Agenda21-AK Innerörtliche Radwege analysierte Schwachstellen und macht Verbesserungsvorschläge
Sperrung des Tunnels Schönstraße/Seinsheimstraße für den motorisierten Verkehr
Als Ergebnis ihrer Studie, die sie als Mitglieder des örtlichen Agenda21-Arbeitskreises "Innerörtliche Radwege" erstellten, schlagen Hubert Hoffmann und Bettina Fraas vor, den Tunnel Schönstraße/Seinsheimstraße aufgrund seiner Lage in direktem Anschluss des Radweges aus Würzburg über Schenkenfeld – Setzweg – Lindentalstraße für den motorisierten Verkehr zu sperren.
= Wichtiger Teil eines örtlichen/überörtlichen Radwegenetzes
Begründung:
- Bisher existiert in Veitshöchheim für Radfahrer keine verkehrssichere Verbindung des Altorts mit den oberhalb gelegenen Ortsteilen.
- Der aus Würzburg kommende überörtliche Radweg endet abrupt an der Kreisstraße
Der Tunnel Schönstraße/Seinsheimstraße sollte als eine der vier bisher hauptsächlich autogerechten Querungsmöglichkeiten radfahrer- und fußgängerfreundlich ausgebaut werden, zumal er nur eine geringe Verkehrsbelastung (etwa 10% des Tunnels in der Würzburger Straße) aufweist. Laut Verkehrsgutachten vom 18.5.2010 stehen für den Autofahrer ausreichend „Alternativen über Echterstraße, Bilhildisstraße, Straße Am Geisberg zur Verfügung“.
Ein verkehrssicherer Tunnel Schönstraße wäre ein wichtiges Glied in einem Radwegenetz für Veitshöchheim:
Ausgangspunkt:
- Veitshöchheim ist attraktiv und auch für Radler ein lohnendes Ziel, berücksichtigt aber bisher Radler und Fußgänger zuwenig.
- Das Radfahren in Veitshöchheim ist wegen seiner Verkehrssituation - insbesondere für Kinder - gefährlich und riskant.
- Auch für den neuen Trend, Nutzung des EBikes, ist ein Radwegekonzept und -netz notwendig, das bisher für Veitshöchheim nicht besteht.
Zielsetzung entsprechend dem Leitbild der Gemeinde ist für den AK, den sicheren Rad- und Fußverkehr in Veitshöchheim zu stärken!
Dies erfordere eine genaue Analyse und Umsetzung in einem schlüssigen Gesamtkonzept. Hierzu wolle die AGENDA 21 mit einzelnen Aspekten beitragen.
Vorteile eines schlüssigen Konzepts:
- Es nutzt den Veitshöchheimer Bürgern:
- Es kann dazu beitragen, ein Zweitauto verzichtbar zu machen
- Es bietet den Veitshöchheimern Freizeitmöglichkeiten
- Es trägt zur Sicherheit im örtlichen Verkehr bei
- Es schafft insbesondere Sicherheit für Kinder
- Es steigert Veitshöchheims Attraktivität für Touristen:
- Tagesausflügler erreichen komfortabel und sicher den Altort
- Touristen, z.B. Hotelgäste, können Veitshöchheims Sehenswürdigkeiten und die Umgebung bequem und sicher erkunden
- Es trägt zur Nachhaltigkeit bei, insbesondere
- den innerörtlichen Kraftverkehr zu reduzieren
- den Lärm-, die Feinstaub- und die CO2 – Emissionen im Ort zu verringern
- die Parkplatzsituation im Ort zu entspannen
Bestandserhebung und Analyse
Laut Verkehrsgutachten vom 18. Mai 2010 wurden zum Stichtag 16. Juli 2009 von rund 25.000 Wegen und Fahrten im Binnenverkehr innerhalb Veitshöchheims nur rund 12 % = 3.000 Fahrten mit dem Fahrrad zurückgelegt.
Das Radfahren in Veitshöchheim wird erschwert durch die zwei Verkehrs-Achsen, der Eisenbahnlinie nebst paralleler B 27 und am Geisberg der Kreisstraße WÜ 3, die die Wohngebiete von einander trennen und nur an wenigen Stellen gesichert gequert werden können.
Querung Bahnlinie/B 27
Von diesen 4 Querungsmöglichkeiten sind drei für Radfahrer und Fußgänger problematisch:
- 1. Tunnel Würzburger Str.(Feuerwehrhaus)
-
- Die Unterführung ist dunkel, so dass Fußgänger und Radfahrer schlecht zu erkennen sind.
