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Die zwölf Millionen teure Sanierung und Erweiterung der Mainfrankensäle ist für Veitshöchheim die größte Herausforderung

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

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von Dieter Gürz

In der Südansicht zu sehen sind links von der Senkrechte der Anbau mit dem neuen Hauptzugang und rechts von der Senkrechte der Altbau mit der neuen vorgelagerten Behinder-tenrampe und der geplanten Umgestaltung des Dachbereichs über der Bühne ganz rechts.

Die Westansicht zeigt den Anbau mit den vor-gelagerten Seminarräumen. Der Treppenaufgang ist verschwunden. Anstelle dessen führt eine Treppe direkt zum Restaurantbereich ganz links.

 

Die zwölf Millionen teure Sanierung und Erweiterung der Mainfrankensäle stellt für Bürgermeister Rainer Kinzkofer die größte Herausforderung in seiner bisher über 24jährigen Amtszeit dar. Wie er vor über 200 erschienenen Veitshöchheimern in der Bürgerversammlung ausführte, bereitet die Finanzierung dieses größten Projektes seiner Amtszeit trotz Rücklagen am Jahresende von 11,5 Millionen Euro und einem Schuldenstand von unter 900.000 Euro große Probleme.

Im Finanzplan könne sein Kämmerer die Mainfrankensäle nur mit drei Millionen Euro bedienen. Die restlichen 8,5 Millionen Euro Rücklagen würden für andere wichtige Objekte wie beispielsweise für die über 1,4 Millionen Euro teure Sanierung des Ratskellers benötigt.

Der Gemeinderat soll deshalb in seiner Sitzung am Dienstag (23.11.) entscheiden, ob zur Finanzierung der Mainfrankensäle neben eingeplanten 2,5 Millionen Euro zinsgünstiger KfW-Darlehen noch fünf Millionen Euro auf dem freien Kapitalmarkt aufgenommen werden, deren Zins und Tilgung 20 Jahre lang den Haushalt mit jährlich 623.000 Euro belasten würden.

Der Bürgermeister verdeutlichte, dass der Gemeinderat in der Sitzung am Dienstag die Planer mit der Leistungsphase drei, sprich der Entwurfsplanung inklusive Kostenberechnung beauftragen müsse, wenn der Zeitplan mit einem angestrebten Baubeginn gleich nach dem Fasching 2012 und die Fertigstellung bis zur Fernsehsitzung „Fastnacht in Franken“ im Jahr 2013 eingehalten werden soll.

Planung für wirtschaftlichen Betrieb

Bei den im Jahr 1980 mit einem teilbaren Saal errichteten Mainfranksäle mit einem Fassungsvermögen bis zu 800 Besucher wurden in den letzten Jahren bauliche Unzulänglichkeiten in der räumlichen Organisation, aber auch in der Gebäudetechnik und Baukonstruktion offenbar.

Eine von der Gemeinde in Auftrag gegebene Markt- und Potentialanalyse diagnostizierte als Voraussetzung für einen wirtschaftlichen und zukunftsweisenden Betrieb die zusätzliche Schaffung mehrerer Tagungs- und Gruppenarbeitsräume sowie die Vergrößerung des Restaurants und des Foyers.

neuerAufgangimBereichalter KonferenzraumLinksAnbauten1
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Die im Arbeitskreis mit Vertretern aller Fraktionen laut Bürgermeister Rainer Kinzkofer funktional, ästhetisch, räumlich und technisch optimal ausgearbeitete Vorplanung beseitigt funktionale Defizite und gruppiert über ein um 165 Quadratmeter erweitertes zentrales Foyer, mit neuem Hauptzugang auf der Südseite, verbindbar drei kleinere Gruppenräume von je 50 Quadratmeter und zwei größere Seminarräume von je 113 Quadratmeter.

EGGrundrissMFS
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Im Anbau soll gleich neben dem Eingang ein neuer Bürotrakt für die Verwaltung und für die Touristikstelle entstehen. Vorgesehen ist auch, das Restaurant um 70 Quadratmeter zu erweitern und einen ebenso großen Terrassenbereich zu schaffen. Im Untergeschoss soll neben Technikräumen und WCs für die Seminarräume auch ein öffentliches WC entstehen.

MFSGaststaetteHausmeisterwohnung
MFSGaststaetteHausmeisterwohnung

Das bestehende Gebäude soll baukonstruktiv und gebäudetechnisch generalinstandgesetzt und modernisiert werden. Die Hausmeisterwohnung soll zu Umkleiden umgebaut und der Bühnenbereich durch eine Umgestaltung der Überdachung verbessert werden. Die Planung sieht vor, auch die Fluchtterrasse auf der Südseite zu vergrößern und hier zum neu verlegten Haupteingang eine Behindertenrampe zu führen.

Angestrebt wird, den Bestand energieeffizient zu sanieren und auch den Neubau in einem Niedrigst-Energie-Standard zu errichten. Die Planer schlagen so auch eine Außendämmung sämtlicher Außenwände vor, bei der komplizierte Wärmebrückensituationen zu lösen sind. Ziel ist, die CO²-Emmisionen für das Bestandsgebäude um 80 Prozent zu reduzieren.

wegfalltreppenaufgangRestauranterweiterung
wegfalltreppenaufgangRestauranterweiterung
Ein Abspecken der Planung, wie etwa den Hauptzugang zu belassen und nicht nach Süden zu verlegen und eine Deckelung der auf 11,8 Millionen Euro veranschlagten Kosten, wie von einer Fraktion ins Gespräch gebracht, macht nach Kinzkofers in der Bürgerversammlung geäußerten Worten keinen Sinn. Eine solche Variante sei gegenüber der im Arbeitskreis abgestimmten Vorplanung mit erheblichen Funktions- und Qualitätsmängeln behaftet.

BuehnerechtserhaeltSheddach
BuehnerechtserhaeltSheddach

Im Bühnenbereich (rechtes Schrägdach) geplant ist ein Ersatz des gegenläufigen Pultdaches durch ein dem Dachkörper über dem Zuschauersaal entsprechendes ausreichend hohes Sheddach, die Installation einer modernen Medien-/ Beleuchtungs-/ und Beschallungstechnik,  die Schaffung eines Hinterbühnen-/ Umgangbereichs mit Abstellräumen und die Erschließung des Bühnenbereiches von der Anlieferung im UG aus mit einem ausreichend großen Lastenaufzug.

 

Neu konzipiert ist (im Grundrissplan rechts hinten) ein neuer Regieraum und eine ausreichende Umkleiden- und Garde-robenzone mit Sanitäreinrichtungen durch Erweiterung im Bereich der ehemaligen Hausmeisterwohnung (im EG) und im UG. Daneben wird im Bereich der ehemaligen Kegelbahn im UG ausreichendes Bühnenlager geschaffen.

Im Zuschauerbereich des Saales sind vorgesehen die Erneuerung der Allgemeinbeleuchtung, die Ertüchtigung des Brandschutzes durch Einbau einer Brandmeldeanlage, RWA-Anlage und Sicherheitsbeleuchtung, Erneuerung der Lüftungsanlage im Saal, Erneuerung der Heiz- und Kühlflächen, um entsprechende Behaglichkeit im Zuschauerraum zu schaffen sowie der Einbau eines behindertengerechten Aufzuges und die Erneuerung der Akustikdecke- und Wände aufgrund der Brandschutzertüchtigung.

 

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