terassenbereich und weitere Accessoires wie Bienen- und Vogelhaus.

Seit vielen Jahren zieren einige Plastiken der renommierten Würzburger Künstlerin Hilde Würtheim den Garten und verleihen ihm eine besondere künstlerische Note. Am Tag der offenen Gärten wird Hilde Würtheim anwesend sein und einige ihrer aktuellen Kunstwerke vorstellen. Vertreten ist auch Sigrid Mayer mit edlen Schmuckunikaten.

Anzutreffen sind hier auch Keramikfiguren aus der Werkstatt von Barbara Grimm.

 

(3)  Im ehemaligen landwirtschaftlichen Hof der Thüngersheimer Straße 15  sind gleich nach dem Eingang die üppig blühenden Blatt-Kakteen (Epiphyllum) der ganz Stolz von Thea Röhm und ein begehrtes Fotomotiv, wenn das Hoftor offensteht.

Ergänzt wird dies durch eine Fülle von Sommerblumen und Stauden in Beet & Topf und die hochrankenenden Kletterrosen.

Beim Tag der Offenen Gartentür ist hier auch Dekoratives und Nützliches aus der Mo Mo Werkstatt der Kolpingsfamilie Veitshöchheim zu sehen.

 

(4) Heiner Bauer, der zweite Vorsitzende des Vereins, präsentiert in der Herrnstraße 9 mit seiner Frau Gunda eine ganz besondere Art der Gartengestaltung: Einen Garten mit Kunstobjekten zum Thema „Wein“, ein Unikum in Veitshöchheim und im weiten Umkreis. 

Er hat hier rund um einen mit großen Natursteinen gestalteten Gartenteich auf seine Art und Weise eine künstlerische Hommage auf das Fränkische Weinland und auf Veitshöchheim kreiert.

 Als der Thüngersheimer Ende 2010 in Rente ging wurde aus der Institution "Hockerle" des Bürgerspitals Würzburg nun in Veitshöchheim ansässig ein "Steinbohrer“. Seitdem hat er mehr als fünfzig Skulpturen aus Feldsteinen und Gewindestangen sowie mit über 500 bemalten und beleuchteten leeren Bocksbeutelflaschen geschaffen, die nach seinen Worten eine harmonische Symbiose mit Teichen und Pflanzen bilden.

Stolz sind die Eheleute auf ihr neuestes, recht originelles Projekt auf der Rückseite des Hauses: ein kleiner Gartenteich, in dessen Mitte sich eine Skulptur als Springbrunnen erhebt und das hochgepumpte Wasser aus vier Bocksbeuteln in alle Himmelsrichtungen herunterplätschert.

Waren Blumen und Sträucher in den vergangenen Jahren mehr Dekoration für die Vielzahl der eigenwilligen Skulpturen, so sind sie mehr und mehr Stütze für die vielen Stauden und Rankgewächse, die sie immer mehr zuwachsen oder Halter für Zierpflanzentöpfe.

 

 

 

Seinen neuen Eingang titulierte der Heiner mit "Leidenschaft" und eine Bocksbeutel-Skulptur krönt eine Vogeltränke aus Naturstein.

 

(5) Im Strabo-Heilkräuter-Bürgergarten im Mainuferbereich nach der Kläranlage stellt Karin Kissel, Beisitzerin im Vorstand des Vereins, Heilkräuter in 24 streng geordneten Beeten nach dem Vorbild des Benediktinerabtes Walafrid Strabo aus dem 9. Jahrhundert vor und zeigt auf, welche Kräfte in der Natur für das Wohl und die Gesundheit der Menschen vorhanden sind.

Neben dem Strabo-Bereich kann man im Bürgergarten auch einen Steingarten am Hang, ein Naturbiotop, zehn Nutzbeete für Gemüse und Obst sowie eine tolle Blumenpracht in den Zierbeeten und der kleinen Blumenwiese bewundern.

 

(6) Barbara Grimm - Winterharte Gartenkeramik in der Hofellernstraße 28

Im liebevoll gestalteten Stauden- und Rosengarten von Barbara Grimm ist fast jede Ecke mit ihren in ihrer Töpferwerkstatt selbst hergestellten Keramikskulpturen geschmückt.

