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Vermisste Schlappsau bei Grabungsarbeiten an der Vituskirche entdeckt - Wieder zünftige Faschingseröffnung des Veitshöchheimer Carneval-Clubs am Morgen des 11.11.2021

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Zu einer Pressekonferenz hatte frühmorgens am 11.11. VCC-Sitzungspräsident Manuel Seemann auf die Baustelle vor der Vituskirche eingeladen. Wie er sagte, wurde der VCC informiert, das kurz zuvor um 07:15 Uhr bei den Freilegungsarbeiten der Denkmalpfleger eine Schlappsau gefunden wurde, vermutlich aus dem Jahre 2020, als man im Februar den Fasching noch uneingeschränkt und herzhaft ausleben konnte.

Überrascht zeigte sich Bürgermeister Jürgen Götz von dem Ereignis. Nach der Meldung durch die Baufirma habe er zuerst an weitere Skelettfunde gedacht. Als er sich ein Bild vor Ort machte, habe er gleich erkannt, dass es sich um eine Veitshöchheimer Schlappsau handeln müsse. Gottseidank sei sie wohlauf und stabil. Nach aktuellem Stand gehe er wegen der Suche nach weiteren Schlappsäuen davon aus, dass sich die Baumaßnahme bis Aschermittwoch verzögern könnte.

Die besagte Schlappsau alias Rita Wunderlich erklärte sich bereit vor die Öffentlichkeit zu treten, herbeigeführt von der VCC-Sitzungspräsidentin Cornelia Lyding, von ihrem Schlappsaupartner alias Edi Schneider sehnlichst in Empfang genommen.

Auf die Farge nach ihrem Befinden antwortete die Schlappsau schroff: "Wie soll es mir scho gehn? So ein Simpel hat mich um Viertel Acht geweckt. Ich hätt heut locker ausschlafen können." Jetzt hatte sie "Durscht" und Lust auf ne "gescheite Haxn".

Sogleich versicherte der Sitzungspräsident unter Helau-Rufen, sich dafür einzusetzen, für die Schlappsau ein Umfeld zu schaffen, in der es auch diese lange vermisste Schlappsau wieder gut gehen lassen kann.  Der VCC werde deshalb am Abend um 19.11 Uhr durch die Straßen ziehen und Veitshöchheim mit Frohsinn beglücken.

Als Dankeschön für die blitzschnelle Einschätzung der Situation und seinem Vertrauen in den VCC überreichte er dem Ortsoberhaupt den ersten Orden der Session 2022.

Diesen Orden hat der VCC den diesjährigen 21 Skelettfunden beim Ausbau der Kirchstraße gewidmet. In der Mitte eines roten vierblättrigen Kleeblattes fragt ein Skelett vor der Vituskirche mit hoch erhobenen Händen "Wer bin ich? Veitsbachs 1. Narr?"

VCC-Präsidentin Conny Lyding ließ sich nicht lumpen und spendierte im Clubheim im Mittelbau der Schlappsau zum Aufwärmen gleich ein "Hütli".

Zum Frühstück gesellte sich dann auch noch Pfarrer Borawski, vom Schicksal der Schlappsau vor seiner Kirchentür aufgeschreckt, zur Narrenschar.

Rechtzeitig zur Faschingseröffnung am 11.11.2021 fertiggestellt  hat der Karlstädter Illustrationsgrafiker Werner Hofmann  zusammen mit dem freischaffenden Künstler Arno Ludwig die Bemalung der Nordfassade des Fastnachts-Hauses mit der Nummer 13 in der Veitshöchheimer Bahnhofstraße, dem Sitz des Fastnacht-Verbandes Franken (FVF). Abgebildet sind auch die Schlappsaududler des Musikvereins Veitshöchheim, zu denen auch Bürgermeister Jürgen Götz mit seinem Saxophon zählt.

Gegenstand der Bemalung sind die Veitshöchheimer Schlappsäu und Motive aus dem Hofgarten wie Schloss, Wasserhaus und Pegasus. Die beiden hatten schon 2015 auf der Straßenfront des Fastnachtshauses  auf einer Länge von 28 Meter  die einem millionenfachen Publikum bekannten Protagonisten aus Bayerns Fernsehsendung  der Fastnacht in Franken dargestellt. Die Idee dazu hatte der Veitshöchheimer FV-Ehrenpräsident Bernhard Schlereth, der die 10.000 Euro teure Maßnahme sponsert. Die Gemeinde leistet einen Zuschuss von 1000 Euro.

 

Seit einigen Tagen sind wieder Denkmalpfleger vor Ort. Sie stießen bei der Freilegung des Bereichs vor der Vituskirche im Zuge des Ausbaus der Kirchstraße auf alte Mauern unter dem Sockel der Vituskirche. Laut Ortschronik von Thomas Struchholz wurde 1690 der ursprünglich an den aus dem aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts stammenden romanischen Turm der Vituskirche angegliederte Kirchenbau in Ost-/Westrichtung durch einen Neubau in Nord-/Südrichtung ersetzt. Es wird vermutet, dass die alten Mauern in Verbindung mit dem Reinsteinischen Wasserschlösschen stehen könnten, das ursprünglich südöstlich der Kirche im Bereich des heutigen Hauses der Begegnung stand.

Fotos Dieter Gürz

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