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90 Jahre organisierte Geflügelzucht in Veitshöchheim zum Erhalt und der Verfeinerung von Kulturgut und der Artenvielfalt

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

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von Dieter Gürz

Beim Ehrenabend zum 90jährigen Bestehen des Geflügelzuchtvereins Veitshöchheim ließen sich die in diesem Jahr erfolgreichen Züchter mit Ehrengästen und dem Vorstand verewigen v.l.n.r. vorne Manuel Veiel (Kreisverbandsjugendpreis), Hermann Fischer (Zweiter Vereinsmeister Tauben), Zweiter Vorsitzender Kurt Weidner (Hervorragend-Tiere), Heinrich Gressmann (Vorzüglich Tiere), Zuchtwart Fridemar Köbler (Vereinsmeister Zwerghühner)

Hinten: Otto Spanheimer (Vorzüglich Tiere), erster Vorsitzender Harald Gimperlein (zwei Verbandsprämien, zweiter Gesamtleistungssieger, zweiter Vereinsmeister Zwerghühner), Kreisjugendleiter Alfons Christ (Gesamtleistungssieger), Kreisvorsitzender Wolfgang Wirth,Bürgermeister Rainer Kinzkofer, Karl-Heinz Schlereth (Verbandsprämie, Vereinsmeister Großgeflügel),Georg Ries (Landratsamts-Krug, dritter Vereinsmeister Zerghühner), Anton Hofmann (Verbandsprämie, Vereinsmeister Tauben) und Hermann Gerhard (dritter Gesamtleistungssieger).

 

Seit 90 Jahren gibt es in Veitshöchheim organisierte Geflügelzucht. Anlass genug für die derzeit 80 Mitglieder des Geflügelzuchtvereins Veitshöchheim (GZV), darunter neun Jugendliche, auf das Vereinsjubiläum im stilvollem Rahmen der Orangerie des Restaurants „Rokoko“ Rückschau zu halten und ihre aktuell erfolgreichen Züchter zu feiern, während Kreisvorsitzender Wolfgang Wirth und Bürgermeister Rainer Kinzkofer die Verdienste und Leistungen des Vereins würdigten.

Wie Kinzkofer aus den Vereins-Annalen recherchiert hatte, stellte der stets erfolgreiche, leistungsbereite und leistungsfähige GZV seinen Züchterfleiß durch zahlreiche Schauen auf Orts-, Kreis- und Bezirksebene unter Beweis. Der Verein machte immer wieder aber auch als Gastgeber überörtlicher Verbandstagungen auf sich aufmerksam und pflege die Geselligkeit im Verein durch Monatsversammlungen, Züchterabende, Ostereiersuchen, Ausflugsfahrten, Jugendzeltlager und Weihnachtsfeier.

 

Begonnen hatte alles Ende Februar 1920 im „Lamm“, also an gleicher Stelle wie beim Jubiläumsabend, als sich die Kaninchenzüchter und die Geflügelzüchter zum Kleintierzuchtverein Veitshöchheim zusammen fanden, den bis 1939 Gartenbautechniker Anton Sturm anführte. Der Zweite Weltkrieg führte zur Vereinsauflösung im Jahr 1944.

Aber schon im Februar 1949 ließen sieben Personen im „Stern“ den Geflügelzuchtverein in seiner jetzigen Form wieder aufleben. Philipp Wolf leitete damals bis 1968 die Geschicke des Vereins, der 1960 31 Aktive und 14 Jungzüchter in seinen Reihen hatte. 1963 konnten die Züchter erstmals einen Brutapparat ihr eigen nennen.

Eine neue Ära begann 1969 unter Gerd Gimperlein, der bis Ende 1984 über 25 Jahre dem Verein vorstand.

Höhepunkte in dessen Amtszeit waren 1972 die Errichtung der Zuchtanlage in der Fischerau mit einem Käfigbestand von 600 Tieren, die erstmalige Ausrichtung einer Bezirksschau im Jahr 1983 mit 3.500 Tieren und die Ausrichtung der Bundesversammlung 1984 in den Mainfrankensälen.

Bei der zweiten Bundesversammlung 1990 hatte der Verein seinen Höhepunkt mit einer Mitgliederzahl von 119 Erwachsenen und 30 Jugendlichen. Mit dem Baubeginn für eine neue Zuchtanlage an der Bahnbrücke 1992 ging für die derzeit zehn dort ansässigen Züchter ein langgehegter Wunsch in Erfüllung. 1999 organisierte der GZV die Landesverbandsversammlung.

In Amt und Würden in verschiedenen Funktionen waren beim GZV jahrzehntelang auch Fridemar Köbler, der von 1995 bis 2002 den Verein führte sowie Kurt Weidner, seit 1982 zweiter Vorsitzender und Harald Gimperlein, seit 2005 erster Vorsitzender.

Um die Zukunft nicht bange

Kreisvorsitzender Wolfgang Wirth verdeutlichte, dass sich in den letzten 90 Jahren der Zweck der Rassegeflügelzucht gewandelt hat vom wirtschaftlichen Nutzen zum heute überwiegend reinem Hobby. Mit dem Wandel seien auch neue Geflügelarten wie die Zwerghühner seit 1960 populär geworden. Wirth bedauerte, dass der Lebensraum für Rassegeflügel in Wohnorten immer mehr eingeschränkt werde und sie immer weniger in ihrer Nachbarschaft haben wollen. Dem GZV müsse durch seine Zuchtanlage an der Bahnbrücke aber nicht um seine Zukunft bange sein.

Verantwortungsbewusstsein für anvertraute Tiere

Bürgermeister Kinzkofer jedenfalls möchte die Geflügelzucht im Ort nicht missen. Denn diese habe als Hobby betrieben, einen hohen Stellenwert, die der ganzen Familie zugutekomme und bei Kindern ein frühzeitiges Verantwortungsbewusstsein für das anvertraute Tier wecke. Die viel Idealismus erfordernde Beschäftigung mit den Tieren, die züchterische Arbeit diente dem Erhalt und der Verfeinerung von Kulturgut, der Artenvielfalt und biete zusätzlich Abwechslung, Ausgleich, Entspannung und Erholung.

 

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