Die Besucher treffen hier so auf eine Symbiose gelungener Gartengestaltung mit mehreren Sitz- und Sonnenplätzen, gepaart mit Naturidylle und überquellender kreativer Kunst  sowie einem wunderschönen Weitblick ins Maintal.

Eine große Vielfalt an Blumen und entsprechenden Begleitern, gut mit den baulichen Elementen abgestimmt, bieten  immer wieder neue Einblicke, vor allem die Rosenpracht des Gartens ist sagenhaft, wie unten die Golden-Gate-Rose.

 

 

Voller Stolz erzählt der Hausherr Prof. Dr. Tiemo Grimm, dass eine Rose in seinem Garten von einem belgischen Rosenspezialisten nach seiner Mutter "Hedi Grimm" benannt ist, eine weitere (links im Bild) nach seiner Schwester "Eilike", beide im Fachhandel zu beziehen.

Auch die Rose "Leonardo da Vinci" unten links blüht prächtig.

Bei Grimm ist Ursula Peterson seit vielen Jahren als Gast-Ausstellerin an Bord, die im Ort durch ihren bunt-farbigen Schmuck aus selbst gewickelten Glasperlen bekannt ist.

(7) Uta Will, Am Speckert 14

Dieser elegante Garten quillt mit figürlichen Keramiken voller Lebendigkeit mit Motiven von Menschen und aus der Tier- und Pflanzenwelt aus dem eigenen Brennofen förmlich über. Kein Wunder, frönt Uta Will doch schon seit einem Vierteljahrhundert ihrem Hobby, verfeinert sie von Jahr zu Jahr ihre Techniken, so dass immer neue Kunstwerke zu bestaunen sind, wie die beleuchtete Stele im Stile von Friedensreich Hundertwasser oder die Fertigung der Rundkugel links, die mit ihren Aufbauten einem Dornröschen-Schloss ähnelt und auch von innen beleuchtet ist.

Eine Augenweide ist im Garten das extravagante Brunnenensemble aus vier türkischen Basalt-Stelen.

 

Am Rande des Naturdenkmals Hofellern gelegen, entfaltet der Will'sche Garten nicht zuletzt durch seine Thuja-Säulen und seiner besonderen Pflanzenvielfalt, wie im Vordergrund die Kakteen, ein mediterranes Flair, ein Wohlfühlgarten zum Entspannen. Ganz neu sind die Gänse rechts vorne.

Bei schönem Wetter werden Bilder des Veitshöchheimer Hobbymalers Franz Lott ausgestellt.

 

 

(8) Ronald Grunert-Held, Breslauer Straße 13 direkt am Weg der Jahresbäume in der Gartensiedlung

Es erwartet die Besucher ein gepflegter Bux-· und Rasengarten mit einem besonders schönen Panoramablick ins Grüne und auf den Edelmannswald. Der kleine Bauerngarten wurde nach historischen Vorbildern gestaltet und bietet eine rege und gesunde Vielfalt.

Umrahmt wird dieser schöne Garten durch eine großformatige Heldenfotoausstellung (die nächsten vier Fotos stellte Grunert-Held zur Verfügung).

Eine Attraktion, die schon allein einen Besuch lohnt, ist dieses eindrucksvolle Panoramabild von Veitshöchheim, für das Daniel Günther mit seiner Drohne die Raw-Dateien liefert, die der Garteneigentümer und Profifotograf großformatig zu einem Panoramofoto mit Druck auf wetterfester LKW-Plane verarbeitet und als Zierde in seinem Garten präsentiert.

Sehenswert sind auch die  freien Arbeiten, die der Fotokünstler Fabian Heinz erst kürzlich während einer USA-Reise fertigte.

 

 

(9) Eigentümergemeinschaft Egerlandstraße/Brüsseler Straße

Dieser weiträumige Garten ist ein Ort der nachbarschaftlichen Begegnung. Er wird seit vielen Jahren gemeinsam gepflegt & genutzt. Besucher, die sich für besondere Bepflanzungen oder Gartengestaltung interessieren, werden hier eher nicht fündig.

