Verkehrsprobleme waren Schwerpunkt der zwölf Wortmeldungen in der Bürgerversammlung - Ein Thema waren auch Seniorenwohnanlage und eine Baumpflanzung für jedes neugeborene Kind
Wo ihnen der Schuh drückt, was sie auf dem Herzen haben, was ihnen gefällt und auch das, womit sie weniger einverstanden sind und dies loswerden wollen, dies bekundeten zwölf Veitshöchheimer in der Bürgerversammlung am Donnerstagabend. 220 Bürger bekundeten durch ihr Erscheinen ihr Interesse am Gemeindeleben.
Zuvor ließ Bürgermeister Jürgen Götz eine Stunde lang anhand einer anschaulich bebilderten Präsentation mit sehr vielen Zahlen, Fakten und Informationen das vergangene Jahr Revue passieren, um dann mit einem Blick in die Zukunft darüber zu sprechen, welche Projekte aktuell bearbeitet und noch realisiert werden sollen (eigener Bericht - siehe nachstehender Link).
Vorgebrachte Anliegen der Bürger
Gudrun Hoffmeister, Setzweg:
Sie bemängelte, dass in allen Orten Seniorenwohnanlagen aus dem Boden schießen, sich in Veitshöchheim aber nichts dergleichen tue.
Der Bürgermeister verwies auf seine Ausführungen zur geplanten Seniorenresidenz auf dem ehemaligen REWE-Gelände in der Würzburger Straße, das die Caritas Einrichtungen betreiben möchte, aber aufgrund der Finanzmisere der Diözese aber nicht mehr wie ursprünglich beabsichtigt, finanzieren könne. Sie habe deshalb Gespräche mit möglichen Investoren und Bauträgern geführt. Damit diese kalkulieren können, habe jetzt die Caritas einen erweiterten Planungsauftrag an den Verfasser der bereits vor längerer Zeit erstellten Konzeptstudie erteilt.
Manfred Roßner, Schenkenfeld:
a) regte die Installation von neuen Fahrradständern im Bereich des Schulsportzentrums ähnlich wie im Altort an
b) kritisierte die nach seiner Meinung nach einem Wasserrohrbruch im Bereich einer Treppenanlage im Schenkenfeld mangelhafte Bauausführung im Bereich der Kinderwagenspur.
c) verwies auf verkehrswidrig parkende Autos in der Bismarckstraße
d) er fragte nach, ob an der Ampelanlage am Schenkenfeld ein Fahrrad die Kontaktschleife in der Linksabbiegespur zur Kreisstraße die Grünphase auslöst
Bürgermeister: Die Anregungen, Kritikpunkte und Fragen werden überprüft.
Burkard Löffler, Untere Maingasse:
a) Er fragt sich, wie der Verkehr beim Ausbau der Kirchstraße in der Fußgängerzone der Unteren Maingasse fließt und b) wie es dort nach dem Ausbau mit den Parkplätzen weitergeht. Wenn man im Altort wohnt, sehe man dort ein ständiges Chaos
c) Weiter stellt sich für ihn die Frage, wie man während dem Ausbau der WÜ 3 nach Gadheim von Veitshöchheim aus zur Gärtnerei dem Hotel und der Bäckerei des Markushofes kommt.
Bürgermeister:
zu a): Während der Baumaßnahme der Kirchstraße soll nach Möglichkeit der Durchgangsverkehr in der Unteren Maingase und der Mainlände unterbinden werden.
zu b) Zu den probeweise angelegten Parkplätze sagte der Bürgermeister, dass er aus seiner Sicht nicht davon ausgehe, dass hier dauerhaft Parkplätze eingerichtet werden, weil dadurch noch mehr Verkehr durch Parkplatzsuchende hereingezogen werde. Die Straßensanierung stehe am 3. Dezember auf der Tagesordnung des Gmeinderates.
zu c) Wegen der Errreichbarkeit des Markushofes ist der Bürgermeister noch in Gesprächen, auch mit Don Bosco, Jägern und der Flurbereinigungsgenossenschaft, wie man die Zufahrt nach Gadheim sicherstellen kann.
Wolfgang Radünz, Sudetenstraße:
Er bemängelt, dass in die Wolfstalstraße einfahrende Autos häufig über den Bürgersteig fahren und regt an hier Blumenkübel draufzustellen, damit das nicht mehr passiert.
Bürgermeister:
Hier sind versetzt Parkplätze in die Fahrbahn eingezeichnet, es gilt Tempo 30 und die Bordsteine sind abgesenkt. Bei einer der nächsten Ortseinsichten mit der Polizei werde er das Thema nochmals auf die Tagesordnung setzen.
Edward Indriksons, Schenkenfeld:
Der vom Bürgermeister abgelieferte Bericht zeuge von einer im abgelaufenen Jahr im Rathaus geleisteten Superarbeit. Dies habe seine Kritik gedämpft, die er eigentlich vorbringen wollte. Bereits vor zwei Jahren habe er vorgebracht, dass das Laub auf der öffentlichen Treppenanlage, die im Schenkenfeld von der Bushaltestelle an der Steinstraße nach oben führt, nicht entfernt werde.
Der Bürgermeister verwies auf die Reinigungspflicht der Anlieger hin. Die Gemeinde werde diese anschreiben und sollten diese ihrer Verpflichtung nicht nachkommen, eine kostenpflichtige Ersatzvornahme veranlassen.
