Baustopp Höchheimer Steg: Firma Lupp nimmt Mitte Juli die Arbeiten wieder auf - Fertigstellung wird bis 31. Oktober 2023 angestrebt
Am 18. Juli 2022 lieferte ein Sonderfahrzeug den Rohbau des Treppenturms auf der Veitshöchheimer Seite des "Höchheimer Steges" an. Damals waren noch die beiden Bürgermeister Jürgen Götz (Veitshöchheim) und Waldemar Brohm (Margetshöchheim) guter Dinge, im Herbst ein großes Einweihungsfest feiern zu können. Doch leider kam es anders. Kurz vor Fertigstellung kündigte Anfang August 2022 völlig überraschend für alle die Firma Adolf Lupp als Generalunternehmerin einseitig den Bauvertrag mit dem Wasserstraßen-Neubauamt Aschaffenburg (WNA) und löste die Baustelle auf. Die Firma begründete dies mit vertraglichen Differenzen zu Nachtragsforderungen und offenen Rechnungen in Höhe von 2,0 Mio. So wartet auch heute noch der vor knapp einem Jahr angelieferte Treppenturm an gleicher auf seine Installation in Höhe des Veitshöchheimer Pylons.
Wie nun heute Pascal Haus, Prokurist und Leiter der für den Mainsteg-Bau zuständigen Lupp-Niederlassung in Gießen auf Nachfrage erklärte, habe sich seine Firma mit dem WNA soweit geeinigt, dass sie Mitte Juli die Bauarbeiten wieder aufnimmt. Ein genauer Ablaufplan befinde sich in der Erstellung und werde noch final ausgearbeitet. Haus: "Es werden zunächst die Arbeiten an den Geländern (so auch die Montage der restlichen Edelstahl-Handläufe) fertiggestellt und anschließend die Beschichtung auf die Brücke aufgetragen. Für die Fertigstellung wird der 31. Oktober 2023 angestrebt."
Bislang gingen die beiden Gemeinden von Gesamtkosten von 9.843.000 Euro einschließlich Rückbau des alten Steges aus, wovon auf sie 5.064.000 Euro und der Rest auf den Bund entfällt. Vom Gemeindeanteilsbetrag erkannte der Freistaat Bayern 4.408.000 Euro als zuwendungsfähig an. Bei einer Förderquote von 70 Prozent verbliebe so bei den
Gemeinden ein Eigenanteil von 1,9 Millionen Euro zuzüglich sonstiger Bauausgaben von 650.000 Euro, sodass bislang beide Gemeinden davon ausgingen, dass sie jeweils rund 1,3 Mio. Euro zu leisten haben.
Durch die mit dem WNA verhandelten Nachtragsthemen, so erklärte nun der Lupp-Prokurist, habe sich selbstverständlich die Auftragssumme seiner Firma erhöht. Zahlen wollte er hier jedoch nicht nennen. Nach seinen Angaben seien nämlich bei Weitem noch nicht alle strittigen Themen geklärt und dies werde auch noch eine Weile Zeit in Anspruch nehmen. Haus: "Wir befinden uns jedoch auf einem guten Weg, so dass der Wiederaufnahme nichts im Wege stand."
Der ursprüngliche Auftrag des Generalunternehmers umfasste auch den Abbruch des alten Ludwig-Volk-Steges. Darüber wurde sich laut Haus aber noch nicht vereinbart. Diese Einigung soll voraussichtlich bis zum 30. August 2023 erzielt werden. Der Ausgang sei ungewiss.
Baulastträger der Baumaßnahme ist die Gemeinde Margetshöchheim. Diese hat jedoch durch Vertrag dem WNA die Bauträgerschaft übertragen. Das WNA ist somit Vertragspartner der Baufirma Adolf Lupp und überwacht, dass die Ausführung den Regeln der Technik entspricht. Das WNA rechnet komplett ab und ist auch noch nach der Abnahme für Gewährleistungs-Mängel zuständig.
Fotos Dieter Gürz