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Kirchstraße, Ausbildung der Dehnungsfugen im Pflaster

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Ab dem 30.05.2023 werden für ca. zwei  Wochen die Dehnungsfugen im Flächenpflaster der Kirchstraße hergestellt.

Laut Planer Thomas Wieden wurde das Pflaster in der Kirchstraße in gebundener Bauweise hergestellt. Dies bedeutet, dass die Pflastersteine in ein Mörtelbett und mit einer „starren“ Fuge verlegt wurden.

Aufgrund der hohen Verkehrsbelastung, insbesondere durch den Busverkehr, wurde diese hochwertige Bauweise gewählt.

Aufgrund der „starren“ Bauweise ist es jedoch notwendig, in Abständen von acht bis zwölf Meter  sogenannte Dehnungsfugen einzubauen, damit Temperaturschwankungen ausgeglichen werden können, ohne dass Beschädigungen am Pflaster auftreten. Die Dehnungsfugen sind später im Pflasterbild sichtbar, da sich die flexiblen Dehnungsfugen in Material und Optik von der normalen starren Pflasterfuge unterscheiden.

In Veitshöchheim wurde hierzu das sogenannte „Schweizer System“ angewandt. Hierbei wurden bereits in der Bauphase in der unter dem Pflaster gelegenen Tragschicht diese Dehnungsfugen in den erforderlichen Abständen angelegt. Das Pflaster selbst wird bei der Verlegung allerdings noch komplett mit einer starren Fuge versehen (Rotmarkierung im Foto links in der Mitte des Kanaldeckels). Bereits in der Bauphase wurden hierfür in der Pflasterbettung die Fugen konstruktiv angelegt.

Beim „Schweizer System“ wird erst ein Winterperiode abgewartet, um die Dehnungsfugen in der Pflasterebene dann nur dort auszubilden, wo sich Risse in den Pflasterfugen zeigen. Erfahrungsgemäß werden durch dieses System weit weniger Dehnungsfugen im Pflasterbild notwendig, als wenn Sie nach Normabständen gleich mit eingebaut worden wären.

Im April wurde die gesamte Pflasterfläche begutachtet und mit allen Beteiligten (Gemeinde Veitshöchheim, Planer, Pflastergutachter, Baufirma) festgelegt, welche Fugen nun als Dehnungsfugen ausgebildet werden sollen. Diese Arbeiten wurden vorgeplant und sind regulärer Bestandteil des Bauauftrags für die Pflasterarbeiten.

Ein Teil dieser Fugen wird nun auch an der Oberfläche durch einen Schnitt geöffnet und dauerelastisch verfugt. Die Ausbildung dieser Dehnungsfugen ermöglich dem Pflasterbelag eine weitere Ausdehnung bei den noch zu erwartenden hochsommerlichen Temperaturen und vermindert schädliche Spannungen im Zuge von Temperaturschwankungen. Die dauerelastische Fugenfüllung schützt die Fuge vor dem Eindringen von Schmutz und Wasser.

Es ist nicht auszuschließen, dass später noch weitere Dehnungsfugen ausgebildet werden müssen. Dies stellt jedoch keinen Mangel in den Arbeiten der Baufirma dar, sondern ist eine bewusst gewählte Vorgehensweise, die den anerkannten Regeln der Technik entspricht und zudem die optisch stark im Pflaster sichtbaren Dehnungsfugen auf ein notwendiges Mindestmaß reduziert.

Die Arbeiten werden seit heute abschnittsweise unter fortlaufenden Verkehr durchgeführt. Mit Verkehrsbehinderung durch baustellenbedingte Fahrbahneinengungen ist zu rechnen. Die Maßnahme wird als „Wanderbaustelle“ abgewickelt. Dadurch ist eine gesicherte Busverbindung gewährleistet. Die Gemeindeverwaltung bittet auch im Namen der Baufirma um entsprechende Rücksichtnahme.

Fotos Dieter Gürz

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B
Lieber Herr Gürz,<br /> verliert unser Blindenleitsystem aufgrund der Spannung / Ausdehnung in der Pflasterung seine Reflektoren?<br /> Mit der Korrosion der Befestigungsschrauben hat dies natürlich nichts zu tun!
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