Hanna Nimmenich, Günterslebener Straße
Sie regte eine Absenkung des Bordsteines im Kurvenbereich der Günterslebener Straße vor dem Brückenbauwerk über die B 27 an, damit Fahrradfahrer nicht absteigen müssen, wenn sie den Weg oberhalb der B 27 zur Kerzenleite fahren wollen.
Der Bürgermeister verwies darauf, dass dies ein reiner, sehr schmaler Fußgängerweg sei und der hohe Bordstein hier im Kurvenbereich auch die Funktion einer Schutzvorrichtung im Winter bei einer glatten Fahrbahn habe. Die Gemeinde werde aber eine Überprüfung vornehmen.
Uwe Werner, Steinstraße
Er sprach die für von der Bushaltestelle an der Steinstraße kommenden Fußgänger abenteuerliche Überquerung der Kreisstraße in Höhe der Tankstelle an und fragte, warum hier nicht wie weiter oben am Lidl-Markt und am Maincenter eine weitere Ampelanlage errichtet wurde. Er kritisierte weiter, dass manche Busse an der Haltestelle Steinstraße ihre Fahrgäste nicht in der Haltestelle sondern auf der Fahrspur herauslassen.
Der Bürgermeister gab Werner recht, dass die Lage hier suboptimal sei. Die Gemeinde werdeweiter bei den beteiligten Straßenbauträgern die Finger in die Wunde legen. Eine Ampelanlage an der Tankstelle sei nämlich nun nach Verlegung der Leitungen für die Stauwarnanlage theoretisch möglich. Er könne aber nicht sagen, wann nun eine Ampel kommt, werde aber gerne wieder Landratsamt und Straßenbauamt anschreiben, denn dieser neuralgische Punkt beschäftige den Gemeinderat schon seit vielen Jahren.
Peter Fenske, Gablonzer Weg:
Er befürchtet nach Bebauung der Sandäcker in den Sommermonaten an heißen Tagen ein Verkehrschaos im Umfeld des Geisbergbades und fragte nach Parkplatzalternativen.
Der Bürgermeister bestätigte, dass die vorhandenen Parkplätze in der Spitze nicht ausreichen und die Gemeinde mittelfristig Lösungen überlegen müsse. Es gebe aber bereits Ansätze, um die Parkplatzproblematik in Spitzenzeiten zu lösen.
Markus Fuchs, Scheffelstraße
Er regte an, Fahrradfahrern zu ermöglichen, die Scheffelstraße entgegen der Einbahnstraße benutzen zu können.
Der Bürgermeister sicherte eine Überprüfung zu.
Barbara Reich-Scholz, Menzelstraße
Sie fragte nach, ob es für die neben der Synagoge wegfallenden öffentlichen Parkplätze einen Ersatz gibt.
Der Bürgermeiser führte aus, dass es im Umfeld des Altortes jede Menge größtenteils kostenfreie Parkplätze gibt.
Doris Winkler, Sudetenstraße
Sie regte unter Beifall im Sinne der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes an, dass für jedes neugeborene Kind in der Gemeinde ein Klima- oder Streuobst-Bäumchen gepflanzt wird. Sie arbeite in der LWG, in der es viele Ideen und auch eine tolle Unterstützung gebe.
Wie der Bürgermeister dazu ausführte, habe man in Veitshöchheim das Problem, entsprechende Flächen zur Verfügung zu stellen. Er sicherte aber zu, dieses Thema näher zu betrachten. Die Gemeinde habe auch Ausgleichsflächen außerhalb von Veitshöchheim, wo zu prüfen sei, was man da für Kapazitäten für das Hinbringen von Bäumen habe.
Durch die Trockenheit in den letzten Jahren mussten im Gemeindewald zahlreiche dürre Bäume gefällt werden. Hier könnten Nachpflanzungen im Wald vorgenommen werden.
Jonas C.
Er befürchtet wie auch andere Anlieger, dass der bislang schon unzulässige Verkehr auf dem Verbindungs-Feldweg von der Sendelbachstraße nach Gadheim zur Abkürzung nach Güntersleben während der Baumaßnahme der Wü 3 noch mehr durch unzulässige Umfahrungsmaßnahmen der Sperre zunimmt. Ihn interessiere, wie die Gemeinde dazu steht. Im Bereich der Einbahnstraße, wo er wohne, würden bereits jetzt wahnsinnige Geschwindigkeiten gefahren werden.
Der Bürgermeister verwies darauf, dass hierüber in Abstimmung mit dem Landkreis und dem Straßenbauamt bereits Absprachen erfolgten. Es sei beabsichtigt, für die Zeit der Baumaßnahme und darüber hinaus, den Verbindungsweg gänzlich per Schranke zu schließen, mit der Möglichkeit, dass Berechtigte, u.a. die Gadheimer, diese Schranke passieren können.
Ebenso werde der temporäre Weg für die Busumleitungen während der Sperrung der Kreisstraße durch Schranken gesichert.
Abschließend sagte der Bürgermeister: "Ich denke, es ist deutlich geworden, wie vielfältig doch die Aufgaben in einer Gemeinde sind und wie groß das Spektrum ist, dass wir hier zu bearbeiten haben. Die Diskussion hat gezeigt, dass auch die Bürger interessiert zum Mitdenken und zur Mitwirkung bereit sind."