Overblog
Edit post Folge diesem Blog Administration + Create my blog

Die "Fischerbärbel" feierte Eröffnung - Der Kreis schließt sich vom ehemaligen Weinlager und Kelterhalle hin zu einer Vinothek

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

 EroeffnungVinothek 05 EroeffnungVinothek 06

Die Eröffnung ihrer Fischerbärbel's Vinothek "Wein am Main" feierten heute gebührend mit musikalischer Unterhaltung die Wirtsleute Sonja und Claus-Peter Bartsch mit eingeladenen Gästen und neugierigen Passanten.

EroeffnungVinothek 00 Innen 1 EroeffnungVinothek 00 Innen 3 EroeffnungVinothek 00 Innen 2

Die Gäste konnten neben exzellenten Weinen der als Partner gewonnenen renommierten Weingüter Hessler in Veitshöchheim, Geiger in Thüngersheim, Reiss auch Glühwein und Sonjas Eierpunsch sowie zu Kaffeespezialitäten auch hausgebackenen Christstollen und Salzgebäck genießen.

EroeffnungVinothek 01

Seitens der Verpächter wünschten Walter Gerhard und sein Vater Alfons den Wirtsleuten viel Erfolg und Freude beim Betrieb ihrer Vinothek und überreichten dazu als Geschenk eine kleine Antiquität, nämlich die Tafel „Wein der Woche“.


"Es schließt sich der Kreis"

EroeffnungVinothek 00

Historisches Wappen  über dem Eingang zur Vinothek

Walter Gerhard, Enkel der legendären "Fischerbärbel" Barbara Gerhard und von ihrem Mann Michael hatte in der Familiengeschichte recherchiert und viel Historisches zutage gebracht.

Die Gerhards waren nämlich über viele Generationen hinweg Fischer und Winzer und hatten nebenbei ein paar Schweine, Hühner und auch mal eine Kuh. Die Räumlichkeiten waren so früher zugleich Stall, Fischküche, Weinlager und Kelter.

Sie dienten davor bis Ende des 19. Jahrhunderts  als „Treidelstation“, in der ausgeruhte Pferde zum Austausch bereit standen. Denn bis in das ausgehende 19. Jahrhundert wurden die Schiffe mit Pferdekraft mainauf- und mainabwärts gezogen, von Frankfurt bis Bamberg. Das nannte man „treideln“. Für die Pferde und auch ihre Führer war das Schwerstarbeit und sie brauchten ab und zu eine Ruhepause  und die fanden sie hier.

Walter Gerhard selbst erinnert sich noch genau an seine Kindheit, als hier der Wein in sechs großen Fässern lagerte, jeweils  sechs Hektoliter fassend. Sein Vater Alfons musste als Kind in die Fässer kriechen und diese mit Bürste und Lappen reinigen. Der Opa habe dabei mit der Taschenlampe hinein geleuchtet.

Auch die Fischernetze wurden hier gelagert, wenn sie trocken waren. Zuvor wurden sie vor dem Haus aufgehängt und wenn sein Opa zu spät mit dem Schelch zurückkam, hätten immer wieder die Nachbarn ihre Bettwäsche dort aufgehängt.

Weiter gab es hier auch eine Fischtheke zum Putzen und Ausnehmen der Fische. Dies habe seine Oma gemacht.

Walter Gerhard: "Als Kind habe ich sehr gerne mit ihr gemeinsam die Fische geputzt und ausgenommen und dabei etwas für das Leben gelernt." 

Es kam dann die Zeit, als Weinberge, Fischerei und Gaststätte zuviel für seine Großeltern wurden. Die zehn Morgen Weinberge haben sie erst verpachtet, dann an das Weingut Geiger in Thüngersheim verkauft. Bezahlt habe Geiger zum Teil in bar und zum Teil in Naturalien, nämlich mit der Belieferung der Gaststätte mit Wein. Und so schließe sich wieder der Kreis. Denn die Geiger-Weine gibt es nun auch in der Vinothek.

Die Räume wurden danach für die Fischerei und als Lagerraum genutzt. Nachdem sich seine Großeltern zur Ruhe gesetzt hatten, wurde der Lagerraum in eine Garage umfunktioniert bis dann vor gut 20 Jahren  der Gedanke auf, hier ein Bistro mit einer kleinen Küche einzurichten. Dieses wurde jedoch nur wenige Jahre genutzt. Die hochwertige Einrichtung hatte sich seither nicht verändert.

Die Wirtsleute Bartsch haben sie jetzt  mit neuen Kissen und einem schönen Fußboden versehen und zur Präsentation der Weine an einer Seite zusätzlich eine Regalwand eingebaut.

Nach dem Motto "Probieren - Genießen - Verschenken" können künftig hier Einheimische und Touristen gleichermaßen die Weine der fünf Winzer aus der Region kosten und den kleinen Hunger mit Snacks aus der Restaurant-Küche stillen.

Im Sommerhalbjahr will das Ehepaar dann das Tor nach außen öffnen und dort auf der Freifläche einen Korridor zum Biergarten des Lokals freilassen, um dann hier zum Wein-Kosten zwei Weinfässer als Stehtische aufzustellen.

Kommentiere diesen Post