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Weiter gute Nachrichten aus dem Haus St. Hedwig in Veitshöchheim

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Mitte Februar 2020 konnten die  Bewohner von St. Hedwig noch fröhlich Fasching feiern mit den Damen vom örtlichen Frauenbund, wenngleich zur selben Zeit schon die ersten Corona-Infektionen in Bayern bekannt wurden.

Seit der gestrigen Pressekonferenz von Ministerpräsident Markus Söder ist klar, dass das seit Mitte März 2020 geltende Betretungsverbot für Altenpflegeheime weiter aufrechterhalten wird. Somit stellt sich auch das Caritas-Altenheim St. Hedwig in Veitshöchheim auf weitere zwei Wochen Besuchsverbote für seine 94 Bewohner bis einschließlich Sonntag, den 3. Mai 2020 ein.

Heimleiterin Barbara Bender: "Wir hatten bisher keine Infektionen mit dem Corona-Virus zu verzeichnen - weder bei Bewohnern noch bei Mitarbeitern. Darüber sind wir natürlich sehr froh und dankbar."

Ihr Dank gilt allen Mitarbeitern, deren persönliches Verhalten - auch in der Freizeit - sicherlich dazu beigetragen habe, dass das Haus bislang verschont wurde. Die Hygienemaßnahmen würden laufend der Situation und dem Materialbestand angepasst, so dass sie die getroffenen Maßnahmen bestätigt sieht. Nicht zuletzt sei die Situation dem Betretungsverbot der Einrichtung geschuldet.

 Die Bewohner des Hauses würden natürlich ihre Angehörigen sehr vermissen. Es bestünden aber weiterhin Kontakte „in Rufweite" über die Balkone. Einzelbetreuungen seien an der Tagesordnung. Das Wetter lasse Spaziergänge rund um das Haus zu. Auch dort würden die Mitarbeiter Mund-Nasen-Schutzmasken tragen und soweit möglich, den geforderten Abstand einhalten.

Ganz neu im Programm sind „Fensterkonzerte". Dabei spielen zwei Musiker der Musikschule Veitshöchheim in Pavillon „live" und alle, deren Fenster sich zu diesem Bereich des Gartens öffnen, lauschten der Musik vom Zimmer aus. Andere Bewohner würden einzeln und in dem geforderten Abstand im Garten sitzen und zuhören. Diese Konzerte haben jetzt schon mehrmals stattgefunden und erfreuen sich großem Zuspruch. Bender dankt für das Engagement seitens der Musikschule.

Von der beliebten Terrasse vor dem Haus musste sie leider die Gartenstühle entfernen, da Angehörige, die nur kurz etwas für ihre Lieben hier abgeben wollten, noch mit den Bewohnern sprachen, die draußen in der Sonne saßen. Dabei sei der Mindestabstand häufig nicht eingehalten worden.

Ein herzliches Dankeschön der Heimleiterin gilt allen, die alle Mitarbeiter des Hauses mit selbstgenähten Mund-Nasen-Schutzmasken versorgten. Neben den 1x Masken, deren Vorrat begrenzt sei, sind diese selbstgenähten Masken für Bender auch ein Zeichen der Verbundenheit mit all denjenigen, die sie für das Haus angefertigt haben.

Was die sonstige Schutzausrüstung angelangt, stellt die Heimleiterin aber klar:  "Von einer perfekten Ausstattung für den Fall, dass wir Infizierte hier im Haus haben, sind wir noch weit entfernt."  Immerhin höre sie  jetzt vom Katastrophenschutz, dass dort peu a peu Lager aufgebaut werden, aus denen sie  dann im Ernstfall Material kurzfristig beziehen könne.

Sie wurde auch angehalten, sich Gedanken über eine Isolierstation zu machen, falls sich mehrere Bewohner mit dem Corona-Virus infizieren. Aufgrund der offenen Bauweise des Hauses St. Hedwig kämen hierfür nur bestimmte Bereiche in Frage. Bei der Bildung einer sogenannten Pandemiezone müssten die betroffenen Bewohner im Sinne einer Kohortenisolierung untergebracht werden. Das würde auch bedeuten, dass Bewohner, die jetzt in diesem Bereich wohnen und nicht infiziert sind, in ein anderes Zimmer umziehen müssten. Eine Wahlmöglichkeit gäbe es leider nicht. Der Umzug müsste auch sehr schnell erfolgen.

Die ärztliche Versorgung wurde seitens des Gesundheitsamts Würzburg jetzt so geregelt, dass nur noch drei örtliche Ärzte ins Haus kommen dürfen. Von diesen erhält die Heimleiterin einen Dienstplan und ruft  für Visiten nur noch den Arzt an, der am fraglichen Tag Dienst hat (8:00 - 22:00 Uhr). Mit den eigentlichen Hausärzten der jeweiligen Bewohner werde nur noch telefonisch Kontakt gehalten oder es würden Rezepte angefordert.

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