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aktualisiert: Veitshöchheimer Kraftdreikämpferin Verena Rehagel errang in Kanada/Neufundland den Vize-Weltmeistertitel - Die zweifache Mutter betreibt seit 2018 sehr ambitioniert diesen Sport

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Die Vizeweltmeisterin im Kraftdreikampf Verena Rehagel im Homegym im Keller ihres Mietswohnhauses in Veitshöchheim, wo sie auch Zuhause ohne Probleme die drei Disziplinen Bankdrücken, Kniebeuge und Kreuzheben trainieren kann.

Foto Dieter Gürz

Ein sportlich sehr erfolgreiches Jahr war 2022 für die mit ihrer Familie seit zehn Jahren in Veitshöchheim in der Oberen Maingasse wohnhafte Kraftdreikämpferin Verena Rehagel. Höhepunkt war für die im Verein Powerlifting Würzburg e.V. trainierende Athletin die Teilnahme an den Weltmeisterschaften der Masters im Kraftdreikampf in Kanada/Neufundland vom 08.-15. Oktober 2022, wo sie in der Gewichtsklasse -69 kg der Masters I in der Gesamtwertung mit 417,5 Kilogramm auf Platz zwei landete und sich nun Vize-Weltmeisterin nenen darf. Silber bekam sich auch im Bankdrücken mit 90 Kilogramm und je Bronze in der Kniebeuge mit 160 Kilogramm und im Kreuzheben mit dem neuen persönlichen Rekord von  167,5 Kilogramm.

In Masters-Klassen starten Sportler ab 40 Jahre, Rehagel dabei in der Variante "Equipped", in der unterstützende Materialien wie Bandagen, Gürtel oder ganze Anzüge erlaubt sind.

Sportlich war ich schon immer," sagt die zweifache Mutter. Vor den Kindern habe sie, noch im Taunus wohnend, hauptsächlich Ausdauersport betrieben, fünf Mal die Woche gelaufen, auch  mehrere Halbmarathons und auch mal einen Marathon in Frankfurt. 

Nach der Geburt ihres zweiten Kindes trainierte sie im Fitnessstudio, bis sie 2016 zum Crossfit in die Posthalle in Würzburg kam, wo auch der Verein Powerlifting Würzburg angesiedelt war. Verena: "Da lernte ich auch meinen Coach und ersten Vorstand des Vereins Daniel Härter kennen, der sie überredete, damals an der unterfränkischen Meisterschaft im Bankdrücken in Randersacker teilzunehmen und ich habe mich sehr schnell als Teil der Community gefühlt."

Seit 2018 betreibt die 42jährige nun den Kraftdreikampf, auch Powerlifiting genannt, qualifizierte sich 2020  für den deutschen Kader der Masters 1 und bekam 2021 zum ersten Mal die Möglichkeit, auf einer Europameisterschaft in Pilzen (Tschechien) zu starten, wo sie sich den Titel der Vize-Europameisterin sicherte. Bei der Deutschen Meisterschaft 2021 belegte sie den ersten Platz und bestätigte damit ihren Platz im National-Kader.  Im April 2022 startete sie mit ihrem Team in der Bundesliga,  wo ihr Verein den zweiten Platz belegte. Bei der Europameisterschaft in Schweden im Juli 2022 wurde sie Vierte.

Bayernweit hält die Veitshöchheimerin mehrere Rekorde in ihrer Alters- und Gewichtsklasse, so in der Kniebeuge, im Kreuzheben und im Total.
Deutschlandweit belegt sie bei den Frauen der Gewichtsklasse -69 kg  und der Altersklasse 40-49 Jahre den dritten Platz. Verena: "Mein Ziel ist es, mich 2023 noch auf den zweiten Platz vorzukämpfen und langfristig auf Platz eins zu landen."

Dafür trainiert sie fünf bis sechsmal pro Woche für jeweils drei bis vier Stunden sehr diszipliniert und ambitioniert im Verein Powerlifting Würzburg e.V., für den sie sich seit April 2022 auch ehrenamtlich mit viel Herzblut als dritte Vorstandsvorsitzende engagiert.

Ehrenamt wird bei Verena schon immer groß geschrieben. So war sie mehrere Jahre Mitglied und auch Vorsitzende des Elternbeirates des Bilhildis-Kindergartens, in dem ihre hier in Veitshöchheim aufgewachsenen Kinder gingen. Danach besuchten beide Kinder die Vitusschule. Ihre Tochter geht dort aktuell in die vierte Klasse, ihr Sohn ist mittlerweile auf einem Gymnasium in Würzburg. Auch in der Vitusschule war sie mehrere Jahre im Elternbeirat sowie als Elternklassensprecherin bei beiden Kindern aktiv.

Der Sport ist für die beruflich  bei der Firma Vereinigte Spezialmöbelfabriken in Tauberbischofsheim in Teilzeit tätige Social Media Managerin Passion und vor allen Dingen Ausgleich zu ihrem stressigen und ausgefüllten Alltag.
Denn bevor sie abends,  wenn ihr Mann von der Arbeit zurück ist, meist  bis 22 Uhr trainiert, ist sie nachmittags voll und ganz für ihre Kinder da. Verena: "Ich koche, helfe bei den Hausaufgaben und beim Lernen, ermögliche den Kindern ihre Hobbies und kümmere mich um Haushalt & Co. TV schauend auf der Couch sitze ich nie." Ihre Familie stehe voll hinter ihr und sei sehr stolz auf ihre Leistungen. Bei ihr Zuhause sei alles gut organisiert und durchgetaktet – anders wäre das umfangreiche Trainingspensum nicht unterzubringen. Verena: "Und wenn es mal einen Tag gibt, an denen ich nicht zum Training komme, dann trainiere ich zu Hause in meinem Homegym, mit den Kindern um mich herum oder wenn sie schlafen… denn Ausreden gibt es bei mir keine."
Wie sie sagt, bedeute das Training nicht nur Zeit für sich, wo sie abschalten kann und "Ich mag es, mich auszupowern, alles zu geben, an meiner Kraft, Technik und mentalen Stärke zu arbeiten, immer wieder kleine Schritte in Richtung neuer Ziele zu gehen, mit Ehrgeiz auf einen Wettkampf hinzuarbeiten und dort idealerweise neue Bestleistungen aufzustellen."
Den Kraftdreikampf empfindet sie deshalb so toll, weil man sich hier immer wieder neue Ziele stecken kann. Sobald sie diese erreicht hat, habe sie schon eine neue Zahl im Kopf, die sie gerne beugen, drücken oder heben möchte.  Außerdem gefalle es ihr, an Wettkämpfen teilzunehmen: "Es ist ein Behaupten gegen andere Athletinnen aber auch gegen sich selbst, wenn man einen neuen persönlichen Rekord aufstellt."
Auch wenn Kraftdreikampf eigentlich eine Individualsportart ist, ist es für sie auch Teamsport: "Im Verein Powerlifting Würzburg trainieren wir gemeinsam, unterstützen uns gegenseitig und verfolgen alle ambitionierteZiele  – wir sind eine starke Community, in der ich sehr gerne meine Zeit verbringe."

Fotos WM in Kanada: Erik Vässmar, Schweden

 

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