Das war Spitze - Grandiose Prunksitzungen des Veitshöchheimer Carneval-Clubs mit den Fernsehstars Michl Müller und Pierre Ruby als Krönung
In die BR-Kultsendung "Fastnacht in Franken" versetzt fühlten sich am Wochenende die über 1500 Gäste der drei Prunksitzungen des Veitshöchheimer Carneval-Club (VCC). In nur vier Tagen hatte die Crew des BR die Baustelle Mainfrankensäle in ein pompöses weißblaues Barock-Schloss verwandelt.
Der famose, zunächst als Baukappo einlaufende Sitzungspräsident Erhard Sungl konnte dem Narrenvolk mit Michl Müller und Pierre Ruby mit seiner Amanda zwei Stars der Fernsehsitzung präsentieren.
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Seit 48 Jahren ein Garant für närrisches Spektakel und Aushängeschild der Narrenhochburg Veitshöchheim, versetzte ein großes Aufgebot an Stimmungskanonen und Tanzgarden sowie musikalisch die VCC-Trendsetter und das Starlight-Duo als Sitzungskapelle die Gäste in einen wahren Freudentaumel. Selbst nach sechs Stunden Klamauk, Jauchzen und Frohlocken hatte das Narrenvolk noch nicht genug und forderte noch stürmisch Zugabe.
So kam eine Stunde nach Mitternacht der „Dreggsagg“ nach seinem inbrünstig gesungenen Lied "Sex ist nicht alles" nicht ohne seine Hits „Vollwärmeschutz der Liebe", "Grumbbernsalad" und der "Fleischereifachverkäuferin" als Zugaben von der Bühne.
Wortgewandt und süffiziant nahm er Politiker in Bund und Land auf die Schippe, amüsierte sich über die verreckte Lautsprecheranlage im Friedhof oder huldigte dem fränkischen Dialekt.
Da hielt es keinen im Saal mehr auf den Sitzen. Stehend huldigten alle im Saal seine trotz der fortgeschrittenen Zeit seine famose Leistung und sangen seine Hits inbrünstig mit.
Ein weiteres Highlight des höchst vergnüglichen Abends war zweifellos laut Sungl Deutschlands bester Bauchredner Pierre Ruby alias Sebastian Reich, erstmals beim VCC in der Bütt. Seine Nilpferddame Amanda strapazierte dieses Mal, dem Narrenschloss angepasst, in majestätischem Outfit das Zwerchfell des Publikums am laufenden Band.
Für eine überschäumende Stimmung sorgten aber auch die altbewährten Kräfte des VCC.
Das Nachwuchs-Duo Sabrina Horacek und Nicole Röhm machte die weiteren über 20 Programmbeiträge schmackhaft, die Sitzungspräsident Erhard Sungl stets charmant und mit launigen Worten treffsicher moderierte.
Zum pompösen Einzug der Garden und Elferräte des VCC gesellte sich als Gastgesellschaft auch die Faschingsgilde Helau Krakau Höchberg mit Prinz Markus I und Prinzessin Sabine IV. samit Prinzengarde.
Als erster in der Bütt klagte der wortgewandte Werner Flocky Siebentritt mit flotten Sprüchen über den Geschlechterkampf in seiner Ehe.
Michael Bechold sorgte nach seiner gelungenen VCC-Premiere im Vorjahr dieses Mal mit seiner köstlichen Ulknummer als trotteliger Christbaumverkäufer wieder für Lachsalven am laufenden Band.
Der Gitarre spielende Hauptmann Küppers alias Rolf Herzel in seinen unnachahmlich beherzten und hochgeistigen Liedern über seine neue Chefin Ursula von der Leyen und forderte “Lasst Kinder Kinder sein.“
"Wir wissa olles" propagierten, wie schon seit mehr als zwei Jahrzehnten, die Ratschweiber Marianne Arntz und Barbara Kinzkofer, nach ihrem Einzug im Trauermarsch angesichts der zu Ende gehende Amtsperiode ihres Methusalem-Bürgermeisters.
Nach einer schöpferischen Auszeit im Vorjahr stimmte in das Loblied über den scheidenden Sonnenkönig auch „Zalando-Men“ Rudi Zott ein. Er spöttelte in seinen „Geschichtli“ aus dem Ort über das Alleinstellungsmerkmal des örtlichen Weihnachtsmarktes, die neue Urnengrabanlage „Lebensfluss“ im Waldfriedhof und forderte zur Verkehrsberuhigung im Altort eine Mautstelle.
Beim VCC Stammgast ist auch der Margetshöchheimer Altbürgermeister Günter Stock, der ohne großes Spektakel, mit seinem trockenen Humor als Weinbäuerle die Narrenschar mit seinen halbseidenen Geschichtchen über sein Frauchen "Kunerla" zum Lachen brachte.
Nach der Sicherheitseinweisung in die Baustelle durch Club-Präsident Elmar Knorz
wirbelten die beiden Tanzmariechen Selina Donabauer (17 Jahre)
und Karolin Stricker (9 Jahre) zur Eröffnung über die Bühne.
Schon immer zehren und aus dem Vollen schöpfen kann der VCC bei seinen Prunksitzungen von seiner vorzüglichen Jugendarbeit. Diese lobte auch Fastnachtsverbands-Beiratsmitglied Michael Ank, ehe er aus der Trainerriege des VCC Kerstin Fikentscher für ihr beispielhaftes Engagement mit dem Till von Franken honorierte. Sie war zunächst seit 1986 Tänzerin beim Verein und ist seit zehn Jahren Trainerin der Roten Gard
Gleich zu Beginn eroberten die Tanzknirpse mit Geschichten von Oftried Preussler die Herzen der begeisterten Zuschauer.
Über die Bretter wirbelten alleine und gemeinsam die Tanzmariechen Amy-Jessica Ruiz, Laura Blass und Antonia Jander.
Alle drei VCC-Garden glänzten mit schmissigen Marsch- und fulminanten Schautänze, ebenso die Prinzengarde aus Höchberg bei der ersten Sitzung mit ihrem Marschtanz (Foto rechts)
Als Maya-Bienen schwirrten die Mädchen der Weißen Garde über die Bühne.
Den Mythos der Eule interpretierte brilliant die Rote Garde.
Auch die Blaue Garde entzündete bei ihrem Schautanz "Ein neuer Star im Fernsehen" ein tänzerisches Feuerwerk.
Riesenbeifall erntete das Männerballett des VCC bei seinem Dschungelausflug in farbenprächtigen Kostümen.
Einen delikaten und mitreißenden Augenschmaus boten darüber hinaus die Ture Dancer aus Zellingen.
Mit "Helau in Veitshöchheim" und ins Ohr gehenden Evergreen-Melodien rissen die Stimmungskanonen des VCC-Trendsetter-Quintetts das Publikum mit (v.l.n.r. Jürgen Konrad, Rüdiger Betz, Ralf Mahlmeister,Jürgen Witzke und Roland Wagner) und gestalteten am Ende auch das Finale mit allen Aktiven auf der Bühne.
Einige Schnappschüsse vor und während der 1. Sitzung: