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Mit Dipl. Ing. (FH) Hermann Nickel feierte am 1. April ein außergewöhnlicher Mensch seinen 100. Geburtstag

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Mit dem seit 1991 mit seiner Frau Wilfriede in Veitshöchheim wohnenden Dipl. Ing. (FH) Hermann Nickel feierte am 1. April ein außergewöhnlicher Mensch seinen 100. Geburtstag. Bei ihrem Gratulationsbesuch kamen Bürgermeister Jürgen Götz und die stellvertretende Landrätin Karen Heußner aus dem Staunen nicht heraus, als der Jubilar ausführlich über sein erfülltes Leben, seine vielseitigen Begabungen und Aktivitäten auch im sportlichen und musischen Bereich erzählte.

So lernte der gebürtige Würzburger bereits mit sieben Jahren bei der Musiklehrerin des Elisabethenheims das Klavierspielen und frönte dem Chorgesang u.a. noch im Alter von 87 im Projektchor der örtlichen Musikschule.

Auch das Zeichnen war eines seiner vielen Hobbys, so wie im Hintergrund zu sehen, seiner drei Kinder in der oberen Reihe und seiner drei Enkel unten. Stolz präsentiert er auf dem Klavier auch einen Leuchter aus Neusilber, sein Gesellenstück als Bau- und Kunstschlosser. Diesen Beruf lernte er als Lehrling im 1933 von seinem Vater gegründeten Betrieb in der Bachgasse (Pleich), den er dann nach der Hochzeit mit seiner Wilfriede im Jahr 1956 mit 20 Mitarbeitern übernahm und diesen dann nach Verlagerung in die Fischerau in der Friedrich-König-Straße im Jahr 1968 bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1990 führte.

Seit 1952 war der Jubilar in der damaligen Innung für Metall und Kunststofftechnik Würzburg tätig: zunächst als Schriftführer, von 1976 bis 1992 als Obermeister und stellvertretender Landesinnungsmeister des Fachverbandes Metall Bayern. In dieser Zeit fusionierten die Innungen der Landkreise Würzburg, Kitzingen und Main Spessart zur heutigen Metall-Innung Mainfranken-Mitte.  Neben seiner Tätigkeit im Metallbetrieb unterrichtete er bis zu 14 Stunden wöchentlich in den Meister- und Technikerkursen seiner Innung. Der Ehrenobermeister war daneben auch als Sachverständiger für Metallbau und als Richter am Sozialgericht Würzburg tätig. Für sein Engagement für seinen Berufsstand sowie im Ehrenamt wurde Hermann Nickel unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Auch im Alter von 100 Jahren lässt es sich der Jubilar nicht nehmen, trotz Gehbehinderung noch seine ihren Haushalt alleine versorgende 89jährige Gattin mit dem Auto zu den Geschäften im Ort zum Einkaufen zu fahren. Auch sportlich war er zeitlebens sehr aktiv, machte 1939 schon den Motorradführerschein, meldete sich im Krieg zur Luftwaffe, um den Flugschein zu machen, ruderte seit 1939 aktiv bei Regatten für den Akademischen Ruderclub Würzburg. Auch gehörte das Wandern auf dem Wasser mit dem Boot und auch per pedes sowie Bergsteigen und Skifahren in Südtirol bis zu seinem 95. Lebensjahr zu seinen liebsten Hobbies. So reiste er denn auch an seinem 100. Geburtstag zwei Tage lang nach Südtirol, um diesen mit seiner Familie gebührend zu feiern. Stammgast ist er auch heute noch bei der Studentenvereinigung der Niederländer Gesellschaft.

Der Jubilar sang mit seiner sonoren Bassstimme noch im Alter von knapp 87Jahren  im Projektchor der Sing- und Musikschule Veitshöchheim wie im Bild bei der Aufführung von Bernsteins "Cichester Psalms" und Dvoraks "Stabat Mater" in der Würzburger Johanniskirche im Februar 2010.

Fotos Dieter Gürz

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