Baujuristin des Landratsamtes übernimmt die Geschäftsleitung der Gemeinde Veitshöchheim

Die Gemeinde Veitshöchheim bekommt eine neue Geschäftsleitung. Die Nachfolge des Geschäftsleitenden Beamten Dieter Gürz, der diese Tätigkeit 37 Jahre ausübte und am 30.6.2015 in Pension geht, übernimmt die Juristin Eva Marietta Freifrau von Vietinghoff-Scheel.

Hocherfreut konnte nun Bürgermeister Jürgen Götz (mit ihr im Bild vor dem Rathaus) verkünden, dass die Regierung von Unterfranken ihrer Versetzung an die Gemeinde zum 15. Juni 2015 zugestimmt hat und die Gemeinde damit eine so hochqualifizierte Kraft als Nachfolgerin von Dieter Gürz finden konnte.

Die 35jährige hatte im März 2004 ihr Studium der Rechtswissenschaften an der Uni Würzburg mit dem ersten Staatsexamen abgeschlossen, verbrachte ihr Referendariat am OLG Bamberg bis zum Abschluss des 2. Staatsexamens im April 2006, war für fünf Monate als Rechtsanwältin in Frankfurt am Main tätig, ehe sie dann im Februar 2007 in ein Beamtenverhältnis beim Freistaat Bayern übernommen wurde. Bis November 2013 leitete sie die Abteilung Recht am Staatlichen Bauamt in Würzburg. Die letzten eineinhalb Jahre war sie bis dato beim Landratsamt Würzburg beschäftigt, zunächst acht Monate als Fachbereichsleiterin des Umweltamtes und seit Oktober letzten Jahres des Bauamtes am Landratsamt.

Da die auch weiterhin in Karbach bei Marktheidenfeld wohnhafte Beamtin zwei noch in den Kindergarten gehende Kinder hat, entsprach der Gemeinderat ihrem Wunsch nach einer Teilzeitbeschäftigung von 85 Prozent. Wie sie sagte, ziehe sie aus familiären Gründen und wegen des großen Gestaltungsspielraumes bei der Gemeinde Veitshöchheim auch im nichtrechtlichen Bereich die gemeindliche Tätigkeit einer Karriere im Staatsdienst vor.

Der Gemeinderat wiederum sah es laut Bürgermeister auch als Vorteil an, eine Juristin als Geschäftsleiterin zu haben, da in den letzten Jahren verstärkt bei Bau-, Miet- und sonstigen Rechts-Streitigkeiten ein Rechtsanwalt eingeschaltet werden musste. Die Juristin habe im Gemeinderat auch aufgrund ihrer Erscheinung und Persönlichkeit beeindruckt.

Sie verfüge gerade in Bauangelegenheiten über einen großen Erfahrungsschatz, den sie bei der anstehenden Ausweisung und Erschließung des Baugebietes „Sandäcker“ und aufwändiger Grundstücksneuordnung einbringen könne. Auch würden unter anderem intern die Einführung eines Liegenschaftsmanagements nach vorheriger Organisationsuntersuchung, eine Neustrukturierung der Tourismusorganisation sowie die Sanierung des Schulzentrums der Gemeinde anstehen. Gerade im Betreuungsbereich mit Hort und Ganztagsschule würden weitere Herausforderungen auf die Gemeinde zukommen.

Bei der ersten Ausschreibung entsprach laut Bürgermeister nur ein Bewerber den Vorstellungen des Gemeinderates. Dieser Bewerber hatte dann aber nach Einleitung der Versetzung wieder abgesagt. Der Bürgermeister betrachtet es deshalb als Glücksfall, dass sich Eva von Vietinghoff (so wünscht sie verkürzt angesprochen zu werden) für die Stelle beworben hat.

Wie sie dem Bürgermeister versicherte, gehe sie hochmotiviert ihre neue Aufgabe an. Dieser wünschte ihr für ihre neue Tätigkeit alles Gute. Das Ortsoberhaupt bittet alle Vereine und Gruppierungen um ihre Unterstützung in der Anfangszeit, denn trotz ihrer hervorragenden Qualifikation stehe der Gemeinde nach der 37jährigen Tätigkeit des bisherigen Geschäftsleiters ein Umbruch bevor.