Volksfeststimmung bei der Maibaumaufstellung in Veitshöchheim - Rainer Kinzkofer übergab vor 800 Besuchern Jürgen Götz seine Amtskette und die Rathausschlüssel
Volksfeststimmung und ein Gedränge wie zu besten Zeiten des Altortfestes herrschte am Vorabend des 1. Mai heute nach 18 Uhr bei der Aufstellung des Maibaumes, der mit 18 Meter etwas größer als sonst war, durch 28 Aktive der Freiwilligen Feuerwehr. Es mögen wohl an die 800 Besucher gewesen sein, die trotz der Regenschauer zuvor in den Rathaushof gekommen waren, wohl auch um Rainer Kinzkofers letzte Amtshandlung, seine 27. Ansprache anlässlich der Maifeier mit zu erleben, mit der eine Ära zu Ende ging.
Rainer Kinzkofer erinnerte in seiner letzten Ansprache als Bürgermeister an die Bedeutung des Brauchtums, am Vorabend des 1. Mai, dem Tag der Arbeit, einen Baum aufzustellen, ehe er seinem Nachfolger Jürgen Götz die Rathausschlüssel und seine Amtskette überreichte und ihm eine glückliche Hand für seine Amtszeit wünschte.
Kinzkofer wies zuvor auf die Bedeutung des Baumes für den Umweltschutz und als religiöses Symbol der Erlösung und der Auferstehung hin. Wie der Bürgermeister sagte, ist der Maibaumbrauch aber auch seit dem 16. Jahrhundert ein Symbol einer guten Ortsgemeinschaft und von Gemeinsinn. Er stehe für eine aktive Bürgergesellschaft. Er sprach deshalb allen Dank, Anerkennung und Hochachtung aus, die sich fragen, was kann ich für das Gemeinwohl tun und sich ehrenamtlich freiwillig engagieren in der Gefahrenabwehr, im sozialen Dienst, in der Kinder- und Jugendarbeit, in den Vereinen und in der Politik.
Kinzkofer gab dann auch noch einen kurzen Rückblick auf seine fast 28jährige Amtszeit, in der gemeinsam viel Sinnvolles, Notwendiges, Vorzeigbares geschaffen oder auf den Weg gebracht wurde. Es wurden so vier Partnerschaften begründet und der kulturelle Bereich hat sich stark vergrößert. Es wurden gemeinschaftsbildende Veranstaltungen ins Leben gerufen wie der Kirchgang der Vereine und die Informationsgänge. Er selbst habe in dieser Zeit gut zehn Vereine mit gegründet, sei nie krank gewesen und habe auf eineinhalb Jahre Urlaub verzichtet. Kinzkofer: "Herzlicher Dank an alle, die mich ertragen haben, aber auch an die weitaus größere Zahl, die mich getragen haben."
Angeführt und in Marsch gehalten vom Musikverein mit dem Frankenlied, transportierten die Feuerwehrleute den Maibaum mit einem Traktor vom Bauhof zum Erwin-Vornberger-Platz. Dabei war auch die Feuerwehrjugend, die die Aufstellfläche mit Seilen abschirmte.
Der Maibaum ist wieder eine bis auf den Wipfelbuschen entastete und geschälte Fichte. Mit purer Muskelkraft trugen ihn die Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr unter dem Kommando von Robert Röhm vom Kirchplatz in den Rathaushof.
Per Hand aufgestellt mit Metallschwalben,war es für die Floriansjünger ein mühselies Unterfangen, aufgrund ihrer Rekordgröße die schätzungsweise 400 Kilogramm wiegende, geschälte Fichte aufzurichten, die nur langsam an Höhe gewann, so dass der Bürgermeister an der Seite schon etwas ungeduldig wurde.
Ein Grund dafür war, dass der Stamm so dick war, dass er nicht in die Umrahmung der Aufstellhilfe passte und erst noch zugeschnitten werden musste.
Die Festbesucher mussten so etwas länger warten, bis es endlich nach senkrechtem Stand des Baumes das von vielen schon ersehnte Freibier gab, auch Steaks, Bratwürste und Pommes reichlich verzehrt wurden, während der Musikverein mit dem neuen Bürgermeister in seinen Reihen aufspielte.