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Theater am Hofgarten begeisterte mit "Drei Typen von vorgestern"

Veröffentlicht am von veitshoechheim.over-blog.de

dittmaierHilpert7
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von Dieter Gürz

Was wäre, wenn Deutschlands berühmte Persönlichkeiten der Vergangenheit wie der Dichterfürst Goethe, der Komponist Mozart oder der Naturwissenschaftler Einstein durch eine Zeitmaschine in die heutige Zeit versetzt würden? Einen Eindruck davon, mit welchen Schwiergkeiten sie zu kämpfen hätten und dass Brücken in Vergangenheit und Zukunft bauende Wünsche und Träume wahr werden können, bekamen die rund 400 Besucher, die am Wochendende die ersten beiden Vorstellungen von Jochen Wiltschkos Komödie „Drei Typen von vorgestern“ des Theaters am Hofgarten am Wochenende in den Mainfrankensälen besuchten.

Nach einem heftigen Gewitter landeten die drei „Typen von vorgestern“ nicht ganz zufällig in der Wohngemeinschaft dreier Studentinnen. Denn diese hatten insgeheim schon lange den Wunsch ihre Idole einmal persönlich kennen zu lernen. Dass sich dabei sehr zum Ärger eines sittenstrengen Hausmeisters die berühmten Herren auch noch in ihre unfreiwilligen Gastgeberinnen verliebten und auch umgekehrt, erhöhte ungemein den Reiz dieses lustigen und turbulenten Stückes.

Wie auf dem Leib geschrieben war Alexander Götz die Rolle des sittenstrengen Hausmeisters Schweinitz, der im wieder lauthals polternd „Sitte, Anstand und Moral“ einforderte und deshalb den Spitznamen Sam trug. Am Ende entpuppte aber er auch sich als Frauenheld.

Voll auf ging in der Mozart-Rolle als galanter Lebemann auch Walter Dittmaier, der mit vollendeter Theatralik und im Salzburger Dialekt die Damenwelt bezirzte. Den Geheimrat Goethe verkörperte Bernd Schäfer schon rein äußerlich und auch rhetorisch perfekt, während auf Peter Kern schon von der Statur her die Rolle des vergeistigten Genies Einstein passte.

Das Stück lebte vom Kontrast, denn passend zu den schon älteren Herren, hatte Regisseur Winfried Knötgen auch für die Rollen der drei WG-Studentinnen adäquate Schauspielerinnen aus dem Nachwuchs zur Verfügung, die in herzerfrischender Weise begeisterten.

Als lebenslustige Musikstudentin Mira bereitete es Denise Hilpert sichtlich Spaß mit ihrem Idol Mozart zu turteln. Auch Stefanie Steinhofer meisterte als Germanistikstudentin Rita hervorragend ihre Führungsrolle in der WG und ihre Verbundenheit zum Dichterfürsten. Dies gelang auch Corinna Spies, die sich als Physikstudentin zu Einstein hingezogen fühlte.

So entwickelte sich in einer wohltuenden Atmosphäre und dem faszinierenden Ambiente inmitten der Dorfkulisse der Mainfrankensäle ein kurzweiliges, vergnügliches Lustspiel, ehe am Ende alle schweren Herzens wieder Abschied von einander nehmen mussten. Denn die Geschichte verändern, das wollten alle nicht.

In weiteren Rollen imponierte vor allem Manuel Seemann als Ritas unheimlicher Verehrer Rigobert als eine Mischung aus Jerry Lewis und Woody Allen. Mit von der Partie waren weiter Charmaine Trabold als Ritas Mathilde Mutter und Birgit Wolf-Kroll als Physik-Dozentin Möhrig. Und zum Schluss überraschte Rudi Zott als leibhaftiger König Ludwig II, der Schwarm von Möhrig.

Weitere Vorstellungen sind am 23. und 24. Oktober, wobei es Karten nur noch für den letzten Termin gibt..

 

Link auf Fotoalbum hier

 

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