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Beim diesjährigen Bilhildisfest rund um den Kindergarten wurde ein dreifaches Jubiläum groß gefeiert

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Die von der Kolpingjugend Würzburg ausgeliehene Bungee-Jumping-Trampolin-Anlage war eines der vielen Attraktionen des gemeinsam vom Bilhildis-Kindergarten  mit dem Pfarrgemeinderat und der Kolpingsfamilie veranstalteten traditionellen Bilhildisfestes, mit dem der Kindergarten unter dem Motto „Erinnerungen und Einblicke“ zugleich ein dreifaches Jubiläum feierte: 150 Kindergarten in Veitshöchheim, 45 Jahre Kindergarten St. Bilhildis und 5 Jahre Neubau.

Bis zu 100 Kinder und Jugendliche und auch so mancher Erwachsene, wie im Bild eine Erzieherin, kamen in den Genuss, an Bungee-Seilen gesichert, bis zu fünf Meter in die Höhe zu springen und Saltos zu schlagen.

Im Mittelpunkt des Bildhildisfestes stand naturgemäß die heilige Bilhildis, die Namensgeberin des Kindergartens, deren Bildnis auch dessen Eingang ziert und die auch Schwerpunkt der Abschluss-Show war (siehe Ausführungen am Ende).

Traditionell am Sonntag vor Pfingsten wird in Veitshöchheim der hier in der Mitte des 7. Jahrhunderts geborenen Heiligen gedacht. Die Gründerin des Mainzer Klosters Altomünster wird in Veitshöchheim seit 1720 als Ortspatronin verehrt.

Ihr Bildnis ziert auch den linken Seitenaltar in der Vituskirche. In den Gottesdienst zu Beginn des Festes waren auch die Kleinen des Kindergartens eingebunden.

Und Bilhildis zu Ehren führt alljährlich nach dem Gottesdienst eine festliche Prozession mit ihrer von Frauen getragenen Statue durch einen Teil des Hofgartens, dieses Mal auch unter starker Beteiligung des Kindergartens.

Segnung der Gläubigen nach der Prozession am Portal der Vituskirche.

Die Kinder konnten es kaum erwarten, von einer Abordnung des Musikverein musikalisch begleitet, auf das Festgelände am Kindergarten zu kommen.

Hier freute sich bei der Begrüßung Leiterin Angelika Vey-Rossellit und ihr Team über das rege Interesse und den großen Zuspruch aus der Bevölkerung.

Bürgermeister Jürgen Götz überreichte den bei Jubiläumsfeiern obligatorischen Scheck der Gemeinde an Pfarrer Robert Borawski, dem Vorsitzenden des 1971 gegründeten Trägervereins, der seither für den Betrieb des Bilhildiskindergartens verantwortlich zeichnet. Wie das Ortsoberhaupt ausführlich in Erinnerung rief, beschlossen bereits im Mai 1852 die Gemeinderäte die Errichtung einer Kinderbewahranstalt. Bis zum Jahr 1867 musste man jedoch warten, bis nach Absegnung durch die königliche Lokalschulinspektion ein Vertrag mit dem Mutterhaus der Franziskanerinnen vom Kloster Maria Stern in Augsburg über den Unterricht der weiblichen Schuljugend und der Leitung der Kinderbewahranstalt geschlossen werden konnte.  Stationen der Unterbringung waren zunächst die gemeindlichen Gebäude in der Herrnstraße 17, ergänzt ab 1915 durch einen Spielplatz am Schießturm an der Hofgartenmauer, ab 1932 das umgebaute alte Gaswerk in der Thüngersheimer Straße, bis dann am 1. Juli 1973 die Einweihung des Bilhildiskindergartens an der jetzigen Stelle erfolgte und vor fünf Jahren mit dem Neubau der Kindergarten zum Familien pädagogischen Kompetenzzentrum weiterentwickelt wurde.

An diese wechselvolle Geschichte erinnerte die Ausstellung  „Erinnerungen und Einblicke“ aus 150 Jahren Kindergarten in Veitshöchheim beim Jubiläumsfest im Bilhildis-Kindergarten.

"Da bin ja ich drauf", ließ bass erstaunt Edwin Wald verlauten, als er sich auf einem Gruppenfoto aus dem Jahr 1938 erkannte.

Kindergartenverfassung als Grundlage zur Teilhabe

Wie Vey-Rossellit berichtete, haben sie und ihr Team sich in den letzten zwei Jahren intensiv mit der UN-Kinderrechtskonvention auseinandergesetzt und diese in Form einer Verfassung für ihre Einrichtung festgehalten. Ziel ist, die Kinderbeteiligung und Selbstbestimmungsrechte der Kinder in ihrer Einrichtung besser zu verankern. Dabei haben sie alle Elemente des pädagogischen Alltags auf Möglichkeiten zur Mit- und Selbstbestimmung abgeklopft.

Verfassungsorgane des Kath. Kindergartens St. Bilhildis sind so nun die Gruppenkonferenzen, der Kindergartenrat, das Kinderparlament sowie die Kindersprechstunde. Geregelt ist auch, in welchem Umfang die Kinder mit entscheiden können bei Themen wie Essen und Trinken, Kleidung, Körperpflege und Hygiene, Schlafen und Ruhen, Tagesablauf, Feste, Ausflüge, Regeln, Personal, Finanzen und Raumgestaltung.

