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Wieder sehenswerte Open-Air-Galerie in Veitshöchheim mit Holzskulpturen, Fotokunst und Schmuck- und Modedesign - Am nächsten Wochenende nochmals geöffnet

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Schon zum achten Mal zog an diesem Wochenende im idyllischen Garten der Familie Beck-Schwerd in der Würzburger Straße 30 in Veitshöchheim eine Open-Air-Galerie mit Bildern des Fotokünstlers Hans-Joachim Hummel, Schmuck- und Modedesign von Katharina Schwerd und Skulpturen der Bildhauerin Antje Friederich an die 300 Besucher in ihren Bann.

Auf dem Bild präsentieren der Fotokünstler Hummel eine seiner einzigartigen, aufregenden Bildwelten, die Mode- und Schmuckdesignerin Schwerd gemäß ihrem diesjährigen Motto "Sommer, Licht und Farbe" eine originelle Bluse mit Gemüsemotiven und die Holzkünstlerin Friederich unter dem Titel "Stammbaum" eine mit der Motorsäge gefertigte Skulptur aus Weidenholz, die sich nach oben schraubt und eine Familie darstellt, an jedem Ast ein Familienmitglied herausgearbeitet.

Geöffnet ist die Open-Air-Galerie auch am nächsten Wochenende, Samstag, 20. Juli und Sonntag, 21. Juli, jeweils von 15 bis 19 Uhr.

 

Die Ausstellung "im gARTen" hat sich zu einem richtigen Event entwickelt. Vor allem am Sonntag gab es bei idealem Sommerwetter ein ständiges Gehen und Kommen. Im Hof gab es an Bistrotischen auch was zu Trinken und zu Knabbern und in netter Stimmung hatten die Gäste auch Gelegenheit, sich mit den anwesenden Künstlern über ihre  Objekte zu unterhalten.

Schon im Eingang zum Ausstellungsraum waren Objekte der drei Aussteller zu sehen.

Die Open-Air-Galerie war zugleich auch ein Stelldichein örtlicher Künstler. So übergibt im Bild die Illustratorin und Objektkünstlerin Sophie Brandes der Gastgeberin eine Sonnenblume, die ihr ein Kleid mit Chilimotiven offeriert.

Auf diesem Foto ist Schwerds neue  Modeschmuck-Kreation aus Glas mit Neon-Nylonfäden, aus Acryl und silbervergoldet zu sehen, an der in der Bildmitte die Publishing-Marketing-Studentin Kathyucia aus Sao Paulo in Brasilien besonderen Gefallen fand. Sie ist eine Freundin der in Veitshöchheim wohnenden Lufthansa-Flugbegleiterin Katrin Sauer (rechts).

Die Besucher waren alle beeindruckt vom  besonderen Ambiente des bis zum Main gehenden, als Ausstellungsraum genutzten naturnahen Gartens von Katharina Schwerd.

Die Werke von Hummel und Friederich hingen, lagen oder standen im Freien auf Rasenflächen, zwischen Obstbäumen, Sträuchern, Rosenlauben, Beeten und Gewächshäusern.

Die Kunstwerke ließen so in  vielen Winkeln und Nischen von sattem Grün umgeben eine reizvolle, lebendige Atmosphäre entstehen, die zum Staunen und zugleich zum Verweilen einlud und unerwartete Entdeckungen und Begegnungen ermöglichte.

Groß war die Freude bei Antje Friederich, als sie unter den Gästen Professor Dieter Kirsch, der von 1995 bis 2003 die Musikhochschule Würzburg leitete und als Hobby das Schnitzen von Instrumenten aus Holz liebte. Vor 40 Jahren hatte sie damals als Zehnjährige bei ihm wahrsten Sinne des Wortes "Blut geleckt", als sie unter seinen Fittichen ein Salat-Besteck schnitzte.

Seit damals ist Friederich mit dem Holz-Schnitzen-Virus infiziert, hat sie bis heute für Salatbestecke aus geschnitztem Holz ein Faible, die sie stets auch "im gARTen" zeigt.

Studiert hatte die Holzbildhauerin nach dem Abitur, das sie 1980 in Würzburg mit dem Leistungskurs Kunst abgelegt hatte, Psychologie. Nach einigen Auslandsaufenthalten wie Neuseeland und Kanada wurde das seit der Kindheit bestehende Interesse an der Holzschnitzerei immer größer. So begann sie 1993 eine Ausbildung für Holzbildhauerei in Bischofsheim in der Rhön, die sie erfolgreich abschließt. Im Anschluss arbeitete sie als Psychologin in einer Praxis und erhält die Approbation zur Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin. Nach einigen Jahren in Mindelheim, wo auch zwei ihrer drei Kinder geboren wurden, zieht sie 2005  mit ihrer Familie nach Veitshöchheim. Hier entdeckt sie ihre Leidenschaft zur Kettensäge und baut sich ihre Werkstatt auf.

