Veitshöchheims italienische Partnerstadt Greve in Chianti wurde von einer schlimmen Unwetterkatastrophe heimgesucht
Eine anhaltende Schlechtwetterfront seit der Nacht vom 15. ( Ferragosto, wichtiger Feiertag in Italien, symbolisiert die Hälfte des Sommers) hat in Teilen von Veitshöchheims italienischer Partnergemeinde Greve in Chianti in der letzten Woche für gravierende Schäden gesorgt.
Am schlimmsten hat es den Ortsteil Cintoia getroffen, wo der Rio Sezzate in kürzester Zeit über die Ufer getreten ist und alles überschwemmte und mitnahm, was ihm im Wege stand - Bäume, darunter zum Teil jahrhundertealte Zypressen, Autos, Waschmaschinen, Mopeds, Gartenmaterial, Pflastersteine, Natursteinmauern, Teile einer Brücke aus dem 16. Jahrhundert, die eine Verbindung zwischen dem Ort
und dem Schloss von Baron Hans von Weidinger (hinten rechts, Foto D.G. vom April 2016), herstellt, dem österreichischen Mäzen des Bella Musica- Projektes, bei dem dann später eine Delegation aus Veitshöchheim bei einer Bürgerreise eingeladen war ....
In Cintoia lebt auch die in Veitshöchheim in Partnerschaftskreisen allseits bekannte Hiltrud Müller-Allaria, die seit Beginn der Partnerschaft vor 28 Jahren als Ansprechpartnerin in Greve fungierte, hier im Bild (D.G.) zuletzt beim Rokokogartenweinfest 2016 mit Greves Sindaco Paolo Sottani zu Besuch.
Nach Recherchen der Veitshöchheimer Partnershaftsbeauftragten Sieglinde Winter-Denk sind in den Gemeinden südlich von Florenz, im Chianti fiorentino, in einer Stunde 70 Liter heruntergekommen, 100 Liter in sechs Stunden auf wenigen Quadratkilometern.
Und wie überall nun treten solche Ereignisse sehr lokal auf. Ein paar Kilometer weiter passiert gar nichts. So hat Winter von ihrer italienischen Partnerschaftskollegin auf Nachfrage nichts Weiteres gehört, so dass sie annimmt, dass ihr Ortsteil nicht betroffen war. Zu bedenken sei, dass Greves Fläche rund 25 mal größer als die Veitshöchheims ist.
Am Donnerstag kam es dann laut Winter in Greve zu einem Stromausfall, der zum Teil über 24 Stunden anhielt und die Leute verzweifeln ließ - kein Strom, kein Wasser, kein Telefon ( wobei manche Kunden wütend waren, dass man ihrer Meinung nach zwischen Kunde der Kategorie A und B unterschied, wo doch die Strompreise ohnehin zu den höchsten der Industriestaaten gehören, und das bei veralteten Netzen ), Stornierungen, kaputte Ware, genervte Touristen, ein Imageschaden, der so schnell nicht behoben sein wird.
Die Leute in Greve sind geschockt, haben zum Teil Hab und Gut verloren, aber die Eingriffe in die Landschaft durch die Wucht des Wassers sind auch erschreckend (siehe nachstehender Online-Bericht DAS DRAMA VON CINTOIA (Übersetzung per Google)
DAS DRAMA VON CINTOIA - alle Fotos aus Greve von MARCO CAPPELLETTI
In Chianti gibt es einen kleinen Weiler, Mulino di Cintoia, der während des Sturms Mitte August von einer schrecklichen Überschwemmung heimgesucht wurde, die die überschwemmten Anwohner terrorisierte.
✍️ „Ich sah Felsbrocken so groß wie Geschirrspülmaschinen, die sich den Häusern näherten, die vom Fluss in der Flut getragen wurden“; "Ich sah ein Meer unter dem Haus, das alles wegnahm"; "Wir hatten Angst, wir haben es immer noch".
Das fotografische Zeugnis von Marco, Amateurfotograf und Umweltaktivist, führt uns zu einem der beiden Chianti-Orte, die am stärksten von der Flut von Ferragosto betroffen waren: Cintoia und sein Tal, insbesondere der untere Bereich des Weilers Grevigiana, das Gebiet mit engstem Kontakt mit der Überschwemmung des Flusses in der Nacht des 15. August. Eine ländliche Gegend, umgeben von viel Grün und Natur, "verraten" von derselben Natur, mit der die Bewohner seit jeher in engem Kontakt leben.
Hier hat der Sturm vor wenigen Tagen für Schrecken gesorgt. Das echte, echte, greifbare. Die Erinnerungen der Menschen, die dort lebten, führen uns zurück zu jenen aufregenden Momenten, in denen die Außergewöhnlichkeit des Naturereignisses widersprüchliche Empfindungen hervorrief, darunter Unglaube, Unfähigkeit zu reagieren und trauriges Bewusstsein.
„Ich schaute aus dem Fenster und sah ein Meer unter dem Haus, das alles wegnahm, einschließlich der Tauben meines Vaters. Im Garten des Nachbarn gab es echte Wellen: es war unglaublich, es ist unmöglich, die Idee zu vermitteln, aber ich hatte große Angst. Tatsächlich fühle ich mich auch heute noch nicht sicher zu Hause. “, erzählt Matilde in einem Audio.
Im angrenzenden Haus im unteren Cintoia wurde eine Frau durch die Trümmer verletzt, die zusammen mit dem Wasser in die Häuser eindrangen.
Wir berichten über die direkte Aussage eines anderen Bewohners: „Innerhalb einer halben Stunde war die Sezzate, die normalerweise den größten Teil des Jahres trocken ist, da es sich um einen kleinen Bach handelt, angeschwollen und überflutet. Ich sah, wie der Fluss aus seinem Bett kam und Wasser ins Tal strömte und Steine so groß wie eine Geschirrspülmaschine mitnahm. Wir hatten Angst vor diesen Felsbrocken, die mit beeindruckender Geschwindigkeit herunterkamen, an die Ufer schlugen und neue Brüche und neue Trümmer verursachten, die in der Flut in den Wildbach gelangten. Wir waren überschwemmt, ohne Strom oder Trinkwasser aufgrund der zerstörten Anschlüsse und Zähler."
Neben einer verletzten Frau, die von 118 gerettet wurde, hat die Flut zwei Autos - von denen eines noch nicht gefunden wurde - und ein Moped mitgenommen. Die von der Stille des Waldes umgebenen Häuser fanden sich für eine Nacht im höllischen Getöse einer Flut wieder.