Die sieben Reihenausbesitzer an den beiden Enden des U-förmigen Wohnkomplexes verfügen ebenso über Miteigentumsanteile am grünen Innenhof wie die Wohnungseigentümer im Kernbereich, der in all den Jahren bisher gemeinsam genutzt und gepflegt wurde.  Aus dem Zwang der gemeinsamen Bewirtschaftung fanden die Besitzer auch sonst in Gemeinschaft zu einander, verabredeten sich bis heute zu vielen gemeinsamen Aktivitäten, deren jährlicher Höhepunkt ein Sommerfest und ein Ausflug ist.

In der Idylle der großzügigen Gartenanlage im Innern der  23 Jahre alten  Wohnanlage veranstaltet die Eigentümergemeinschaft an diesem Tag ein Gartenfest und demonstriert wie bereits beim Tag der Offenen Gärtren 2013 (aus diesem Jahr stammen die Fotos) einmal mehr das hier sehr gut gelungene "Experiment des Zusammenlebens". 

ste sind herzlich willkommen. Hier können sie auf Nachbarn zu einem guten Gespräch treffen, Tischtennis oder Wikingerschach spielen. Mitmachen ist angesagt, ebenso die Geselligkeit. Kaffee & Kuchen werden gern gegen Spende angeboten.

Seit März dieses Jahres ziert nun auch ein von der Übergangsklasse der Mittelschule gebautes Insektenhotel die Gemeinschaftsgrünfläche der elf Familien im U der Eigentümergemeinschaft Egerlandstraße/Brüsseler Straße sehr zur Freude v.l. Karl-Heinz Josten, Betty Reuß und Manfred Radtke.

(10) Doris und Anne Winkler, Sudetenstraße Nr. 15

Die Winklers wohnen seit 1962 in der Gartensiedlung, wo der Garten des Mehrgenerationenhauses ein Rückzugsort und eine Wohlfühloase ist, wo das ganze Jahr über immer etwas blüht. Der Teich mit Bachlauf bietet neben dem Erholungseffekt vielen Lebewesen Lebensraum. 

Für die 80jährige Anne Winkler und ihre mit im Haus lebende Tochter Doris ist ihr Garten alles.

Die Besucher können hier eine einfache Art erleben, Gemüse im Hochbeet anzubauen (wobei für die neuen Hochbeete links Bretter aus dem bei der Sanierung der Christuskirche abgebauten Gestühl Verwendung fanden).

Neben den Beeten für Gemüse und Salat zur Selbstversorgung ist der Kräutergarten ein wichtiger Bestandteil (im Bild eine Auswahl-Palette vorwiegend mit einer Vielfalt von Minze-Kräutern) . Doris Winkler: "Kräuter sind unser Steckenpferd geworden, aus denen ich ganz viel Kraft schöpfen kann." Kräuter seien nicht nur gesund und aus ihren Küchen nicht mehr wegzudenken. Sie seien auch das ganze Jahr über sehr dekorativ. Die Gartenbesitzer geben ihre Erfahrungen gerne weiter und stellen zudem Kräutertee aus eigenen Kräutern·zum Erwärmen oder zum Abkühlen für die Besucher bereit.

Zudem bieten die Winklers kleine Kräuterführungen mit Verköstigungen um 11 :00 Uhr, 13:00 Uhr und 15:00 Uhr an und bitten hier um einen Ausgleich von drei Euro. Außerdem können die Besucher das altbewährte Einkochen (Sterilisieren) von Gemüse hautnah im Kochkeller erleben.

Und auch an die Bienen denkt Doris Winkler. An allen Ecken und Enden hat sie in Behälter Wildblumen gesät.

Der an das Haus angrenzende, von Weinreben bewachsene Freisitz ist gleichzeitig das Refugium vonAnnes Mann  Ludwig Winkler, dessen Hobby schon seit 60 Jahren die Brieftaubenzucht ist. Hier erwartet er die Rückkehr seiner Lieblinge, die beim Fotoshooting gerade in Frankreich im Einsatz waren. Gerne erzählt er den Besuchern von der Faszination des Fliegens und dass die Brieftaubenzucht viel Zeit braucht.

Fotos (c) Dieter Gürz (außer vier Fotos bei Nr. 8 - Grunert-Held)

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