Stundenweise hält Friederich "Schnitzgruppen" für Kinder mit psychischen Problemen. In ihrer Werkstatt leitet sie "Kunstschüler" beim Modellieren, Schnitzen und Sägen. Regelmäßig nimmt sie an Ausstellungen teil und erstellt auch Kunstwerke auf Bestellung.

Ganz im krassen Gegensatz zur übermannshohen, mit der Kettensäge bearbeiteten Stammbaum-Skulptur, stehen die aus einer Buchenleiste im Format 3 x 3 cm handgeschnitzten, fein ausgearbeiteten „Mini-Models“, oben im Woodstock-Stil, denn Friederich  experimentiert gerne mit verschiedenen Stilrichtungen.

 

Ihren unverheirateten Bruder hat sie als Wink mit dem Zaunpfahl als Bräutigam, ihre Tocher in einem Festival-Outfit dargestellt.

In allen möglichen Größen hat die Künstlerin lebensfrohe und glückliche "Jubelmänner" aus Kirschholz geschaffen, auch einen im Handtaschenformat, um ihn zum Trost dann herauszuholen, wenn es ihr mal nicht so wohl zumute ist.

Sehr gut an kamen beim Publikum auch ihre auf einem Totholz-Stamm platzierten, aus Ton gefertigten Frösche und Schnecken.

 

Die Künstlerin formt mit Vorliebe Pflanzen und Lebewesen, denen das Thema Lebensfreude und Genuss gemeinsam ist. Und auch diesen Fledermäusen aus Holz verlieh sie so mit wenig Bearbeitung viel Ausdruck.

Der Würzburger Grafik-Designer und Fotokünstler Hans-Joachim Hummel zeigt experimentelle Kunst-Fotografien und RealLive-Aufnahmen mit Motiven aus aller Welt, die ebenfalls die Kraft des Lebens ausdrücken. Er lässt sich auf Reisen zu seinen Motiven inspirieren, die nach ihrer Bearbeitung die Grenzen von Malerei und Fotografie aufheben und die reale Situationen und Orte durch digitale Collagen zu neuen Welten machen. Details sind verwischt, das Große und Ganze sortiert sich neu.  Es entstehen so „einzigartige, aufregende neue Bildwelten", aus realen Situationen und Orten erschaffen. Der Betrachter kann zum Teil nur schwer erkennen, was real und was "gefaked" ist. Wie Hummel sagt, sind die Hälfte seiner in der grünen Gartenkulisse ausgestellten Bilder collagiert. Erst vor drei Wochen weilte der Künstler in Island, wo er ein vor einem Eisberg liegenden Schiff fotografierte und in das Foto zu Hause dann am PC Flugzeugteile integrierte. Die so erweiterten Bilder erzählen so eine eigene, neue Geschichte.

Vor der grünen Wand im Hintergrund wirkt auch diese Fotokunst auf Alu-Dibond, der Canal Grande in Venedig, in den Hummel ein Schiffsdeck montierte.

Aus Island stammt dieses Motiv, ein Schiffswrack in eine Landschaft eingepasst.

Eine Collage ist auch dieses Kunstwerk mit dem Schiefen Turm in Pisa,

eine Melange dieses Kunstwerk "Hot Springs" mit weißen  und blauen (heißen) Wasserströmen.

Keine Fotomontage, sondern original ist dagegen dieses Foto von einem Gebäudeteil, in dessen Fenster sich ein Gletscher spiegelt.

Real ist auch dieses Foto, wo vor einer Wandbemalung Holzteile gelagert sind.

Ein Elf-Farben-Druck ist dieses auf Lanzarote entstanden Kunstwerk, das Hummel "28 Nord 13 West" nennt.

Zwei Motive in einem Foto vereint, hinten die Berglandschaft von Lanzarote, vorne Meer und Strand von Kap Verde.

Ein verwackeltes Foto erweckte der Fotokünstler zu neuem künstlerischem Leben "Me am Mar", in dem er die Farben des Schiffes verstärkte.

Ein Originalfoto, durch Farbretuschen von Hummel dreidimensional gestaltet.

Lago do Fogo - Feuersee auf den Azoren

Nicht nur Nero zündete das Kolosseum in Rom an, sondern auch Hummel. Schon vor 40 Jahren entstand dieses künstlerisch einmaliges Foto, aus einem angezündeten Schwarz-Weiß-Negativfilm entwickelt.

Weitere bei der Open-Air-Galerie bewunderte Kunstwerke von Hummel:

Hongkong

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