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Gertrud Biemann kreierte kunstvollen Wandbehang für den Raum der Stille im Bilhildiskindergarten

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Die Kindergartenkinder Hanna, Julika, Klara, Niklas und Tizian freuen sich zusammen mit Kindergartenleiterin Angelika Vey-Rosselit (rechts) über das von Gertrud Biemann (links) für den Raum der Stille geschaffene Kunstwerk, einen dreiteiligen, viel Wärme ausstrahlenden Wandbehang.

Die Kindergartenkinder Hanna, Julika, Klara, Niklas und Tizian freuen sich zusammen mit Kindergartenleiterin Angelika Vey-Rosselit (rechts) über das von Gertrud Biemann (links) für den Raum der Stille geschaffene Kunstwerk, einen dreiteiligen, viel Wärme ausstrahlenden Wandbehang.

Als letzter Akt des 2,2 Millionen Euro teuren Neubaus des katholischen Kindergartens Sankt Bilhildis mit 50 Kindergarten- und 24 Krippenplätzen wurde im November als Schlusspunkt das Denkmal der Namensgeberin an deren Todes-Gedenktag gesetzt. Damals besichtigte auch die Veitshöchheimerin Gertrud Biemann die Einrichtung und fand den Raum der Stille leer und farblos. Da kam der Hobbykünstlerin, die sich seit 1998 der Patchwork-Textiltechnik verschrieben hat, die Idee, dem Raum einen Farbtupfer durch einen textilen Wandbehang zu verpassen.

Kindergartenleiterin Angelika Vey-Rosselit war sofort Feuer und Flamme und traf sich mehrmals mit der 74jährigen um Ideen abzustimmen. Relativ schnell kamen beide dann auf einen dreiteiligen Wandbehang. Vorherrschende Farbe sollten Rottöne sein, die Wärme und Geborgenheit ausstrahlen.

Um die Weihnachtszeit machte sich die Seniorin an die Arbeit und was sie nun dem Kindergarten kostenlos vermachte, löst bei allen, die den Raum der Stille betreten und das aus gefalteten Baumwoll- und Seidenstoffen in weit über 100 Stunden zusammengenähte Kunstwerk zu Gesicht bekommen, höchste Begeisterung aus.

Wie Vey-Rosselit erzählt, treffen sich hier täglich die 58 Regelkinder in Kleingruppen zum Morgen- und zum Schlusskreis, um zur Ruhe zu kommen und auch dazwischen immer wieder zur Meditation und Entspannung, zur Kinderkonferenz oder zu religiösen Themen.

Im Blickpunkt steht hier nun das von den Kindern immer wieder bestaunte Kunstwerk von Gertrud Biemann, zu dem jedem Kind was anderes einfällt, was es gerade entdeckt. So wie auf dem Foto v.l.n.r. Hanna, Julika, Klara, Niklas und Tizian, die der Künstlerin ein Dankeslied singen und sich mit ihr austauschen. So ist auch die Kindergartenleiterin überrascht über die vielen Interpretationen, die der Wandbehang zulässt. Hanna meint: "Die Künstlerin will uns sagen, dass es ganz viel Wärme gibt und wir Kinder bei unseren Eltern geborgen sind."

Auf dem linken Teil fällt Julika die Sonne auf, deren Rottöne die Farbe der Liebe darstellen.

Im mittleren Teil überstrahle alles das goldene Dreieck als Zeichen für den dreifaltigen Gott, denn, so Niklas: "Gott macht man auch im Dreieck." Hier tauchen auch noch andere Farben auf wie Grün als Farbe des Lebens, wie Klara feststellt.

Das rechte Teil kennzeichnet oben eine Spirale, von den Kleinen auch als Schneckenhaus empfunden, inmitten von weißen und auch blauen Tönen, in die die Kinder die Luft, den Wind und den Heiligen Geist hineininterpretieren. Es erinnert sie an den Adventsweg. Julika entdeckte Blumen und Pflanzen. Der Tizian sichtet im unteren Drittel des linken Teils gar die Deutschlandflagge schwarz-rot-gold, was auch für die Künstlerin neu ist, da sich dies rein zufällig ergab. Schließlich berichtet Vey-Rosselit erfreut: "Wir hatten den Sonnengesang des Franziskus zum Thema und im Wandbehang alle Elemente wiedergefunden."

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