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Neues 110.000 Euro-BHKW der Veitshöchheimer Kläranlage eine lohnenswerte, nachhaltige Investition

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Eine lohnede Investition: Bürgermeister Jürgen Götz inspiziert mit seinem Tiefbauingenieur Jürgen Hardecker und Klärwerksbetriebsleiter Rainer Siebert (v.l.n.r.) das neue BHKW der Kläranlage

Eine lohnede Investition: Bürgermeister Jürgen Götz inspiziert mit seinem Tiefbauingenieur Jürgen Hardecker und Klärwerksbetriebsleiter Rainer Siebert (v.l.n.r.) das neue BHKW der Kläranlage

In der Kläranlage des für Veitshöchheim und Margetshöchheim zuständigen Abwasserzweckverbandes Maintal Würzburg wurde das 18 Jahre alte Blockheizkraftwerk (BHKW) durch ein neues ersetzt, da die Reparaturkosten jährlich anstiegen und die Notstromversorgung nicht mehr sichergestellt werden konnte.

Wie der Zweckverbands-Vorsitzende Jürgen Götz bei der Inspektion vor der letzten Verbandsversammlung erläuterte, können durch die 110.000 Euro Investition monatlich bis zu 3.000 Euro Stromkosten eingespart werden.

Bei dem neuen Aggregat der Firma Kuntschar und Schlüter handelt es sich um einen Saugmotor mit 50 kW elektrischer und 84 kW thermischer Leistung (Wärmeleistung).
Die Kläranlage ist laut Bürgermeister Götz einer der größten Energieverbraucher auf dem Gemeindegebiet außerhalb des produzierenden Gewerbes. Die Aufbereitung des Abwassers verbrauche jährlich große Mengen an Wärme und Strom. Im Abfallprodukt der Kläranlage, dem Klärschlamm, stecke jedoch ein großes Energiepotential.

Aus den verschiedenen Reinigungsabschnitten, so Betriebsleiter Rainer Siebert, fallen  täglich durchschnittlich 120 Kubikmeter Schlamm an. Er besitzt neben einem sehr hohen Wassergehalt  von 99 Prozent auch einen großen Anteil an organischer Substanz.
Um zu verhindern, dass er durch eine saure Gärung zu erheblichen Geruchsbelästigung führt, gelangt er zum Ausfaulen in den nach außen hin geschlossenen, 18 Meter hohen Faulturm mit  einem Fassungsvermögen von 700 Kubikmeter.

Als der Zweckverband im Mai 2001 die neu errichtete hochmoderne Kläranlage mit Kosten von 8,5 Millionen Euro in Betrieb nahm, war von der Altanlage an gleicher Stelle aus dem Jahr 1968 auf dem 9.082 Quadratmeter großen Betriebsgrundstück bis auf den Faulturm fast nichts mehr übrig geblieben.

Im Frühjar 2016 wurde dann die 45.000 Euro teure Sanierung des Faulturms (rechter Rundbau) abgeschlossen. Das beim Faulprozess im Faulturm entstehende energiereiche Methangas wird in einem 250 Kubikmeter großen Gasbehälter (linker Rundturm) gesammelt und dann durch das BHKW in elektrische und in thermische Energie umgewandelt und zu 99 Prozent für den Eigenbedarf genutzt. Mit der so erzeugten Energie können ganzjährig 38 Prozent des gesamten Strombedarfs der Kläranlage von  480.000 kW/h gedeckt werden. Mit der Abwärme des BHKW kann vollständig die angrenzende Maschinenhalle, das Betriebsgebäude, die Werkstätten und der Faulturm auf konstant 38 Grad geheizt werden.

Da diese Art der Stromerzeugung auch noch vom Staat gefördert wird, amortisiert sich laut Götz das neue BHKW bereits in den ersten fünf Jahren. So beantragte der Abwasserzweckverband für das BHKW  beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) eine Kraft-Wärme-Kopplung-Förderung. Hier beträgt die Vergütung für jede erzeugte Kilowattstunde vier Cent. Für jede eingespeiste Kilowattstunde werden acht Cent berechnet. Eine Einspeisung rentiere sich allerdings nicht, da der Strom teurer eingekauft werden müsste.

Das BHKW ist auch als Notstromaggregat verwendbar, denn es kann sowohl mit dem selbsterzeugten Klärgas als auch mit Erdgas betrieben werden. Im Falle eines Netzausfalls schalte das BHWK sofort auf Erdgas um und sichere somit weiterhin die Ableitung und Reinigung des Abwassers.

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