- Teilweise ist der Fußweg nur ca. 60 cm breit.
- Da die Tunneleinfahrt hinter einer Biegung liegt, ist der Tunnel erst spät einsehbar.
- Auch die Weiterfahrt vom Tunnel ist in beide Richtungen problematisch (siehe dazu auch Beispiel 1 unten)
- 2. Tunnel Schönstr. (Nähe Rokokogarten)
- Der Tunnel nach der Biegung der abfallenden Straße ist nicht einsehbar
- Trotz Beleuchtung sind die beiden hintereinander liegenden Tunnel schlecht ausgeleuchtet
- Fußweg mit Bordstein oder zumindest Markierung für Fußgänger/Radfahrer fehlt
- Sicherheit insbesondere für Kinder ist nicht gegeben
Ausführungen Verkehrsgutachten 2010:
Unterführungen Schönstraße: Errichten einer sicheren Nutzung für Fußgänger und Radfahrer:
‐ Ausbau der Unterführungen
‐ Verbesserung der Beleuchtung
‐ Verkehrsspiegel im Bereich der Kurve
‐ Signalisierung mittels Induktion (Ampel)
‐ Einseitig farbige Gehwegmarkierung für Radler und Fußgänger
Laut Gutachten wäre ein Ausbau der Unterführungen mit einem immensen Kostenaufwand
verbunden, dem ein sehr geringer verkehrlicher Nutzen für den Kfz-Verkehr gegenüber steht.
Deshalb: Sperrung des Tunnels Schönstraße/Seinsheimstraße für den motorisierten Verkehr (siehe oben)
- 3. Tunnel Friedhofstraße
- 4. Überführung Günterslebener Str. (Bahnhof)
- Die Überführung B27/DB ist für Radfahrer ebenfalls problematisch:
- Die Überführung mündet in eine schlecht einsehbare Kurve.
- Ein besonderer Gefahrenpunkt besteht für Rad fahrende Kinder (siehe Beispiel 3 unten)
- Empfehlung: Kennzeichnung für Radfahrer
Weitere Gefahrenpunkte für Radfahrer/Fußgänger
Beispiel 1 - Kreisstraße Wü 3 - laut Verkehrsgutachen Radfahrweg:
Der bisherige offizielle Radweg nutzt die sehr stark befahrene Straße WÜ 3 „Am Geisberg“ und führt dann – für die Radfahrer nicht ungefährlich – durch den Tunnel zur Würzburger Straße. Radfahrer können sich nicht schnell genug auf die ansteigende, stark befahrene Ausfahrt der B27 einordnen; zusätzliche Gefahrenquelle ist die uneinsehbare Kurve.
1. Foto: Zwischen Knotenpunkt 10 (Setzweg – Schenkenfeld) und Knotenpunkt 13 (Auf‐/Abfahrt B 27 Würzburg – Karlstadt) wurden im Mai 2010 bis zu 19.600 Kfz / 24 Stunden gezählt.
2. Foto: Fußgängerampel Maincenter
3. Foto: Kreisverkehr Gartensiedlung/Gewerbegebiet (ungesichert)
Radfahrende Kinder auf Gehwegen
Beispiel 2: Radfahrweg Gartenstraße
Beispiel 3: - Bereich Überführung B 27/Echterstraße/Bahnhofstraße: Laut Auskunft Landpolizei Würzburg müssen Kinder bis zum vollendeten 8. Lebensjahr als FahrradfahrerInnen die Gehwege nutzen.
Weiteres Vorgehen:
Zur Haushaltsvorberatung des Gemeinderates am 27.11.2012 hatte die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen beantragt, Mittel einzustellen für die Erarbeitung eines Fahrradwege–Konzeptes. Zur Begründung wurde angeführt, dass von der örtlichen Agenda – 21 – Gruppe zwar ein Fahrradwegekonzept in Arbeit ist, allerdings könne dies nicht alle gesetzlichen Vorschriften einbeziehen, außerdem sei die Erfahrung eines einschlägigen Büros erforderlich.
Auch die SPD-Fraktion hatte als Zielvereinbarung vorgeschlagen, innerhalb eines Jahres ein Radwegekonzept unter Beachtung der Ideen und Anregungen der Agenda 21 in Auftrag zu geben.
Eine Beschlussfassung dazu erfolgte jedoch in der Sitzung noch nicht.