Die Kindergartenverfassung tritt im 200. Jahr der Verfassung des Freistaates Bayern in Kraft.

Während das große Kinderprogramm für die Kinder über die Bühne ging, waren die 700 Plätze zur Bewirtung rund um den Kindergarten und in der Cafeteria im Innern den ganzen Tag über immer gut belegt.

Das Mittagessen hielt – passend zum Muttertag – für jeden Geschmack etwas bereit:

Angefangen von Steaks, Bratwürsten, italienischen und brasilianischen Spezialitäten bis hin zu Speisen für Vegetarier, Veganer und Salatfreunde. Und auch die Kuchentheke war mit über 20 Kuchenspenden ebenfalls reich bestückt.

Für die Kids ein Höhepunkt war zweifellos kurz nach dem Mittagessen als Geburtstagsüberraschung der Auftritt des Zauberkünstlers "Zappalott" alias Christian Perleth, der mit seinem magischen Umwelt-Theater „Zappalott und die Mülltonne“ alle in seinen Bann zog. Auf spielerische Art und Weise sensibilisierte er 50 Minuten lang kindgerecht die Kleinen für die Themen Mülltrennung und Müllvermeidung und zum aktiven Mitmachen und Mitdenken. In ständiger Zwiesprache mit den Kindern kreierte er den Zauberspruch "Zippeli, Zappeli, Zappalott" und tanzte mit ihnen u.a. einen Müll-Rock. Eine tragende Rolle spielte die Maus Mathilda, die dafür sorgte, dass die Mülltonne Bauchweh bekam, weil so alles kreuz und quer in sie hineingestopft wurde. Was bei Bauchweh hilft, verrieten die Kinder: Tee, eine Wärmflasche oder zum Arzt gehen.

Statt des zu Hilfe gerufenen Doktors erschien Zappalott nun als Müllmann verkleidet sehr zur Erheiterung der kleinen Zuhörer mit einer Wärmflasche musizierend und mit dem Lied "Ich bin Manfred von der Müllabfuhr, bin jeden Tag auf Tour mit meinem großen Müllauto".

Die Kinder sagten dem Müllmann, in welche Tonne was gehört. Mit einem Müllrock endete für die Kinder eine unvergessliche, zauberhafte Stunde.

Zum Mitmachen luden viele weitere Angebote des großen Kinderprogramms für alle Altersstufen während des Festes ein, so dass die Leiterin Angelika Vey-Rossellit und ihr 22köpfiges Mitarbeiterteam jede Menge zu tun hatten.

Eines regen Zuspruchs erfreuten sich vor allem auch die Werk- und Bastelangebote im Hof:

Heiß begehrt waren  die Luftballontiere von Felix Hoffmann, an dessen Stand sich lange Schlangen bildeten.

Sandherzen, eine bleibende Erinnerung: Dazu beklebten die Kinder mit Kleister ausgeschnittene Papierherzen mit gefärbtem Sand.

Mit Feuereifer dabei waren die Kids auch beim Fertigen von Windlichtern, indem sie Gläser mit transparenten Papierschnitzeln beklebten.

Handwerkliches Geschick war beim Basteln von Jakobsleitern gefragt.

An diesem Stand wurden Holzkreuze mit farbigen Mosaiksteinchen beklebt.

Großen Spaß bereitete es den Kindern auch, mit Walnuss-Schalen kleine Schiffchen zu bauen und ihre Schwimmfähigkeit in der Wasserschüssel zu testen.

Stark beschäftigt war auch Julia, bis weit über 100 Kinder geschminkt waren.

Die Ideenwerkstatt des Krippenteams hatte das Programm im Krippen-Garten mit einer Fühl- und Taststraße, einem Barfuß-Parcours und einem Weidenhaus.

 

Der Bewegungsparcours war so ganz nach dem Geschmack der Größeren auf der Netz-Schaukel und der Kleinsten, die sich beim Bobcar-Rennen an der Leine und an der Rutsche austoben konnten.

 

Krönender Abschluss eines faszinierenden Festtages war die Geburtstags-Show, in der kindgerecht einmal anders die Bilhildis-Legende inszeniert wurde, von ihrer Kindheit in Höchheim, der Ehe mit Herzog Hedan bis zu ihrer Fahrt mit dem Schiff nach Mainz (siehe Leinwand), wo sie vorbildlich als Äbtissin des Klosters Altenmünster wirkte.

Die Gruppen-Kinder sangen, Tücher schwingend, in Anlehnung an die bestehende kenianische Partnerschaft dazu den Refrain "Hakuna matata, jambo, jambo", lautstark begeleitet durch die Trommelgruppe.

Auch die Krippenkinder waren nach der Melodie "Eine Seefahrt die ist lustig" schon mit eingebunden, mit dem Lied "Ich habe schöne Augen, schönes Haar - Das bin ich, das bist Du, wir beide winken uns jetzt zu".

Und die Schulkinder sangen das Lied "Freunde kommen heut' und halten stets zusammen, Freundschaft ist das Allerbest!", was sie am Schluss durch Klangstäbe akustisch untermalten.

Mit im Bunde war beim Fest auch Petrus. Den ganzen Tag über schien die Sonne. Doch kaum waren die letzten Klänge des rockigen Tanzes zum Schluss der Vorführung verklungen, setzte der Regen ein.

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